Jugendmedienschutzindex 2018 verfügbar
Jugendmedienschutz in der Perspektive von Lehrkräften und pädaogigschen Fachkräften
Studie liefert erstmals Ergebnisse zur Sichtweise von Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften aus Schule und außerschulischer Jugendarbeit auf den Jugendmedienschutz
Am 6. November 2018 wurden die neuen Ergebnisse in Berlin präsentiert. In so manchen konkreten Fragen weicht die Einschätzung der 296 befragten Lehr- und Fachkräfte von der der Eltern und Kinder (siehe Jugendmedienschutzindex 2017) ab. Aus der Vielzahl der Resultate seien hier nur einige wenige herausgegriffen:
Direkt nach der Häufigkeit verschiedener Online-Risiken gefragt, gehen die Befragten bei fast allen diesen Risiken davon aus, dass Kinder und Jugendliche "oft" oder "sehr oft" mit ihnen konfrontiert werden – ihre Einschätzungen liegen in der Regel noch über denen der befragten Kinder und Jugendlichen. An der Spitze sehen die Befragten die Phänomene, dass Kinder und Jugendliche zu viel Zeit mit Online-Medien verbringen (92%), dass sie mit zu viel Werbung konfrontiert werden (88%) und dass sie zu viele Daten von sich preisgeben (86%). Der Jugendmedienschutz erfährt, wie es bereits bei der Befragung der Eltern der Fall war, sehr hohe Zustimmung. Besonders hoch bewerten die Befragten altersbezogene Maßnahmen sowie die Förderung von Medienkompetenz und Bewältigungsfähigkeiten. Einige Maßnahmen beurteilen die befragten Lehr- und pädagogischen Fachkräfte etwas skeptischer als Eltern. Hierzu gehören solche, die nicht unabhängig vom Handeln von Eltern und Kindern wirksam werden. Dies könnte für die skeptische Beurteilung eine Rolle spielen, denn die Verantwortungsübernahme von Eltern und Kindern sehen die Befragten recht kritisch.
Das konkrete jugendmedienschutzbezogene Handeln der Befragten hängt eng mit den dafür gegebenen Rahmenbedingungen an den Schulen und außerschulischen Einrichtungen zusammen. So handeln Befragte häufiger im Sinne des Jugendmedienschutzes, wenn es an der Einrichtung entsprechende institutionelle Vorgaben gibt. Die institutionellen Rahmenbedingungen scheinen eine Thematisierungs- und Ermöglichungsfunktion für das jugendmedienschutzbezogene Handeln zu erfüllen. Doch auch hier zeigen sich strukturelle Probleme: So findet sich ein relativ hoher Anteil an „weiß nicht“-Angaben bezüglich der Rahmenbedingungen an den Einrichtungen und nur weniger als die Hälfte der Befragten gibt an, dass in der Einrichtung entsprechende Konzepte existieren.
Die Studie und weitere Informationen sind verfügbar unter: www.fsm.de/jugendmedienschutzindex/
Zitationsvorschlag
Gebel, Christa; Brüggen, Niels; Hasebrink, Uwe; Lauber, Achim; Dreyer, Stephan; Drosselmeier, Marius; Rechlitz, Marcel (2018): Jugendmedienschutzindex: Der Umgang mit onlinebezogenen Risiken. Ergebnisse der Befragung von Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften. Herausgegeben von: FSM - Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V., online verfügbar: www.fsm.de/jugendmedienschutzindex/
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