Zum Hauptinhalt springen
2023 | Forschung

SIKID – Sicherheit für Kinder in der digitalen Welt

Regulierung verbessern, Akteur*innen vernetzen, Kinderrechte umsetzen

Das Internet, das ursprünglich für die Kommunikation zwischen Erwachsenen gedacht war, wird inzwischen gleichermaßen von Kindern genutzt. Ein Drittel der Internetnutzenden weltweit sind jünger als 18 Jahre. Heranwachsende sind jedoch eine besonders verletzliche und schutzbedürftige Gesellschaftsgruppe, die durch die wachsende, verfrühte und dabei oft unbegleitete digitale Nutzung verstärkten Sicherheitsrisiken ausgesetzt ist. Kinder konsumieren heute aber nicht nur Medien, sondern kreieren Inhalte und interagieren in Spielen, Chats und Social Media selbst, ohne die Folgen ihres Online-Handelns sicher abschätzen zu können. Hier entsteht ein Bündel strukturell neuer Gefährdungslagen, die über die Medienpädagogik und den Jugendmedienschutz hinaus im Bereich der zivilen Sicherheit verankert werden sollten. Durch die Allgegenwart digitaler Medien in kindlichen Lebenswelten, aber auch durch die Schwierigkeit ihrer Regulierung im globalen Kontext unterscheiden sich die Gefährdungen im digitalen Raum gravierend von solchen beispielsweise im Straßenverkehr. Der nachhaltige Schutz von Kindern in einem sich ständig erneuernden digitalem Handlungsfeld gehört damit zu den vordringlichen Aufgaben einer zukünftigen und demokratischen Sicherheitsarchitektur.

Ziel des Projekts ist die grundlegende Verbesserung der Sicherheit für Kinder und Jugendliche in der Online-Kommunikation. Dabei werden insbesondere Fragen der Regulierung, der Prävention und der Resilienz aus sicherheits- und medienethischer, kinderrechtlicher sowie juristischer und psychologischer Perspektive in den Blick genommen. Um besser zu verstehen, wie aus teils alltäglichen und als sicher wahrgenommen Online-Situationen Bedrohungsszenarien entstehen, werden Kinder und Jugendliche selbst in die Forschung einbezogen. Ihre Perspektiven, Bedürfnisse und Vorschläge für mehr Sicherheit in der Online-Kommunikation sollen berücksichtigt werden. Das Projekt bietet Analysen zu unterschiedlichen kindlichen Entwicklungsphasen und den damit verbundenen Formen von Verletzbarkeiten, Gefährdungen, aber auch Kompetenzen für digitale Interaktionen. SIKID gibt Empfehlungen, um bestehende Regulierungsansätze zu optimieren, Regulierungsakteur:innen zu vernetzen sowie die Sicherheitsarchitektur neu und effizienter aufzustellen.

Im Projekt SIKID sollen Sicherheitsanforderungen von einem kinderrechtlichen Ansatz her entwickelt werden. Dazu werden gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen Konzepte für Digitale Zivilcourage entwickelt sowie niedrigschwellige Sicherheitsinstrumente konzipiert. Für die Beteiligung von Kindern in der Sicherheitsforschung wird zudem ein forschungsethisches Konzept mit beispielhaftem Charakter für die empirische Sicherheitsforschung entwickelt. Es werden Handlungsoptionen für den Gesetzgeber und für technische Lösungen formuliert sowie good practice Modelle für Sicherheitsbehörden und Stakeholder aus der Praxis wie Medien-, Bildungs- und Betreuungseinrichtungen sowie Eltern und Kinder und Jugendliche konzipiert und vermittelt. 


Steckbrief

Projektteam


In Kooperation mit


Zurück

Weitere Projekte aus diesem Kompetenzbereich

Bayerischer Aktionsplan QUEER

Selbstbestimmt, gleichberechtigt, diskriminierungs- und gewaltfrei leben zu können – das muss in Bayern für alle Menschen selbstverständlich sein,…
Weiterlesen

RexMemes – Internet-Memes als rechtsextreme Kommunikationsstrategie

Seit einigen Jahren nutzen Rechtsextreme verstärkt den Online-Raum um dort nicht zuletzt junge Nutzer*innen für ihre Ziele zu gewinnen. Welche Rolle…

Weiterlesen

Zukunftsdialoge

Was ist wichtig für die Zukunft? Welche Erwartungen haben junge Menschen zwischen 14 und 20 Jahren? Was wünschen sie sich von der Politik? In…

Weiterlesen

QUEER THINGS ist ein Projekt des Medienzentrum München des JFF – Institut für Medienpädagogik in Kooperation mit der Münchner Stadtbibliothek sowie unterschiedlichen queeren Organisationen und Akteur*innen.

QUEER THINGS ist ein Projekt des Medienzentrum München des JFF – Institut für Medienpädagogik in Kooperation mit der Münchner Stadtbibliothek sowie…

Weiterlesen

News against the machine

Digitale Informationswelten und Künstliche Intelligenz (KI) - Workshopkonzepte für Schüler*innen ab Jahrgangsstufe 8. Ziel ist es, KI-Anwendungen im…

Weiterlesen

SIKID – Sicherheit für Kinder in der digitalen Welt

Regulierung verbessern, Akteur*innen vernetzen, Kinderrechte umsetzen

Weiterlesen

Gegen Hass im Netz – GMK Bedarfsanalyse

Im Auftrag der GMK führt das JFF eine Bedarfserhebung bei drei Open Space Formaten durch und entwickelt eine Online-Befragung, die sich an die…

Weiterlesen

Was wäre, wenn?! Demokratiebewusstsein und Engagement unterstützen

Was wäre, wenn wir Mitbestimmung für Jugendliche wirklich ernst nehmen würden? Dieser Frage widmet sich das Projekt gemeinsam mit Jugendlichen in…

Weiterlesen

Das bewegt uns

Klima, Krieg und Pandemie. Drei Themen, die nicht nur in der Politik brodeln und brennen, sondern auch Einzug in den Alltag gefunden und das Leben in…

Weiterlesen

KJR Kooperation: DIGITAL + NACHHALTIG

Wusstest du, dass der Mensch auf die Umwelt angewiesen ist? Was ist eigentlich ein Kreislauf? Und was passiert denn, wenn wir Materialien schneller…

Weiterlesen

Der Elefant im Raum

Der Elefant im Raum steht für ein offensichtliches Problem, das von vielen erkannt, aber nicht angesprochen wird. In den sozialen Medien gibt es viele…

Weiterlesen

zusammen digital

Das Projekt zusammen digital ermöglicht 30 Kommunen im Freistaat, Theken zur Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern in der digitalen Welt…

Weiterlesen