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2020 | Forschung

Selbstdarstellung, Erfolgsdruck und Interaktionsrisiken auf TikTok – ACT ON! Short Report Nr. 7

Der ACT ON! Short Report Nr. 7 „Du bist voll unbekannt!“ Selbstdarstellung, Erfolgsdruck und Interaktionsrisiken auf TikTok aus Sicht von 12- bis 14-Jährigen, behandelt die Perspektive von 12- bis 14-Jährigen auf die App TikTok. Die Heranwachsenden erklären, wie sie die Plattform nutzen, worauf sie bei ihrer Selbstdarstellung achten und welche Rolle Erfolgsdruck und Interaktionsrisiken spielen.

Die Kinder und Jugendlichen…

  • … suchen und finden Spaß auf der Plattform, aber besonders bei der Selbstpräsentation gilt es einen Mittelweg zu finden zwischen der Lust an Selbsterprobung und dem Schutz vor gehässiger Herabsetzung durch andere. 
  • … sind nicht völlig frei in ihrer Selbstdarstellung, sondern passen sich auf der Plattform geltenden Normen und Konformitätsanforderungen an.
  • … sollten ihre Selbstpräsentations- und Kommunikationsbedürfnisse sowie ihr plattformbezogenes Handeln reflektieren – gemeinsam mit pädagogischen Fachkräften.
  • … haben eigene Ideen, wie die Plattformfunktionen sein sollten, um ihren Bedürfnissen nach Kreativität, Kommunikation und Schutz gerecht zu werden.

Die befragten jugendlichen Nutzenden schätzen an TikTok, dass Videos einfach umzusetzen und inhaltlich nicht vordefiniert sind. Rege Plattformaktivitäten, wie z. B. anderen zu folgen, Videos zu herzen und zu kommentieren gehören für einen Großteil zur Nutzungsroutine.

Hohe Popularität ist laut den Kindern und Jugendlichen ein wichtiger Maßstab auf TikTok, der aber mit Schattenseiten (z.B. Hasskommentaren) einhergeht. Zwar kennen die Heranwachsenden einige Möglichkeiten, um sich zu schützen – wie etwa die Privatsphäre-Einstellungen – weisen aber darauf hin, dass sich die unfreiwillige Weiterverbreitung ihrer Videos nicht sicher ausschließen lässt. In Bezug auf Risiken spielt verbale Gewalt (“Hate”) in der Wahrnehmung von Jugendlichen die größte Rolle. Weiterhin nennen sie Fake-Profile und Identitätsdiebstahl als relevante Risiken. 

Von 89 Befragten im Alter von 12 bis 14 Jahren gaben 31 an, die App zu nutzen oder genutzt zu haben. Davon nutzt ein knappes Drittel die App täglich und über die Hälfte der Befragten hat dort schon einmal eigene Videos hochgeladen. Die App ist besonders bei Mädchen beliebt.  

 

Zitiervorschlag für diesen Report:
Stecher, Sina/ Bamberger, Anja/ Gebel, Christa/ Cousseran, Laura/ Brüggen, Niels (2020). „Du bist voll unbekannt!“ Selbstdarstellung, Erfolgsdruck und Interaktionsrisiken auf TikTok aus Sicht von 12- bis 14-Jährigen. ACT ON! Short Report Nr. 7. Ausgewählte Ergebnisse der Monitoring-Studie. München: JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis. act-on.jff.de/die-monitoring-studie

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