MoMimA
Mediengestützte Diskurse über ein selbstbestimmtes Leben und geteilte Verantwortung im hohen Alter
Das Projekt Moderne Medizintechnik im Altenheim initiiert mediengestützte Diskurse über ethische Fragen und soziale Problemstellungen, die durch den Einsatz von Medizintechnologie bei hochaltrigen und dementen Menschen aufgeworfen werden.
Am Beispiel von drei Technologiebereichen (Bewegungsmonitoring, Beziehungsroboter, Telemonitoring von Vitaldaten) entwickeln die Verbundpartnerinnen und -partner gemeinsam ein Workshopkonzept. In den Workshops sollen Auszubildende für medizintechnische Fragestellungen sensibilisiert und ihnen Medien als Informations- und Produktionswerkzeug zur Teilhabe an gesellschaftlichen Diskursen zur Verfügung gestellt werden. Die Auszubildenden entwickeln in den Workshops Kampagnenmedien, die dazu dienen die Öffentlichkeit auf das Thema der modernen Medizintechnik im Altenheim aufmerksam zu machen. Diese Kampagnenmedien werden in neuartigen Formaten nachhaltig eingesetzt, um zum Diskurs und zur Positionierung anzuregen. Im Kern verfolgt das Projekt die Frage, wie junge Menschen an Diskursen über sie betreffende Fragen beteiligt werden können. Gerade in gesellschaftlich-relevanten und ethisch komplexen Themenbereichen, die ein hohes Maß an Fachwissen voraussetzen, stellt dies eine gesellschaftliche Herausforderung dar. Die Workshops werden während der gesamten Projektdauer aus medienpädagogischer und ethischer Perspektive begleitet und inhaltlich weiterentwickelt. Zudem werden die Medienprodukte als Ergebnisse analysiert und in die wissenschaftlichen Fachdebatten zurückgespielt.
Zielsetzung
- Die ethische Debatte zu den Auswirkungen des Einsatzes von Medizintechnologien bei hochaltrigen und dementen Menschen wird für Workshops mit Auszubildenden aufbereitet.
- Pflegeschülerinnen und -schüler werden für die Auseinandersetzung mit Medizintechnologien im Altenheim sowie die Förderung der (medialen) gesellschaftlichen Teilhabe sensibilisiert und dazu angeregt.
- Niedrigschwellige und mediengestützte Diskursmethoden werden entwickelt und erprobt, um junge Menschen zu einer sachlichen Auseinandersetzung mit komplexen Fragestellungen zu befähigen.
- Es werden Strukturen für eine fortgesetzte Auseinandersetzung mit ethischen Fragen bezüglich des Einsatzes von Medizintechnologie im Altenheim geschaffen.
- Die entstandenen Diskursmethoden sowie die Ergebnisse des Projekts werden als weiterer Input für den ethischen Diskurs aufbereitet und öffentlich zur Verfügung gestellt. Dies findet beispielsweise in Form von Unterrichtsmaterialien statt.
Die Laufzeit dieses Projekts, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, erstreckt sich vom 1. August 2017 bis zum 31. Dezember 2019.
Projektpartnerinnen und -partner:
JFF – Institut für Medienpädagogik: Das JFF als medienpädagogische Facheinrichtung hat umfangreiche Vorerfahrungen in der Entwicklung innovativer Veranstaltungsformate und insbesondere in der produktiven Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und pädagogischer Praxis. In den vergangenen Jahren spielten neben anderen Themen insbesondere die Unterstützung der Weiterentwicklung von Konzepten der beruflichen Bildung, aber auch in der generationenübergreifenden Arbeit eine große Rolle. Die Orientierung an den Fragestellungen von Kindern und Jugendlichen ist dabei Maxime des Handelns. Ziel aller Projekte ist die Förderung von Medienkompetenz, wobei es zentral darum geht, Kindern und Jugendlichen Medien als Informations-, Recherche-, Interaktions-, Produktions- und Präsentationsmittel an die Hand zu geben.
Dr. Julia Inthorn, Zentrum für Gesundheitsethik Hannover: Julia Inthorn forscht seit vielen Jahren zu medizinethischen Fragen an der Schnittstelle von Medizinethik und sozialempirischer Forschung. Dies zeigt sich in vielfältigen Projekten mit empirisch-ethischem Zuschnitt sowie in der Methodenreflexion u.a. im Rahmen ihrer langjährigen Mitarbeit im Arbeitskreis Ethik und Empirie der Akademie für Ethik in der Medizin. Ein Forschungsschwerpunkt ihrer Projekte liegt in der sozialwissenschaftlichen und ethischen Auseinandersetzung mit medialen Debatten im Bereich von Demenz und Autonomie. Darüber hinaus befasst sie sich seit vielen Jahren mit Fragen der geteilten Verantwortung und Struktur gemeinsamer Entscheidungen beim Einsatz digitaler Technologie, die auch in der Arbeit als Mitglied der Zentralen Ethikkommission bei der Bundesärztekammer fortgesetzt wird.
Praxispartner, Deutscher Caritasverband, Landesverband Bayern e.V.: Der Landes-Caritasverband ist als Spitzenverband für die katholischen caritativen Einrichtungen Mitglied der freien Wohlfahrtspflege Bayern. Er erfüllt vor allem verbandliche Auf-gaben, wie die Information und Beratung, die Durchführung von Fachveranstaltungen und trägt dadurch Sorge angemessene Rahmenbedingungen zu schaffen. Die Caritas in Bayern beschäftigt rund 160.000 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In über 6.500 Diensten und Einrichtungen kümmern sich die Profis um alle Lebensbereiche, in denen Männer, Frauen und Kinder im Freistaat Rat und Hilfe brauchen. Die Caritas betreibt auch gut 350 Alten- und Pflegeheime sowie 350 ambulante Pflegedienste in Bayern sowie in allen bayerischen Diözesen Ausbildungseinrichtungen für Altenpflege. Gemeinsam mit diesen Einrichtungen werden die Workshops konzipiert und durchgeführt, darüber hinaus engagiert sich die Caritas in der Veröffentlichung und Verbreitung der entstandenen Produkte und Aussagen.
MoMimA-Unterrichtsmaterialien - jetzt online!
Unterrichtsmaterialien zu mediengestützten ethischen Diskursen über Medizintechnologien.
Steckbrief
Projektteam
-
Tina
Drechsel
Leitung der Abteilung Praxis (Elternzeitvertretung)
tina.drechsel@jff.de
+49 89 68 989 0 -
Dr.
Niels
Brüggen
Leitung der Abteilung Forschung
niels.brueggen@jff.de
+49 89 68 989 130 -
Nadja
Jennewein
Forschung | Geschäftsstelle
nadja.jennewein@jff.de
+49 89 68 989 117
Zurück
Weitere Projekte aus diesem Kompetenzbereich
Was geht? zum Thema Social Media
Was geht? ist eine Publikationsreihe der Bundeszentrale für politische Bildung, die speziell für die pädagogische Arbeit mit Jugendlichen (z.B. an…
Digitale Inhalte und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen
Que(e)r durch Berlin und Brandenburg - Ein Medienprojekt für geflüchtete queere Menschen
Queere Orte und Social Media-Content in und aus Berlin
Zusatzausbildung: Medienpädagogische Praxis in der Jugendarbeit
Blended-Learning Seminar von Januar 2023 bis März 2024
Kreativ mit Medien: Wie gestalten junge Menschen eigenen digitalen Content?
Internationale Studie zu Kreativität in Social Media
Isso! Stärkung der Resilienz von Jugendlichen gegen Desinformation im Netz
Desinformation im Netz ist für die politische Meinungsbildung in demokratischen Gesellschaften eine wichtige Herausforderung. Im Projekt Isso! soll…
Medienkompetenzzentrum Neukölln
Seit Oktober 2021 ist das JFF in Kooperation mit dem Jugendamt Neukölln Träger des Medienkompetenzzentrums (Meko) Neukölln. Im Meko Neukölln…
A-D/D-A – spoken word poetry. analog. digital. fließend.
Junge Lyrik und Rap aus Neukölln.
Digitale Hilfe
Die kostenlose Unterstützung richtet sich an alle Menschen, die Fragen rund um Computer, Tablet und Smartphone haben. Hierbei steht die digitale…
GenderONline – Geschlechterbilder und Social Media zum Thema machen
GenderONline – Arbeitshilfen und Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte in der Jugendsozialarbeit an Schulen.
Kooperationsprojekte-Förderprogramm Frühjahrsausschreibung 2021
Einsendeschluss: 15. Februar 2021
TruthTellers …trust me, if you can?! - Ein skeptisches Projekt über die Kraft des Erzählens
Im Projekt TruthTellers setzen sich Jugendliche über Digital Storytelling mit den Themen Wahrheit, Erzählungen und Ideologien sowie der Rolle von…