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2023 | Praxis | Forschung

Was wäre, wenn?! Demokratiebewusstsein und Engagement unterstützen

Was wäre, wenn wir Mitbestimmung für Jugendliche wirklich ernst nehmen würden? Dieser Frage widmet sich das Projekt gemeinsam mit Jugendlichen in Workshops, bei Jugendtagungen und Talks mit Politiker*innen in München und Berlin. Gesellschaftliche Konflikte werden insbesondere auch in Social Media verhandelt. Was wäre, wenn?! bietet Jugendlichen geschützte Räume für Diskussionen und Meinungsaustausch und möchte den respektvollen Umgang mit unterschiedlichen Standpunkten fördern.

 

Das Projekt endete im September 2024.

Gegenwärtig überlappen sich verschiedene gesellschaftliche Krisen: Klimakrise, Corona-Pandemie, der Angriffskrieg auf die Ukraine. Daraus resultiert ein oft von Spannungen und Konflikten geprägter öffentlicher Diskurs. Neben vielfältigen, authentischen und differenzierten Informationen und Einblicken, finden sich hier Polarisierungen, Desinformationen, Verschwörungserzählungen und Hetze. Die Situation ist nicht nur unüberschaubar, sondern bisweilen überfordernd. 

Das Projekt Was wäre, wenn?! möchte junge Menschen mit Einwanderungsgeschichte, formal niedrigerem Bildungshintergrund und/oder aus benachteiligenden Lebenssituationen dabei unterstützen, ihre eigene Stimme zu finden und ihre Diskussionskompetenz zu stärken. In München und Berlin finden Jugendtagungen statt, die gemeinsam mit Jugendlichen in einem partizipativen Ansatz gestaltet werden. Die Teilnehmenden werden dazu ermutigt, ihre eigenen Ideen, Meinungen und Perspektiven einzubringen und ihre Konflikte auf demokratische Weise zu lösen. Sie haben die Möglichkeit, sich mit anderen über für sie wichtige Themen auszutauschen und ihre Meinung in einem geschützten Rahmen zu äußern. Zusätzlich werden die eingebrachten Themen der Jugendlichen in einem TikTok Kanal differenziert aufgearbeitet.  

Begleitend wird eine Expertise zu der Frage ausgearbeitet, wie gesellschaftliche Konflikte in Online-Medien auf demokratische Weise ausgetragen werden können und wie die Akteur*innen politischer Medienbildung junge Menschen unterstützen können, die demokratische Diskussionskultur (auch online) zu stärken.  

Die Ansätze des Projektes sind in Online-Fortbildungen mit pädagogischen Fachkräften und Wissenschaftler*innen Grundlage für Diskussion, Austausch und Qualifizierung. 

Das Projekt besteht aus vier eng miteinander verzahnten Modulen

 

  • Modul 1: Begleitete Jugendveranstaltungen

Ausgehend von der Frage „Was wäre, wenn?!“ widmen sich junge Menschen aus ganz Deutschland der Frage, wie sie ihr Zusammenleben in einer pluralistischen Gesellschaft gestalten wollen. Wesentliche Ziele sind es, differenzierte Meinungsbildungsprozesse zu unterstützen, jungen Menschen freie Gestaltungsräume zu eröffnen und insbesondere Jugendlichen mit Einwanderungsgeschichte ein Sprachrohr zu geben.  

Filmische Impulse: In Vorbereitung auf die Jugendveranstaltungen werden von jungen Menschen Szenarien entwickelt, die den inhaltlichen Rahmen der Tagungen in ihren Sozialräumen festlegen. Die thematische Schwerpunktsetzung und inhaltliche Ausgestaltung der Jugendveranstaltungen erfolgen somit unmittelbar durch junge Menschen. Im Vorfeld der Jugendtagung in München wurde von junge Filmschaffenden ein Kurzfilm zum Thema "Scheinargumente" gedreht. In Berlin entstand ein Kurzfilm mit jungen Filmschaffenden und Jugendlichen mit Fluchterfahrung zum Thema "Überzeugungsstrategien". 

Jugendtagungen: Insgesamt werden im Förderzeitraum zwei Jugendtagungen realisiert. Ausgehend von den filmischen Impulsen setzen sich die Teilnehmenden mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen in der Demokratie auseinander. Sie entwickeln und diskutieren ihre Vorstellungen für ein gelingendes Zusammenleben. Ihre Anliegen bereiten sie in medialen Kampagnenprodukten auf, welche wiederum einer breiten Öffentlichkeit sowie politischen Akteur*innen zugänglich gemacht werden.  

  • Modul 2: Qualifizierung, Learning Community, Vernetzung  

Über die Projektlaufzeit hinweg finden regelmäßig niederschwellige Angebote zur Vernetzung, zum Austausch und zur Qualifizierung von pädagogischen Fachkräften und Wissenschaftler*innen on- und offline statt. Inhaltlich setzen sich diese Formate maßgeblich mit den Projektthemen auseinander. Ziel ist es, mit einer Mischung aus thematischen Talks, praxisorientierten Methodenfortbildungen sowie kollegialem Austausch Angebote der Bildungspraxis und Bildungsforschung fachlich zu fundieren.  

  • Modul 3: Expertise zur demokratischen Aushandlung von Konflikten mit und in den Medien  

Im Rahmen des Projekts wird in einer dreiteiligen Expertise der Frage nachgegangen, wie gesellschaftliche Konflikte in Online-Medien auf demokratische Weise ausgetragen werden können und welchen Beitrag dabei die Einzelnen leisten können, um eine demokratische Diskussionskultur zu stärken.  Der erste Teil führt in das Thema "Umgang mit gesellschaftspolitischen Konflikten in und mit Medien" ein. Der zweite Teil beschäftigt sich mit Konflikten rund um das Thema "Männlichkeit". Teil drei widmet sich Konflikten zum Thema "Was ist deutsch?".

In einem partizipativen Ansatz wird ein TikTok Kanal mit unterschiedlichen Jugendlichen über die Projektlaufzeit aufgebaut und bespielt. Dabei werden die Themen der Jugendlichen niederschwellig aufbereitet und via TikTok-Videos für alle (jungen) Menschen verbreitet. Die TikToks beschäftigen sich u. a. mit Themen wie der Senkung des Wahlalters, Rechtspopulismus, Schulsystem und dem Umgang mit depressiven Inhalten auf Social Media. Ziel des Kanals ist es, Menschen niederschwellige Informationen zu komplexen Sachverhalten zur Verfügung zu stellen, um sie im Prozess der eigenen Meinungsbildung zu unterstützen. 




Steckbrief

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Projektleitung



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