2021/06 Kinder- und Jugendmedienschutz mitmachen
Schon länger wird im Kinder- und Jugendmedienschutz auf Teilhabe gesetzt: Angefangen von der Beteiligung der Zivilgesellschaft in Gremien, über die Freiwilligen Selbstkontrollen bis hin zu Meldefunktionen für problematische Inhalte, bei denen eine aktive Mitwirkung der Nutzenden vorausgesetzt wird. Eltern und andere erwachsene Familienmitglieder, pädagogische Fachkräfte und Ehrenamtliche in der Jugendarbeit, Anbieter*innen und die Medienaufsicht sollen bzw. müssen mitmachen beim Kinder- und Jugendmedienschutz. Aber wie steht es um die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen? Sollen diese nur Mitmachen in dem Sinne, dass sie die Regelungen beachten? Oder kann das partizipativer gedacht werden? Wir denken ja, und freuen uns über neuere Entwicklungen, die Kinderrechte ins Zentrum eines zeitgemäßen Kinder- und Jugendmedienschutzes stellen und mit dem Dreiklang von Schutz, Befähigung und Teilhabe neue Impulse in die Diskussion bringen.
Der Ansatz ‚Kinder- und Jugendmedienschutz mitmachen‘ hat viel Potenzial, aber es fehlt noch an vielen Stellen an entsprechender Erfahrung und an den nötigen Rahmenbedingungen, um neue Konzepte zu erproben. Hilfreich ist dafür eine breite gesellschaftliche Auseinandersetzung damit. Dazu soll diese Ausgabe beitragen.
aktuell
Anna-Clara Pentz: Immer mehr eigene technische Geräte bei Kleinkindern
Immer mehr Kinder zwischen zwei und fünf Jahren besitzen eigene technische Geräte, wie etwa Tablet, (Kinder-)Computer oder Laptop, oder auch ein eigenes Fernsehgerät. So stehen laut der aktuellen miniKIM-Studie 55 Prozent der Kinder dieser Altersklasse verschiedene technische Geräte selbst zur Verfügung. Seit der letzten miniKIM im Jahr 2014 ist das Medienrepertoire in den Familien insgesamt deutlich gestiegen. Die größte Entwicklung ist bei der gestiegenen Geräteausstattung der Haushalte mit Tablets (um 53 %), Spielkonsolen (um 27 %) und Kindercomputern (um 14 %) zu beobachten.
Trotz der steigenden Verfügbarkeit von technischen Geräten liegen mediale Angebote bei den Aktivitäten im Alltag noch weit hinter Tätigkeiten wie ‚Drinnen spielen‘/‚Draußen spielen‘, ‚Buch anschauen/vorlesen‘, oder ‚Malen/Zeichnen/Basteln‘. Die am häufigsten genutzten medialen Angebote sind dabei Audio-Angebote, wie ‚Musik hören‘ (von 62 Prozent regelmäßig genutzt) oder ‚Hörspiele/Hörbücher/Podcast hören‘ (61 %). 54 Prozent der Kinder in dieser Altersgruppe konsumieren regelmäßig audiovisuelle Medienangebote. Eine differenzierte Betrachtung nach Altersgruppen zeigt, dass sich das aktiv genutzte Medienrepertoire der Kinder zwischen zwei und fünf Jahren steigert. Bei den Vier-/Fünfjährigen sind sowohl der Zugang als auch die Nutzungsdauer höher als bei den Jüngeren. Insbesondere bei digitalen Spielen, Tablets, Fernsehen sowie bei Streamingdiensten zeigt sich eine höhere Nutzungsfrequenz bei den Vier- und Fünfjährigen.
Bei der miniKIM-Studie wurden 600 Haupterzieher*innen von Kindern im Alter zwischen zwei und fünf Jahren zur Haushaltsausstattung, zum Medienbesitz der Kinder und den wichtigsten Eckdaten zur Mediennutzung, zum Umgang mit Fernsehen, Büchern, Handy, Computer und Internet sowie der Rolle von digitalen Spielen befragt. Weitere Aspekte waren der Medienumgang der Haupterzieher*innen sowie die Rolle von Medien im Kindergarten. Auch die Sondersituation der Pandemie wurde abgefragt und dokumentiert.
Beitrag aus Heft »2021/06 Kinder- und Jugendmedienschutz mitmachen«
Autor: Anna-Clara Pentz
Beitrag als PDFEinzelansichtIsabel Klotz: Studie zu audiovisueller Diversität
Frauen sind im deutschen Fernsehprogramm deutlich unterrepräsentiert, wie die Studie ‚Audiovisuelle Diversität? Geschlechterdarstellungen in Film und Fernsehen in Deutschland‘ zeigt. Über alle Fernsehprogramme hinweg kommen auf eine Frau zwei Männer. Einzig Telenovelas und Soaps spiegeln die tatsächliche Geschlechterverteilung in Deutschland wider. Bei den fiktionalen Sendungen liegt der Anteil der Frauenrollen bei 47 Prozent, vier Prozent mehr als noch 2016. Allerdings kommen weibliche Figuren im Bereich der non-fiktionalen Unterhaltung nur auf 34 Prozent. Insbesondere wenn Expert*innen im Fernsehen zu Wort kommen, sind das lediglich zu 26 Prozent Frauen. Moderiert werden Sendungen überwiegend von Männern (80 %), aber auch unter den Sprecher*innen sind Männer überrepräsentiert.
Die Studie analysiert auch weitere Dimensionen von Diversität im Fernsehen: Obwohl rund ein Viertel der Menschen in Deutschland einen Migrationshintergrund hat, kann dieser im Fernsehprogramm nur elf Prozent der Rollen zugeschrieben werden. Ebenso sind Schwarze Menschen und People of Colour mit nur fünf Prozent der Figuren vertreten, auch wenn schätzungsweise zehn Prozent einer repräsentativen Verteilung entsprächen. Weiterhin sind in den fiktionalen TV-Produktionen nur circa zwei Prozent der Rollen als homosexuell oder bisexuell lesbar. Menschen mit sichtbarer schwerer Behinderung sind auf den Bildschirmen nur mit einem Anteil von 0,4 Prozent vertreten, obwohl es bei einer repräsentativen Abbildung rund sechs Prozent sein müssten.
Die Untersuchung wurde von der MaLisa Stiftung anhand einer repräsentativen Stichprobe und standardisierten Inhaltsanalyse vorgenommen. Dabei wurden rund 25.000 Protagonist*innen in den Sendungen von 17 Fernsehkanälen sowie von vier Kinderfernsehsendern für 2020 ausgewertet. Die Studie beschränkt sich auf deutsche Produktionen und solche mit deutscher Beteiligung, wobei im Kinderfernsehen auch Produktionen aus anderen Ländern inbegriffen sind.
Beitrag aus Heft »2021/06 Kinder- und Jugendmedienschutz mitmachen«
Autor: Isabel Klotz
Beitrag als PDFEinzelansichtLuisa Baier: KI-gestützte Untersuchung von Hassrede und -bildern im Internet
Das Zentrum für Antisemitismusforschung, die TU Berlin und das King’s College London riefen zusammen mit der Alfred Landecker Foundation das Pilotprojekt ,Decoding Antisemitism‘ ins Leben. Der zweite von sechs geplanten Diskursreporten erschien im August 2021 und untersuchte mithilfe von 15.000 Kommentaren aus Mainstream-Medien die Erscheinungsbilder von Antisemitismus.
Die für den Report codierten Datensätze sollen außerdem im Rahmen der Phase des maschinellen Lernens als erstes Trainingsmaterial für Klassifikatoren von Antisemitismus dienen. Geplant ist ein Open-Access-Tool, zum Beispiel für das Content Management von Plattformen, um antisemitische Inhalte zu identifizieren.
Inhaltlich beleuchtet die Studie neun Medienereignisse. Die Analyse des Hamas-Israel-Konflikts zum Beispiel zeigt deutlich, dass ein akuter Konflikt einen zentralen Auslöser für antisemitische Äußerungen im Netz darstellt. 12,6 Prozent der untersuchten Kommentare zu diesem Thema in Frankreich, 13,6 Prozent in Deutschland und 26,9 Prozent in Großbritannien wiesen antisemitische Inhalte auf. Häufig bedienen sich die Kommentare einer Rhetorik des ,Bösen Juden‘ und schaffen damit ein Fundament für Dämonisierung sowie einen Aufruf zur Gewalt.
Selbst scheinbar unverfängliche Themen, wie die Erfolge Israels im Impfen gegen Corona, bieten Anlass für Antisemitismus. Die Analyse zeigt erneut die höchste Quote an antisemitischen Kommentaren in Großbritannien, wobei sich die verwendete Rhetorik je nach Land unterscheidet.
In den Analysen hat sich eine Wandlungsfähigkeit des Antisemitismus‘ offenbart hin zu einem umfassenderen Prozess der Konstruktion von ,Feindbildern’, zum Beispiel politische oder unternehmerische Eliten und Minderheiten. Auffällig an diesem ,neuen‘, ,codierten‘ Antisemitismus ist die Anschlussfähigkeit an demokratische Argumente zu Meinungsfreiheit und akademischer Freiheit.
Sichtbar wurde aber, dass die verbale Direktheit beim Thema Israel stieg. Bei anderen diskursiven Triggern drückte sich der Antisemitismus immer stärker codiert und in einer linguistisch komplexeren Sprache aus.
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Autor: Luisa Baier
Beitrag als PDFEinzelansichtLisa Melzer: Stichwort: Metaverse
Die Frage nach der Zukunft des Internets existiert seit den frühen 1980er Jahren. Doch erst seit 2020 sind die Diskussion um das ‚Metaverse‘ so richtig entfacht und der Begriff ist zu einem brisanten Schlagwort geworden. Die Szenerie aus dem Science-Fiction-Roman ‚Snow Crash‘ (1992) von Neal Stephenson dient dabei als Vorbild für das Metaverse als einer Art digitaler Parallelwelt, in welcher Nutzer*innen als Avatare virtuell und in Echtzeit miteinander agieren können.
Bisher ermöglicht das Netz schon vielfältige Anwendungsoptionen. Technologien virtueller und erweiterter Realität (VR/AR) weiten diese aus, indem sie ein Eintauchen in digital erzeugte Welten ermöglichen. Das Metaverse soll schließlich beides vereinen und eine begehbare Version des Internets schaffen, durch die unsere alltäglichen Aktivitäten um virtuelle erweitert werden. Während vor allem Soziale Netzwerke immer noch räumlichen Begrenzungen unterworfen sind, soll das Metaverse es ermöglichen, von überall zusammenzuarbeiten und digitale Informationen problemlos von A nach B zu transportieren. Dadurch könnten sowohl neue Kommunikations- und Interaktionsformen als auch Geschäftsmodelle hervorgebracht werden.
Bisher gibt es ein solches Next-Level-Internet nicht, dafür aber zahlreiche hochrangige Unternehmen, die Interesse daran bekunden. So hat meta (vorher Facebook) Gründer und CEO Mark Zuckerberg angekündigt, Investitionen in Milliardenhöhe zu tätigen, um aus dem Sozialen Netzwerk ein Metaverse-Imperium zu errichten. Aber auch Softwaregiganten wie Microsoft und Apple oder bekannte Spieleentwickler wie Epic-Games oder Roblox arbeiten bereits an eigenen Entwürfen.
Nicht nur für den Medienbereich, sondern auch für die Kunst-, Kultur-, Informations- und Bildungslandschaft wäre das eine Revolution. Trotzdem lässt sich momentan nur schwer beurteilen, ob und inwiefern die Umsetzung gelingen kann. Kritische Stimmen gibt es vor allem hinsichtlich des gewaltigen technischen Aufwands und der Gefahr einer kaum kontrollierbaren Zentralisierung des Internets.
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Autor: Lisa Melzer
Beitrag als PDFEinzelansichtUlrike Emlinger: Intermediäre als Gatekeeper
Ende Oktober wurde der Vielfaltsbericht der Medienanstalten veröffentlicht. Präsentiert wurden auch die Ergebnisse der von den Medienanstalten kontinuierlich durchgeführten Studie ‚Intermediäre und Meinungsbildung‘. Die Studie ermittelt die Nutzung von Sozialen Netzwerken, Videoportalen und Suchmaschinen im Rahmen der informierenden Internetnutzung.
Als Intermediäre bezeichnet werden Suchmaschinen, Soziale Netzwerke, Instant-Messaging-Dienste oder Videoportale, die als Vermittler zwischen Medieninhalten und Nutzer*innen agieren, indem sie Informationen und journalistische Inhalte selektieren, anordnen und präsentieren. Damit eröffnet sich diesen Diensten die Möglichkeit, Einfluss auf das Informationsverhalten und die Meinungsbildung der Nutzenden zu nehmen. Umso wichtiger ist es, sie zum Schutz von Meinungsvielfalt regulatorisch in den Blick zu nehmen.
Medien- und Meinungsvielfalt zu gewährleisten, ist Ziel des Medienstaatsvertrags, der Medienintermediäre erstmals einer Vielfaltsregulierung unterstellt – mit Regelungen zur Transparenz von Suchalgorithmen und zur Diskriminierungsfreiheit für journalistisch-redaktionelle Inhalte. Damit werden wichtige, die Meinungsvielfalt sichernde Instrumentarien beschrieben.
Relevanz gewinnen diese Bestimmungen vor dem Hintergrund einer stetig steigenden Internetnutzung: Derzeit informieren sich in Deutschland mehr als 46 Prozent der Personen ab 14 Jahren an einem Durchschnittstag, indem sie Intermediäre nicht nur als Kontakthersteller nutzen, sondern Informationen auch direkt auf den Diensten wahrnehmen. Mit einem Plus von 44 Prozent gegenüber 2019 zeigt die Informationsnutzung über Intermediäre sogar einen deutlich stärkeren Zuwachs als die Informationsnutzung über die crossmedialen Angebote klassischer Medien und das Internet gesamt. Am häufigsten kommen Suchmaschinen zum Einsatz. Die Videoplattform YouTube folgt auf Platz 2 mit einer informierenden Tagesreichweite von 12,1 Prozent, Facebook nimmt mit 11,9 Prozent Rang 3 ein.
Für 2022 prognostizieren die Studiendurchführenden, dass mehr Menschen sich über das Internet zu aktuellen Geschehnissen informieren werden als via Fernsehen. Derzeit liegt das Internet noch wenige Prozentpunkte hinter dem Fernsehen. Nach dem subjektiv wichtigsten Informationsmedium gefragt, ist das Internet jedoch bereits das am häufigsten genannte Informationsmedium (38,1 Prozent). Eine Ursache für die wachsende Bedeutung als Informationsquelle ist die crossmediale Nutzung klassischer Medienangebote.
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Autor: Ulrike Emlinger
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Kathrin Demmler/Niels Brüggen: Editorial: Kinder- und Jugendmedienschutz mitmachen
Schon länger wird im Kinder- und Jugendmedienschutz (KuJMS) auf Teilhabe gesetzt: Angefangen von der Beteiligung der Zivilgesellschaft in Gremien, über die Freiwilligen Selbstkontrollen bis hin zu Meldefunktionen für problematische Inhalte, bei denen eine aktive Mitwirkung der Nutzenden vorausgesetzt wird. Eltern und andere erwachsene Familienmitglieder, pädagogische Fachkräfte und Ehrenamtliche in der Jugendarbeit, Anbieter*innen und die Medienaufsicht sollen bzw. müssen mitmachen beim KuJMS. Aber wie steht es um die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen? Sollen diese nur mitmachen in dem Sinne, dass sie die Regelungen beachten? Oder kann das partizipativer gedacht werden? Wir denken ja, und freuen uns über neuere Entwicklungen, die Kinderrechte ins Zentrum eines zeitgemäßen KuJMS stellen und mit dem Dreiklang von Schutz, Befähigung und Teilhabe neue Impulse in die Diskussion gebracht haben. Mit der Novellierung des Jugendschutzgesetzes steht die unbeschwerte Teilhabe von Kindern und Jugendlichen an digitaler Interaktion als Ziel von Schutz und Befähigung im Fokus. Die kinderrechtliche Grundlegung des KuJMS impliziert aber auch die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen an der Ausgestaltung von Maßnahmen des Schutzes wie auch der Befähigung. Wie aber soll das gehen?
Es gilt Teilhabeformen in den Medien selbst (Meldemöglichkeiten etc.) ebenso zu betrachten, wie im unmittelbaren Lebensumfeld mit den Eltern und Sorgeberechtigten, der Kita und der Schule, ggf. dem Hort sowie außerschulischen, non-formalen Bildungsorten. Über diese verschiedenen Umsetzungsbereiche hinaus gilt es auch Teilhabemöglichkeiten an der Weiterentwicklung des KuJMS und im Austausch zwischen den einschlägigen Akteur*innen zu betrachten. Jeweils ist zu reflektieren, wie Teilhabe bei der Ausgestaltung, Umsetzung und Weiterentwicklung von Maßnahmen des KuJMS realisiert werden kann. Herausfordernd ist, dass es um Phänomene geht, bei denen eine Beeinträchtigung der Entwicklung der Kinder und Jugendlichen angenommen werden muss. Damit sind jeweils entwicklungs- und altersspezifische wie auch soziale Voraussetzungen zu berücksichtigen. Gerade der KuJMS muss immer diejenigen im Blick haben, die die schlechtesten Voraussetzungen mitbringen. Neben der generellen Berücksichtigung der Bedingungen von sogenannten ‚gefährdungsgeneigten‘ Kindern und Jugendlichen müssen diese auch im Hinblick auf Beteiligung eine besondere Beachtung erfahren. Mit dieser letzten Ausgabe der merz | medien+erziehung im Jahr 2021 möchten wir uns der Herausforderung widmen, Teilhabe im Kontext des KuJMS zu fördern, und diesbezüglich Chancen und Potenziale sichtbar machen sowie Herausforderungen diskutieren.
Die ‚evolving capacities‘ von Kindern und Jugendlichen sind ein wesentlicher Bezugspunkt für Teilhabe, Schutz und Befähigung und stehen im Beitrag von Klaudia Kramer und Sandra Gabler zu den entwicklungspsychologischen Grundlagen im Fokus. Claudia Mikat widmet sich den Spannungsfeldern im KuJMS. Schlaglichtartig beleuchtet sie Möglichkeiten, den Auftrag von Selbstkontrolleinrichtungen, Angebote hinsichtlich ihrer möglichen Entwicklungsbeeinträchtigung zu prüfen, mit dem Anspruch Kinder und Jugendliche zu beteiligen zu vereinbaren. Die Teilhabe von Heranwachsenden an der Aktualisierung und Weiterentwicklung des KuJMS reflektieren Niels Brüggen und Christa Gebel und differenzieren dabei unterschiedliche Bereiche der Teilhabe. Cornelia Jonas und Torsten Krause richten den Blick darauf wie in Familien eine beteiligungsorientierte Medienerziehung im kinderrechtlichen Sinne aussehen könnte. Die Kinder- und Jugendhilfestrukturen und wie Teilhabe im Zusammenhang mit KuJMS dort realisiert werden, stellt Uli Tondorf vor. Im Ausblick skizziert er dabei, welche Rolle Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe zukünftig im KuJMS einnehmen könnten. Jutta Croll und Stephan Dreyer setzen sich in ihrem Beitrag mit den Potenzialen des Einsatzes von KI-Technologien für den Schutz von Kindern und Jugendlichen auseinander. Während KI bereits seit längerem für den Schutz vor potenziell gefährdenden Inhalten genutzt wird, sind weitere Möglichkeiten, die beispielsweise auch die soziale und emotionale Entwicklung von Kindern berücksichtigen zwar technisch möglich, aber juristisch schwierig. Abschließend geben Pia Dippel, Dominik Rankl und Achim Lebert Einblicke in den KuJMS in der pädagogischen Praxis. Dabei wird deutlich, dass der Schutzauftrag in Kindertageseinrichtungen, Schulen und Einrichtungen der Jugendarbeit wahr- und ernstgenommen wird. Die konkrete Umsetzung eines auf den Kinderrechten basierenden Zusammenspiels von Schutz, Befähigung und Teilhabe kollidiert aber in der Praxis oft mit anderen strukturellen, juristischen und technologischen Hindernissen.
Ergänzend zu den hier dargestellten Beiträgen, freuen wir uns auf einen weiteren Diskurs zum Thema auch in unserem Podcast mehr merz. Der Ansatz ‚Kinder- und Jugendmedienschutz mitmachen‘ hat viel Potenzial, aber es fehlt noch an vielen Stellen an entsprechender Erfahrung und an den nötigen Rahmenbedingungen, um neue Konzepte zu erproben. Hilfreich ist dafür eine breite gesellschaftliche Auseinandersetzung damit. Wir hoffen, mit dieser Ausgabe dazu beizutragen und freuen uns über weitere Anregungen.
Beitrag aus Heft »2021/06 Kinder- und Jugendmedienschutz mitmachen«
Autor: Kathrin Demmler, Niels Brüggen
Beitrag als PDFEinzelansichtKlaudia Kramer/Sandra Gabler: Entwicklungspsychologische Grundlagen für gelingende Teilhabe an einer digitalisierten Welt
Neben Lesen, Schreiben und Rechnen ist Medienkompetenz „zu einer weiteren wichtigen Kulturtechnik geworden“ (Meister, 2013, S. 46; KMK, 2016). Der Erwerb und die produktive Nutzung von Kulturtechniken stellt für Kinder und Jugendliche eine wesentliche Entwicklungsaufgabe dar, deren erfolgreiche Bewältigung eine gelingende gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht. In unserem Beitrag aus der Perspektive der Entwicklungs- und der Pädagogischen Psychologie beschreiben wir ausgewählte kognitive, motivationale und soziale Grundlagen. Orientiert am Entwicklungsstand und den Entwicklungsaufgaben im Kindes- und Jugendalter gehen wir auf Entwicklungschancen und -anforderungen ein, die sich durch die Nutzung digitaler Medien ergeben.
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Beitrag aus Heft »2021/06 Kinder- und Jugendmedienschutz mitmachen«
Autor: Klaudia Kramer, Sandra Gabler
Beitrag als PDFEinzelansichtONLINE EXKLUSIV: Klaudia Kramer/Sandra Gabler: Ausgewählte entwicklungspsychologische Grundlagen für eine gelingende Teilhabe an einer digitalisierten Welt im Kindes- und Jugendalter
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Beitrag aus Heft »2021/06 Kinder- und Jugendmedienschutz mitmachen«
Autor: Klaudia Kramer, Sandra Gabler
Beitrag als PDFClaudia Mikat: Schutz und Teilhabe: Paradigmenwechsel im Jugendmedienschutz?
Das Recht von Kindern, in allen sie betreffenden Angelegenheiten gehört zu werden, ist in Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention (UN-KRK) verankert. Auch in der im März 2021 vom Kinderrechte-Ausschuss der Vereinten Nationen veröffentlichten ‚Allgemeinen Bemerkung zu Kinderrechten in der digitalen Umgebung‘ (United Nations 2021) sind die Partizipationsrechte von Heranwachsenden zentral. Vor diesem Hintergrund ist es auch im Kinder- und Jugendmedienschutz angezeigt, die Perspektive von Heranwachsenden einzubeziehen. Wenn es darum geht, zwischen Teilhabe an medialer Kommunikation und Schutz vor potenziellen Risiken abzuwägen, sollten Kinder und Jugendliche mit entscheiden, wovor sie (nicht) geschützt werden möchten und welche Maßstäbe und Kriterien sie mit konkreten Entscheidungen verbinden.
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Beitrag aus Heft »2021/06 Kinder- und Jugendmedienschutz mitmachen«
Autor: Claudia Mikat
Beitrag als PDFEinzelansichtNiels Brüggen/Christa Gebel: Die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen an der Gestaltung des KuJMS
Die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen ist derzeit im Kinder- und Jugendmedienschutz (KuJMS) viel diskutiert. Dabei ist das Thema an sich nicht neu, jedoch kumulieren aktuell unterschiedliche Begründungslinien für diesen Anspruch an einen zeitgemäßen Umgang mit Risiken, die mit dem Medienhandeln von Kindern und Jugendlichen in Zusammenhang stehen. Bevor ein Überblick gegeben wird, worauf sich die Forderung der Teilhabe sinnvollerweise beziehen kann und sie entsprechend ausgestaltet werden sollte, lohnt zunächst ein Blick auf diese unterschiedlichen Begründungslinien.
Literatur
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Siller, Friederike/Stapf, Ingrid (2018). Die Sicht der Kinder auf ihre Rechte in digitalen Medien. Befragung von Schülerinnen und Schülern im Auftrag des KiKA. Projektbericht.
Siller, Friederike/Schubert, Marina (2021). Kinder sprechen über Teilhabe im Internet – Eine explorative Untersuchung. https://dossier.kinderrechte.de/kinderperspektiven-auf-teilhabe [Zugriff: 02.11.2021]
Stecher, Sina/Bamberger, Anja/Gebel, Christa/Brüggen, Niels (2021). „Ältermachen ist immer die Faustregel.“ Online- Angebote, Datenauswertung und personalisierte Werbung aus Sicht von Jugendlichen. ACT ON! Short Report Nr. 8. Ausgewählte Ergebnisse der Monitoring-Studie. München: JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis.
Beitrag aus Heft »2021/06 Kinder- und Jugendmedienschutz mitmachen«
Autor: Niels Brüggen, Christa Gebel
Beitrag als PDFEinzelansichtCornelia Jonas/Torsten Krause: Medienerziehung im familiären Dialog
Erziehungsberechtigte können als Gatekeeper für die Teilhabepotenziale, die sich Kinder und Jugendliche durch digitale Medien in der Gesellschaft erschließen, betrachtet werden. Denn welche Potenziale realisiert werden können, hängt von den medienerzieherischen Entscheidungen in der Familie ab. Im Beitrag wird für eine beteiligungsorientierte Medienerziehung im kinderrechtlichen Sinne geworben und es werden Leitfragen für die Beteiligung von Heranwachsenden erarbeitet.
Literatur
5Rights Foundation (2021a). In unseren eigenen Worten – Kinderrechte in der digitalen Welt. www.dkhw.de/fileadmin/Redaktion/1_Unsere_Arbeit/1_Schwerpunkte/2_Kinderrechte/2.14_Koordinierungsstelle_Kinderrechte/2.14.1_Kinderrechte_in_der_digitalen_Welt/5Rights_ChildrensReport_Online_German_Sign-off.pdf [Zugriff: 22.09.2021]
5Rights Foundation (2021b). Unsere Rechte in der digitalen Welt. www.dkhw.de/fileadmin/Redaktion/1_Unsere_Arbeit/1_Schwerpunkte/2_Kinderrechte/2.14_Koordinierungsstelle_Kinderrechte/2.14.1_Kinderrechte_in_der_digitalen_Welt/UNCRC_SummaryReport_German_01.pdf [Zugriff: 22.09.2021]
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (2015). Qualitätsstandards für Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. Allgemeine Qualitätsstandards und Empfehlungen für die Praxisfelder Kindertageseinrichtungen, Schule, Kommune, Kinder- und Jugendarbeit und Erzieherische Hilfen. Berlin. www.bmfsfj.de/resource/blob/94118/c49d4097174e67464b56a5365bc8602f/kindergerechtes-deutschland-broschuere-qualitaetsstandards-data.pdf [Zugriff: 22.09.2021]
Feierabend, Sabine/Glöckler, Stephan/Kheredmand, Hediye/Rathgeb, Thomas (2021). KIM 2020. Kindheit, Internet, Medien. Basisuntersuchung zum Medienumgang 6- bis 13-Jähriger in Deutschland. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest. Stuttgart. www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/KIM/2020/KIM-Studie2020_WEB_final.pdf [Zugriff 01.09.2021]
Feierabend, Sabine/Glöckler, Stephan/Kheredmand, Hediye/Rathgeb, Thomas (2020). JIM 2020. Jugend, Informationen, Medien. Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest. Stuttgart. https://www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/JIM/2020/JIM-Studie-2020_Web_final.pdf [Zugriff 01.09.2021]
Knauer, Raingard (2007). Alltagsbeteiligung von Kindern und Jugendlichen. Eine Herausforderung nicht nur an Pädagoginnen und Pädagogen. Baustein B 4.2. In: Stange, Waldemar (Hrsg.), Beteiligungsbausteine. Deutsches Kinderhilfswerk. www.kinderpolitik.de/images/downloads/Beteiligungsbausteine/b/Baustein_B_4_2.pdf [Zugriff: 22.09.2021]
Kutscher, Nadia/Bouillon, Ramona (2018). Kinder. Bilder. Rechte. Persönlichkeitsrechte von Kindern im Kontext der digitalen Mediennutzung in der Familie. Deutsches Kinderhilfswerk. www.dkhw.de/fileadmin/Redaktion/1_Unsere_Arbeit/1_Schwerpunkte/6_Medienkompetenz/6.13._Studie_Kinder_Bilder_Rechte/DKHW_Schriftenreihe_4_KinderBilderRechte.pdf [Zugriff 08.09.2021]
Lansdown, Gerison (2005). The Evolving Capacities of the Child. Florenz. www.unicef-irc.org/publications/pdf/evolving-eng.pdf [Zugriff: 26.10.2021]
Siller, Friederike/Schubert, Marina (2021). Kinderperspektiven auf Teilhabe. Kinder sprechen über Teilhabe im Internet – eine explorative Untersuchung. In: Deutsches Kinderhilfswerk (Hrsg.), Teilhaben! Kinderrechtliche Potenziale der Digitalisierung. Berlin. https://dossier.kinderrechte.de/kinderperspektiven-auf-teilhabe [Zugriff: 29.09.2021]
Stange, Waldemar (2007a). Strategien und Grundformen der Partizipation. Überblick und Systematisierungsversuch. Baustein A 1.5. In: Stange, Waldemar (Hrsg.), Beteiligungsbausteine. Deutsches Kinderhilfswerk. www.kinderpolitik.de/images/downloads/Beteiligungsbausteine/a/Baustein_A_1_5.pdf [Zugriff: 22.09.2021]
Stange, Waldemar (2007b). Aushandlung und Alltagspartizipation. Einführung und Überblick. Baustein B 1.4. In: Stange, Waldemar (Hrsg), Beteiligungsbausteine. Deutsches Kinderhilfswerk. www.kinderpolitik.de/images/downloads/Beteiligungsbausteine/b/Baustein_B_4_1.pdf [Zugriff: 22.09.2021]
United Nations Convention on the Rights of the Children (UNCRC) (2021). General comment No. 25 (2021) on children’s rights in relation to the digital environment. United Nations. www.dkhw.de/fileadmin/Redaktion/1_Unsere_Arbeit/1_Schwerpunkte/2_Kinderrechte/2.14_Koordinierungsstelle_Kinderrechte/2.14.1_Kinderrechte_in_der_digitalen_Welt/CRC-C-GC-25.pdf [Zugriff: 22.09.2021]
Beitrag aus Heft »2021/06 Kinder- und Jugendmedienschutz mitmachen«
Autor: Cornelia Jonas, Torsten Krause
Beitrag als PDFEinzelansichtUli Tondorf: Medienbildung, KuJMS und die Kinder- und Jugendhilfe
Der Auftrag der Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe ist in den Bestimmungen des Sozialgesetzbuchs VIII verfasst. Es benennt als Recht junger Menschen die „Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer selbstbestimmten, eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit“1. Eine Entwicklung von Selbstbestimmung und Eigenverantwortung geschieht dabei partizipativ, die Betroffenen sind notwendigerweise zu beteiligen2. Diese Ziele können sinnvollerweise durch eine Lebensweltorientierung der Arbeit erreicht werden, was als zentrales Konzept in der Kinder- und Jugendhilfe angesehen werden kann (vgl. Grunwald et. al. 2018, S. 1281 ff.). Sie unterstützt dabei subjektive Aneignungsprozesse, die als Bildung aufgefasst werden können: „Im Anschluss an eine biographie- und subjektbezogene Bildungstheorie kann Bildung als ein Prozess subjektiver Aneignung im Verständnis einer aktiven Auseinandersetzung mit den Anforderungen und Zumutungen des institutionalisierten Lebensverlaufs verstanden werden.“ (Voigtsberger 2018, S. 266)
1www.gesetze-im-internet.de/sgb_8/__1.html [Zugriff: 19.10.2021]
2 für die Jugendarbeit ausdrücklich benannt in SGB VII §11 (1) www.gesetze-im-internet.de/sgb_8/__11.html [Zugriff: 19.10.2021]
Literatur
Beckmann, Janna/Lohse, Katharina (2021). SGB VIII-Reform: Überblick über das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz. Heidelberg. DIJuF. www.dijuf.de/files/downloads/2021/Beckmann_Lohse_%C3%9Cberblick_SGB%20VIII-Reform_KJSG_Aktualisierung%20von%20JAmt%202021_178.pdf [Zugriff: 28.09.2021]
Böllert, Karin (Hrsg.) (2018). Kompendium Kinder- und Jugendhilfe. Wiesbaden: Springer Fachmedien.
Frense, Elena (2020). Partizipativer Jugendmedienschutz. Anforderungen an einen zeitgemäßen Jugendmedienschutz aus Perspektive von Kindern und Jugendlichen. Frankfurt: Debus Pädagogik.
Grunwald, Klaus/Köngeter, Stefan/Zeller, Maren (2018). Lebensweltorientierung. In: Böllert, Karin (Hrsg.), Kompendium Kinder- und Jugendhilfe. Wiesbaden: Springer Fachmedien, S. 1281–1302.
Jörissen, Benjamin/Marotzki, Winfried (2009). Medienbildung – Eine Einführung. Theorie – Methoden – Analysen. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
Krotz, Friedrich (2020). Mediatisierung als Konzept. In: Kutscher, Nadia/Ley, Thomas/Seelmeyer, Udo/Siller, Friederike/ Tillmann, Angela/Zorn, Isabel (Hrsg.), Handbuch Soziale Arbeit und Digitalisierung. Weinheim, Basel: Beltz Juventa, S. 30–41.
Kutscher, Nadia/Ley, Thomas/Seelmeyer, Udo/Siller, Friederike/ Tillmann, Angela/Zorn, Isabel (Hrsg.) (2020). Handbuch Soziale Arbeit und Digitalisierung. Weinheim, Basel: Beltz Juventa.
Pluto, Liane (2018). Partizipation und Beteiligungsrechte. In: Böllert, Karin (Hrsg.), Kompendium Kinder- und Jugendhilfe. Wiesbaden: Springer Fachmedien, S. 945–965.
Rohs, Matthias (Hrsg.) (2016). Handbuch Informelles Lernen. Wiesbaden: Springer Fachmedien.
Voigtsberger, Ulrike (2018). Betreuung – Erziehung – Bildung. In: Böllert, Karin (Hrsg.), Kompendium Kinder- und Jugendhilfe. Wiesbaden: Springer Fachmedien, S. 243–272.
Witzel, Marc (2020). Digitale Medien in den Hilfen zur Erziehung. In: Kutscher, Nadia/Ley, Thomas/Seelmeyer, Udo/Siller, Friederike/ Tillmann, Angela/Zorn, Isabel (Hrsg.), Handbuch Soziale Arbeit und Digitalisierung. Weinheim, Basel: Beltz Juventa, S. 495–506.
Beitrag aus Heft »2021/06 Kinder- und Jugendmedienschutz mitmachen«
Autor: Uli Tondorf
Beitrag als PDFEinzelansichtJutta Croll/Stephan Dreyer: „I’m afraid I can’t do that, Dave.” Welche Rolle spielt KI für Schutz, Befähigung und Teilhabe von Kindern und Jugendlichen im digitalen Umfeld?
Die im März 2021 vom Kinderrechte-Ausschuss der UN verabschiedete ‚25. Allgemeine Bemerkung zu den Rechten von Kindern im digitalen Umfeld‘ betont in Art. 2 die Dynamik, die von der Digitalen Transformation ausgeht und Wirkung auf den Alltag von Kindern entfaltet. Künstliche Intelligenz (KI)1 wird hier als eines der charakterisierenden Elemente dieser Entwicklung genannt.2 Was aber kann diese Technologie für ein gutes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen mit digitalen Medien leisten? Stellt sie die Entscheidungen ihrer Algorithmen über die Wünsche und Bedürfnisse der Anwender*innen wie ‚HAL9000‘, der Computer im Film ‚2001: A Space Odyssey‘, dessen Zitat wir uns im Titel bedient haben? Ob, wo und gegebenenfalls wie KI zu mehr Sicherheit beitragen und mehr Teilhabe junger Menschen ermöglichen kann, soll im Überblick behandelt werden.
1 Der Begriff der ‚Künstlichen Intelligenz‘ (KI) beschreibt grob eine Vielzahl von technisch-mathematischen Verfahren, die in Form von Softwareanwendungen für Problemlösungen eingesetzt werden, die klassischerweise Menschen vorbehalten waren. Besonders bekannte Einsatzgebiete von KI sind Formen maschinellen Lernens, Sprachverarbeitung (Natural Language Processing) und neuere Formen des sogenannten Deep Learnings.
2www.ohchr.org/EN/HRBodies/CRC/Pages/
Literatur
Braml, Birgit (2020). Filtertechnologien und das Jugendschutzrecht. In: ZUM – Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht, 64 (5), S. 375–377.
Croll, Jutta/Gräter, Tilman (2015). Das Modell des Intelligenten Risikomanagements – Blaupause für die Arbeit des I-KiZ. Zentrum für Kinderschutz im Internet. In: Zentrum für Kinderschutz im Internet (I-KiZ) (Hrsg.), Jahresbericht 2015, S. 29–33. kinderrechte.digital/hintergrund/index.cfm/topic.279/key.1496 [Zugriff: 02.11.2021]
Croll, Jutta (2016). Let’s Play it Safe. Children and Youths in the Digital World. Assessment of the Emerging Trends and Evolutions in ICT Services. White Paper for the ICT Coalition for Children Online. www.ictcoalition.eu/medias/uploads/source/available%20here.pdf [Zugriff: 02.11.2021]
Dreyer, Stephan (2018). On the Internet, nobody knows you‘re a kid. Zur (Nicht-)Erkennbarkeit Minderjähriger in digitalen Medienumgebungen. In: merzWissenschaft | medien + erziehung, 62 (6), S. 65–78.
Dreyer, Stephan (2019). Von Schweizer Taschenmessern und Enten mit drei Beinen. Jugendschutzprogramme und aktuelle technische Herausforderungen. In: tv diskurs, 23 (1), S. 72–77. https://tvdiskurs.de/data/hefte/ausgabe/87/dreyer-jusprog-tvd87.pdf [Zugriff: 02.11.2021]
Edstedt, Johan/Berg, Amanda/Felsberg, Michael/Karlsson, Johan/Benavente, Francisca/Novak, Anette (2021). Is this Harmful? Learning to Predict Harmfulness Ratings from Video. Cornell University. https://arxiv.org/pdf/2106.08323.pdf [Zugriff: 02.11.2021]
Gangwar, Abhishek/Fidalgo, Eduardo/Alegre, Enrique/González-Castro, Victor (2017). Pornography and child sexual abuse detection in image and video: a comparative evaluation. In: Institution of Engineering and Technology (IET) (Eds.), 8th International Conference on Imaging for Crime Detection and Prevention (ICDP), pp. 37–42. DOI: 10.1049/ic.2017.0046.
Hans-Bredow-Institut (Hrsg.) (2007). Analyse des Jugendmedienschutzsystems – Jugendschutzgesetz und Jugendmedienschutzstaatsvertrag. Endbericht, Oktober 2007. Hamburg. www.hans-bredow-institut.de/webfm_send/104 [Zugriff: 26.8.2021]
Hasse, Alexa/Cortesi, Sandra/Lombana Bermudez, Andreas/Gasser, Urs (2019). Youth and Artificial Intelligence: Where We Stand. Berkman Klein Center for Internet & Society at Harvard University. https://dash.harvard.edu/bitstream/handle/1/40268058/2019-05_YouthAndAI.pdf?sequence=5&isAllowed=y [Zugriff: 02.11.2021]
Hilgert, Felix/Sümmermann, Philipp (2020). Technischer Jugendmedienschutz. Maßnahmen der Jugendschutz-Compliance in Rundfunk und Telemedien. In: MMR-Beilage, 23 (8), S. 26–30.
van Hee, Cynthia/Jacobs, Gilles/Emmery, Chris/Desmet, Bart/Lefever, Els/Verhoeven, Ben/de Pauw, Guy/Daelemans, Walter/Hoste, Véronique (2018). Automatic detection of cyberbullying in social media text. In: PLOS ONE, 13 (10). DOI: 10.1371/journal.pone.0203794.
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Jevremovic, Aleksandar/Veinovic, Mladen/Cabarkapa, Milan/Krstic, Marko/Chorbev, Ivan/Dimitrovski, Ivica/Garcia, Nuno/Pombo, Nuno/Stojmenovic, Milos (2021). Keeping Children Safe Online With Limited Resources: Analyzing What is Seen and Heard. In: IEEE Access, 2021 (9), pp. 132723–132732. DOI: 10.1109/ACCESS.2021.3114389.
Mohanty, Manoranjan/Zhang, Ming/Russello, Giovanni (2019). A Photo Forensics-Based Prototype to Combat Revenge Porn. In: 2018 IEEE Conference on Multimedia Information Processing and Retrieval (MIPR), pp. 5–8. DOI: 10.1109/MIPR.2019.00009.
Pandey, Anchal/Moharana, Sukumar/Mohanty, Debi Prasanna/Panwar, Archit/Agarwal, Dewang/Thota, Siva Prasad (2021). On-Device Content Moderation. In: 2021 International Joint Conference on Neural Networks (IJCNN), pp. 1–7. DOI: 10.1109/IJCNN52387.2021.9534227.
von Struensee, Susan (2021). Eye on Developments in Artificial Intelligence and Children's Rights: Artificial Intelligence in Education (AIEd), EdTech, Surveillance, and Harmful Content. DOI: 10.2139/ssrn.3882296.
Tabone, André/Camilleri, Kenneth/Bonnici, Alexandra/Cristina, Stefania/Farrugia, Reuben/Borg, Mark (2021). Pornographic content classification using deep-learning. In: Association for Computing Machinery (Eds.), Proceedings of the 21st ACM Symposium on Document Engineering, Association for Computing Machinery (DocEng ’21), pp. 1–10. DOI: 10.1145/3469096.3469867.
UNICEF (2020). Policy Guidance on AI for Children. Draft 1.0. United Nations Children's Fund (UNICEF). www.unicef.org/globalinsight/media/1171/file/UNICEF-Global-Insight-policy-guidance-AI-children-draft-1.0-2020.pdf [Zugriff: 15.10.2021]
Beitrag aus Heft »2021/06 Kinder- und Jugendmedienschutz mitmachen«
Autor: Jutta Croll, Stephan Dreyer
Beitrag als PDFEinzelansichtPia Dippel: Kinderschutz in der frühkindlichen Medienbildung
Kinder gehen gerne mit Medien um, sind neugierig, haben Spaß, wollen lernen und neue Möglichkeiten entdecken. Gleichzeitig müssen sie vor problematischen Inhalten und Einflüssen geschützt werden. Teilhabe und Schutz in der digitalen Welt zu vereinen ist gerade im Bildungsbereich Kindergarten eine besondere Herausforderung.
Um den UN-Kinderrechten zu entsprechen, wurden in den Ländergesetzen und Bildungsplänen verbindliche Regelungen und Empfehlungen eingefügt. Tenor ist, Kinder haben ein Recht auf digitale Bildung, und zwar von Anfang an. Zu beachten ist dabei, dass digitale Bildung kindgerecht gestaltet ist, Kinder in Bezug auf Risiken geschützt sind und sie im Umgang mit digitalen Medien gestärkt werden. Um Teilhabe und Schutz gleichermaßen zu gewährleisten ist deshalb ein ‚Intelligentes Risikomanagement‘ notwendig (vgl. ifp 2018, S. 6).
Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.Zitierhinweis:
Dippel, Pia (2021). Kinderschutz in der frühkindlichen Medienbildung. In: merz | medien + erziehung, 65 (6), S. 53–55.
Literatur
Croll, Jutta/Gräter, Tilman (2016). Das Modell des Intelligenten Risikomanagements – Blaupause für die Arbeit des I-KiZ – Zentrum für Kinderschutz im Internet. In: Zentrum für Kinderschutz im Internet (i-KiZ) (Hrsg.), Jahresbericht 2015. Berlin: I-KiZ. S. 29–33.
Eder, Sabine/Brüggemann, Marion/Kratzsch, Jörg (2017). Kinder im Mittelpunkt: Frühe Bildung und Medien gehören zusammen – Positionspapier der GMK-Fachgruppe Kita. www.gmk-net.de/wp-content/t3archiv/fileadmin/pdf/gmk_medienbildung_kita_positionspapier.pdf [Zugriff: 21.10.2021]
Reichert-Garschhammer, Eva (2020). Nutzung digitaler Medien für die pädagogische Arbeit in der Kindertagesbetreuung. Expertise des IFP im Auftrag des BMFSFJ. Berlin: Bundesfamilienministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. www.fruehe-chancen.de/fileadmin/PDF/Fruehe_Chancen/Endfassung_Kurzexpertise_IFP_Digitalisierung_Kindertagesbetreuung.pdf [Zugriff: 21.10.2021]
Staatsinstitut für Frühpädagogik (ifp) (2018). Konzeption. Modellversuch. Medienkompetenz in der Frühpädagogik stärken. München. www.ifp.bayern.de/imperia/md/content/stmas/ifp/konzeption_modellversuch_stand_23-03-2018_final.pdf [Zugriff: 13.10.2021]
Zentrum für Kinderschutz im Internet (I-Kiz) (2015). Jahresbericht 2015. Berlin. https://kinderrechte.digital/hintergrund/index.cfm/aus.11/key.1496 [Zugriff: 13.10.2021]
Beitrag aus Heft »2021/06 Kinder- und Jugendmedienschutz mitmachen«
Autor: Pia Dippel
Beitrag als PDFDominik Rankl: Jugendmedienschutz. Herausforderungen und Chancen der Digital Streetwork
In der offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) spielen neben der persönlichen Kontaktarbeit auch jugendrelevante Medienkanäle eine wichtige Rolle. Sie können auf unterschiedliche Art in die eigene Arbeit eingebaut werden, wobei vor allem personelle und zeitliche Ressourcen oder interne Vorgaben des Trägers den Rahmen bzw. die Nutzung dieser Kanäle prägen. Sie dienen zum einen als Kontaktmedium, Instrument der Öffentlichkeitsarbeit und Informationsportal, zum anderen, um das eigene Angebot, seriöse mediale Quellen, eigene Projekte oder Unterstützungsmöglichkeiten wie Beratung für junge Menschen sichtbar und zugänglicher zu machen. Auf Social Media Kanälen können Jugendliche unmittelbar abstimmen oder kommentieren. Häufig entwickeln sich so Beratungsgespräche oder es bauen sich tragfähige Beziehungen zwischen Fachkräften und jungen Menschen auf. Heranwachsende eignen sich dadurch nicht nur mediale Ausdrucksplattformen kreativ an, sondern lernen bestenfalls einen reflektierten Umgang damit und gewinnen einen Bezug zur Einrichtung und dessen Personal.
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Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.Zitierhinweis:
Rankl, Dominik (2021). KuJMS in der Jugendarbeit. Herausforderungen und Chancen der Digital Streetwork. In: merz | medien + erziehung, 65 (6), S. 56–58.
Beitrag aus Heft »2021/06 Kinder- und Jugendmedienschutz mitmachen«
Autor: Dominik Rankl
Beitrag als PDFAchim Lebert: Digitalisierung und die Weiterentwicklung des Jugendmedienschutzes
Die Digitalisierung öffnet die bisher nach außen geschlossenen Klassenzimmer, schafft über das Internet Möglichkeiten für den Zugriff auf weltweite Wissensbestände und stellt damit einen erheblichen Mehrwert für das Lernen in der Schule dar. Die Fähigkeit, in diesen Wissensbeständen zu recherchieren, diese zu bewerten, zu organisieren und gerade auch in der Zusammenarbeit miteinander für bestimmte Fragestellungen nutzbar zu machen, stellt eine zentrale Schlüsselqualifikation dar. In Verbindung damit braucht es einen auf der Grundlage rechtlicher und pädagogischer Überlegungen gestalteten Rahmen, in welchem sich Kinder und Jugendliche digital sicher bewegen können, vor Gefahren geschützt sind, aber noch viel mehr: mit diesen Gefahren umzugehen lernen.
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Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.Zitierhinweis:
Lebert, Achim (2021). Digitalisierung und die Weiterentwicklung des KuJMS in der Schule. In: merz | medien + erziehung, 65 (6), S. 59–61.
Beitrag aus Heft »2021/06 Kinder- und Jugendmedienschutz mitmachen«
Autor: Achim Lebert
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spektrum
Peter Holzwarth und Bettina Roth: „Können wir anhand eines Pornos den Geschlechtsverkehr analysieren?“ Dekonstruktion von Pornografie aus medien- und sexualpädagogischer Sicht.
In diesem Beitrag wird Pornografie aus medien- und sexualpädagogischer Perspektive in den Blick genommen. Es geht um die Frage, wie junge Menschen dazu befähigt werden können, einen kritischen und konstruktiven Umgang zu entwickeln, um dysfunktionale Vorstellungen über Sexualität und Leistungsdruck zu vermeiden. In diesem Zusammenhang werden verschiedene Phänomene wie mediale Inszenierungen, Wirklichkeitsebenen, Filmtricks sowie chemische und mechanische Hilfsmittel thematisiert und aufgedeckt. Am Ende werden Ideen für die Praxis skizziert.
Literatur
Ahlers, Christoph Joseph (2015). Himmel auf Erden und Hölle im Kopf. Was Sexualität für uns bedeutet. München: Goldmann.
Bernath, Jael/Suter, Lilian/Waller, Gregor/Külling, Céline/Willemse, Isabel/Süss, Daniel, (2020). JAMES: Jugend, Aktivitäten, Medien – Erhebung Schweiz. Zürich: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften.
Döring, Nicola (2011a). Aktueller Diskussionsstand zur Pornografie-Ethik: Von Anti-Porno- und Anti-Zensur- zu Pro-Porno-Positionen. Zeitschrift für Sexualforschung 24 (1), S.1–48.
Döring, Nicola (2011b). Pornografie-Kompetenz: Definition und Förderung. In: Zeitschrift für Sexualforschung, 24 (3), S. 228–255.
Döring, Nicola (2013). Medien und Sexualität. In: Meister, Dorothee/von Gross Friederike/Sander, Uwe (Hrsg.), EEO. Enzyklopädie Erziehungswissenschaft Online. Fachgebiet Medienpädagogik. Weinheim: Beltz Juventa.
Eidenbenz, Franz (2021). Digital-Life-Balance. Bewusst und selbstbestimmt dem Online-Sog begegnen. Zürich: Beobachter-Edition.
Geiser, Lukas (2017). Sexualität im Digitalzeitalter. Neugier und Normalität bei Jugendlichen. In: PÄDIATRIE 17 (3), S. 25–29. phzh.ch/MAP_DataStore/131888/publications/Sexualitaet-im-Digitalzeitalter.pdf
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Hierholzer, Stefan (2021). Basiswissen Sexualpädagogik. München: Ernst Reinhardt.
Korte, Alexander (2018). Pornografie und psychosexuelle Entwicklung im gesellschaftlichen Kontext. Psychoanalytische, kultur- und sexualwissenschaftliche Überlegungen zum anhaltenden Erregungsdiskurs. Gießen: Psychosozial-Verlag.
Nussbaum, Marie-Louise (2009). Aufklärungsmittel Pornografie? Eine Bestandsaufnahme zum Pornografiekonsum von Jugendlichen. Kurzfassung 2009. Unveröffentlichte Lizentiatsarbeit. Philosophische Fakultät Universität Fribourg. Departement für Erziehungswissenschaften.
Schwarzer, Alice/Luis, Chantal (2011). Der Traum vom Pornostar. In: Emma online. www.emma.de/artikel/der-traum-vom-porno-star-265351.[Zugriff: 01.11.2021]
Trang Do, Quynh (2019). Ethical Porn: Masturbieren ohne Schuldgefühle. www.srf.ch/radio-srf-virus/aktuell/sexualitaet-ethical-porn-masturbieren-ohne-schuldgefuehle.[Zugriff: 01.11.2011]
Vogelsang, Verena (2017). Sexuelle Viktimisierung, Pornografie und Sexting im Jugendalter. Ausdifferenzierung einer sexualbezogenen Medienkompetenz. Wiesbaden: Springer VS.
Vollbrecht, Ralf (2010). Wirkung pornographischer Mediendarstellungen. Theorien, Annahmen und empirische Befunde zur Medienwirkung sexualisierter und pornographischer Darstellungen auf Jugendliche. In: Schetsche Michael/Schmidt Renate-Berenike (Hrsg.), Sexuelle Verwahrlosung. Wiesbaden: Springer VS, S. 145–165.
Weller, Konrad (2009). Wie nutzen Jugendliche Pornografie und was bewirkt sie? Befunde – Theorien – Hypothesen. In: pro familia Magazin 2009 (1), S.9–13.
Beitrag aus Heft »2021/06 Kinder- und Jugendmedienschutz mitmachen«
Autor: Peter Holzwarth, Bettina Roth
Beitrag als PDFEinzelansichtLisa Bernstein: Mediensozialisierte Vorurteilsentwicklung bei Kindern. Eine empirische Analyse anhand von Bibi Blocksberg.
Im vorliegenden Artikel wird eine empirische Untersuchung zur mediensozialisierten Vorurteilsentwicklung bei Kindern vorgestellt. Anhand von halbstandardisierten Leitfadeninterviews wurden die Kinder zu einem Hörspiel von Bibi Blocksberg befragt. Die Interviews wurden anschließend anhand der Grounded Theory ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass Medien die Entwicklung von Vorurteilen und Stereotypen bei Kindern beeinflussen, sofern kein kritischer und reflektierter Umgang mit diesen erfolgt.
Literatur
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Ogette, Tupoka (2019). Exit RACISM. Rassismuskritisch denken lernen. Münster: Unrast Verlag.
Sow, Noah (2009). Deutschland Schwarz Weiß. Der alltägliche Rassismus. München: BoD - Books on Demand.
Süss, Daniel (2006). Mediensozialisation zwischen gesellschaftlicher Entwicklung und Identitätskonstruktion. In: Rehberg, Karl-Siegbert (Hrsg.), Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Frankfurt a. M.: Campus Verlag, S. 3370–3380. www.ssoar.info/ssoar/bitstream/handle/document/17348/ssoar-2006-sussmediensozialisation_zwischen_gesellschaftlicher_entwicklung_und.pdf [Zugriff: 19.06.2018]
Thiele, Martina (2016). Medien und Stereotype. Konturen eines Forschungsfeldes. Bielefeld: Transcript.
Beitrag aus Heft »2021/06 Kinder- und Jugendmedienschutz mitmachen«
Autor: Lisa Bernstein
Beitrag als PDFEinzelansichtCaroline Grabensteiner: Medienbildung durch Medienhandeln, oder: Selbst- und Weltverhältnisse in medialen Kontexten herstellen.
Die Frage, wie sich Medienbildung als Selbst- und Weltrelation im Medienhandeln entfaltet, steht im Zentrum der vorgestellten Grounded-Theory-Studie. Untersucht wurden ‚Klassenchats‘ in WhatsApp. Diese werden als temporal-relationaler ‚Kontext‘ für Handeln und für Bildung rekonstruiert. Am Beispiel der Schlüsselmomente ‚Gründung‘ und ‚Mitglied werden‘ wird die Herstellung materialer, sozialer und biografischer Relationen anhand von ‚Kontexten‘, ‚Themen‘ und ‚Kommunikationsformen‘ illustriert.
Literatur
Aßmann, Sandra (2013). Medienhandeln zwischen formalen und informellen Kontexten: Doing Connectivity. Wiesbaden: Springer VS. DOI: 10.1007/978-3-658-01940-2_2.
Bachmair, Ben (1994). Handlungsleitende Themen. Schlüssel zur Bedeutung der bewegten Bilder für Kinder. In: Deutsches Jugendinstitut (Hrsg.), Handbuch Medienerziehung im Kindergarten. Teil 1. Pädagogische Grundlagen. Wiesbaden: Springer VS, S. 171184. DOI: 10.1007/978-3-322-93640-0_14.
Bastian, Mathieu/Heymann, Sebastien/Jacomy, Mathieu (2009). Gephi: An Open Source Software for Exploring and Manipulating Networks. In: Proceedings of the International AAAI Conference on Web and Social Media , 3 (1),. S. 361362. ojs.aaai.org/index.php/ICWSM/article/view/13937/13786
Charmaz, Kathy C. (2006). Constructing Grounded Theory: A Practical Guide Through Qualitative Analysis. London: SAGE Publications Ltd.
Emirbayer, Mustafa/Mische, Anne (1998). What Is Agency? In: American Journal of Sociology, 103 (4), S. 962–1023. DOI: 10.1086/231294.
Feierabend, Sabine/Plankenhorn, Theresa/Rathgeb, Thomas (2018). Stellenwert des Smartphones bei Kindern und Jugendlichen. In: de Witt, Claudia/Gloerfeld Christina (Hrsg.), Handbuch Mobile Learning. Wiesbaden: Springer VS, S. 657672. DOI: 10.1007/978-3-658-19123-8_32.
Grabensteiner, Caroline (2021). Die vernetzte Schulklasse. Exploration zu Konstruktionen individueller und kollektiver Lernaktivitäten am Beispiel von WhatsApp-Gruppenchats. In: MedienPädagogik 16 (Jahrbuch Medienpädagogik), 79–107. DOI: 10.21240/mpaed/jb16/2021.01.13.X.
Hepp, Andreas/Hasebrink, Uwe (2014). Kommunikative Figurationen – ein Ansatz zur Analyse der Transformation mediatisierter Gesellschaften und Kulturen. In: Jackob, Nikolaus/Stark, Birgit/Quiring, Oliver (Hrsg.), Von der Gutenberg-Galaxis zur Google-Galaxis. Alte und neue Grenzvermessungen nach 50 Jahren DGPuK. Konstanz: UVK, S. 343–360.
Jaeggi, Rahel (2013). Kritik von Lebensformen. Berlin: Suhrkamp.
Meder, Norbert (2007). Theorie der Medienbildung. Selbstverständnis und Standortbestimmung der Medienpädagogik. In: Sesink, Werner/Kerres, Michael/Moser, Heinz (Hrsg.), Jahrbuch Medienpädagogik 6. Wiesbaden: Springer VS, S. 55–73. DOI: 10.1007/978-3-531-90544-0_3.
Rummler, Klaus/Grabensteiner, Caroline/Schneider Stingelin, Colette (2020). «WhatsApp, Snapchat, Instagram». Medienhandeln von Schweizer Sekundarschülerinnen und -schülern im Rahmen ausserschulischer Lernaktivitäten – Ein Projektbericht. In: MedienPädagogik. Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung, 39, S. 170–195. DOI: 10.21240/mpaed/39/2020.12.10.X.
Subrahmanyam, Kaveri/Greenfield, Patricia (2008). Online Communication and Adolescent Relationships. In: The Future of Children, 18 (1), S. 119–146.
Beitrag aus Heft »2021/06 Kinder- und Jugendmedienschutz mitmachen«
Autor: Caroline Grabensteiner
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medienreport
Anna-Clara Pentz: Hidden Codes. Lern-App zum Thema Radikalisierung.
Bildungsstätte Anne Frank (2021). Hidden Codes. Appstore/Playstore, kostenfrei.
Mit ‚Hidden Codes‘ präsentiert die Bildungsstätte Anne Frank ein Mobile Game, das junge Menschen spielerisch für Radikalisierung sensibilisieren soll. Selbst aktiv werden gegen Hass und Hetze – das ist darüber hinaus das Ziel des Games. In der App interagieren die Spieler*innen durch eine Social-Media-Oberfläche mit den Charakteren des Spiels und werden damit selbst Teil der fiktiven Geschichten. So ist Aufgabe der Spielenden, radikale Inhalte und Strategien radikaler Gruppierungen im Netz, insbesondere auf Social-Media-Kanälen, zu identifizieren und gegen sie vorzugehen. Auf der Game-Oberfläche legt sich die*der Spieler*in zunächst ein Profil an, stellt einen Username, einen Satus und einen Avatar ein und schon ploppt die erste Nachricht im Chatverlauf auf und die Handlung beginnt.
In den bisher verfügbaren zwei Episoden steht Rechtsradikalismus im Zentrum. Als Mitglied einer Schülerzeitung hilft die*der Spielende so etwa in Episode I der Mitredakteurin und Freundin Emilia, aus dem rechtsradikalen Umfeld herauszukommen. Durch die anderen Redaktions-Mitglieder wird die*der Spielende auf Anzeichen aufmerksam gemacht, die Emilias neue Freundin Patricia als rechtsradikal identifizieren. So erfährt man im Spiel etwa, dass es sich bei dem auf den ersten Blick harmlosen Anhänger an Emilias Freundschaftsarmband um ein bei rechtsradikalen Gruppierungen beliebtes Symbol handelt. Außerdem erkennt man durch Tipps der Mitredakteur*innen, dass eine als Demonstration für Frauenrechte getarnte Veranstaltung rassistisch motiviert ist und wird dabei auf die geschickt eingesetzten Strategien und Themensetzungen von Rechtsextremist*innen auf der Suche nach Nachwuchs hingewiesen. In der zweiten Episode soll die*der Spielende für einen Artikel für die Schülerzeitung aufdecken, ob ein Mitschüler hinter dem Profil eines rechtsradikalen Gamers steckt. Auf den Social-Media-Kanälen des Gamers sind zahlreiche Memes mit ganz expliziter und auch teils versteckter antisemitischer Aussage zu finden und auch in den Posts und Kommentaren des Mitschülers lassen sich solche entdecken. Auch hier erhält die*der Spielende bei der Suche nach radikalen Inhalten wieder Hilfe von der Schülerzeitungs-Redaktion. Die einzelnen Redaktions-Mitglieder kennen sich mit Symbolen der rechten Szene oder auch mit den Strukturen hinter rechten Akteur*innen aus, oder können mit Informationen zu Algorithmen oder auch ‚Fake News‘ weiterhelfen. Über die Chat-Funktion kommuniziert und interagiert die*der Spielende mit diesen Expert*innen, wird auf Bilder oder Videos auf den Social-Media-Plattformen aufmerksam gemacht und bekommt die nötigen Hintergrundinformationen. So sucht man etwa rechte oder antisemitische Symboliken auf geposteten Bildern, kann diese per Screenshot-Funktion an die Mitredakteur*innen weiterleiten und erhält von diesen Tipps, wonach zu suchen ist sowie Informationen zu bereits gefundenen Hinweisen. Durch eine Auswahlmöglichkeit an vorgefertigten Textbausteinen in der Messenger-Oberfläche können dabei je nach individuellem Hintergrundwissen weitere Informationen eingeholt werden.
Neben den beiden ersten Episoden, die das Thema Rechtsextremismus behandeln, sind weitere Episoden geplant, die auch islamistische Radikalisierung thematisieren sollen.
Das Wissen zu Radikalisierung wird im Game durch die Social-Media-Oberfläche unterschwellig und alltagsnah am Leben der jugendlichen Zielgruppe vermittelt. Jugendliche, die möglicherweise bereits in Chats und auf Social-Media-Plattformen mit (rechts-)radikalen Inhalten in Berührung gekommen sind, lernen durch das interaktive Spiel, wie sie sich in solchen Situationen gut verhalten können, wie sie beispielsweise auf Mitschüler*innen zugehen können, die in ein solches Umfeld geraten sind, aber auch, wie sie selbst die Strategien (rechts-)radikaler Akteur*innen durchschauen und damit nicht in diese Kreise geraten. Die Oberfläche ist mit sehr viel Liebe zum Detail ausgestaltet. So haben die Charaktere des Games Profilfotos in dem an Whatsapp erinnernden Massenger und man kann sich durch ihre Profile in einer an Instagram erinnernden Social-Media-Plattform klicken. Auch im Chatverlauf wurde viel mit Emojis und realitätsnahen Konversations-Elementen gearbeitet, sodass wirklich das Gefühl entsteht, mit den Figuren zu interagieren.
‚Hidden Codes‘ ist als Bildungs-Game konzipiert, das im Unterricht und anderen pädagogischen Kontexten eingesetzt werden kann. Die App soll Schüler*innen an das Thema Radikalisierung heranführen. Dazu eröffnet das Game viele Aspekte des Themas, wobei sowohl im interaktiven Chat als auch in Zwischensequenzen mit Auswertungen des Spielverlaufs sehr viele Hintergrundinformationen gegeben werden. Dennoch ist es den Entwickler*innen wichtig, die Jugendlichen mit den Inhalten nicht allein zu lassen, sondern die angesprochenen Themen zu vertiefen und das Gespielte zu reflektieren. Aus diesem Grund ist das Game auch nicht frei zugänglich, sondern muss mit einem Code freigeschaltet werden. Der Code sowie die umfangreiche Begleitmaterialien für Lehrkräften und anderen Multiplikator*innen können kostenfrei über die Website www.hidden-codes.de angefragt werden.
Anna-Clara Pentz ist seit Oktober 2020 Volontärin bei merz | medien + erziehung und im kopaed-Verlag. Sie studierte Anglistik/Amerikanistik mit Kunst- und Kulturgeschichte (B.A.) und Internationale Literatur (M.A.).
Beitrag aus Heft »2021/06 Kinder- und Jugendmedienschutz mitmachen«
Autor: Anna-Clara Pentz
Beitrag als PDFEinzelansichtIsabel Klotz: didab: Die erste Lernplattform für Menschen mit Behinderung.
gdw nord (2021). www.didab.net. Website, kostenpflichtig.
Nicht alle Menschen können ‚mal schnell googeln‘, wenn sie wissen wollen, wie man empfindliche Wollpullover wäscht, wie der Fahrkartenautomat funktioniert oder wie man eine Briefwahl beantragt. Denn auch in unserer digitalisierten Gesellschaft sind Informationen im Internet oft nicht so aufbereitet, dass alle sie nutzen können. Dem will die Genossenschaft der Werkstätten für behinderte Menschen in Norddeutschland e.G. (gdw nord) ein Ende bereiten: Ihre Lernplattform ‚didab‘ bietet Menschen mit Beeinträchtigung Wissen aus verschiedenen Lebensbereichen, das genau auf die Zielgruppe abgestimmt ist. Die Abkürzung ‚didab‘ steht hierbei für ‚digital dabei‘ und drückt genau aus, worum es dem Projekt geht: Eine bessere Teilhabe am gesellschaftlichen Leben – online und im alltäglichen Leben. Zu diesem Zweck steht auf der E-Learning Plattform in über 300 multimedialen Lernmodulen kurz und bündig aufbereitetes Wissen für den Alltag und das Berufsleben zur Verfügung.
Die Bildungsplattform kombiniert Erklärfilme, Audiobeiträge und Abbildungen mit interaktiven Inhalten wie Quiz und setzt dabei auf wiederkehrende Charaktere in Lerngeschichten. Das begünstigt die Identifikation mit den Figuren, begrenzt gleichzeitig die Anzahl der auftretenden Charaktere und kann zusätzlich motivieren. Durch die übersichtliche Gestaltung und barrierearme Menüführung ist die Plattform gut zu bedienen. Zudem sind alle Inhalte in Einfacher Sprache zugänglich. Derzeit sind die elf Themengebiete Arbeit und Bildung, Umgang mit Geld, Soziale Medien, Alltag und Wohnen, Ernährung und Kochen, Wissen und Recht, Soziales Miteinander, Computer und Internet, Freizeit und Sport sowie Gesundheit und Krankheit und Mobilität enthalten, sollen aber laufend ergänzt werden. Als webbasierte Bildungsplattform ist ‚didab‘ auf PCs, Tablets oder Smartphones anwendbar.
Entwickelt wurde das Projekt in Kooperation mit der Fakultät ‚Soziale Arbeit‘ der Ostfalia HochschuleBraunschweig Wolfenbüttel. Seit 2018 forschen sie gemeinsam mit der gdw nord an einem online Lernkonzept für Menschen mit Beeinträchtigung. Um zu ermitteln, worin genau ihr Lernbedarf besteht und worauf sie besonderen Wert legen, wurde zunächst eine Studie an zehn Einrichtungen der gdw nord durchgeführt. Dass schon im Planungsprozess Menschen mit Behinderung involviert und an der Erarbeitung wichtiger Bestandteile beteiligt waren, ist auch ein Exempel dafür, nicht nur über sondern auch mit Menschen mit Beeinträchtigung über ihre Bedürfnisse zu reden.
Die Bildungssoftware wird ständig weiterentwickelt: Seit Juli 2021 ist das Projekt um die Funktion ‚Meine Einrichtung‘ ergänzt, die es Einrichtungen der Behindertenhilfe erlaubt, für ihre Nutzer*innen eigene Inhalte aufzubereiten und zur Verfügung zu stellen. Neu ist auch, dass Webinare und Schulungen angeboten werden, die einen Überblick darüber geben, wie ‚didab‘ zum Lernen eingesetzt und in den Alltag integriert werden kann. Für Einrichtungen richtet sich der Preis nach der Anzahl der Zugänge, beginnend bei 100 Euro monatlich, Privatpersonen können sich für 7,50 Euro monatlich registrieren.
Die Lernplattform richtet sich an Menschen jedes Alters und ist mit ihren vielfältigen Themengebieten für zahlreiche Personen interessant. Im Mai 2021 hatten schon mehr als 8000 Menschen mit Behinderung Zugang zu ‚didab‘.
‚Didab‘ macht vor, wie barrierefreie Bildung aussehen und wie Menschen mit Beeinträchtigung digitale Kompetenzen entwickeln können, um auch am Online-Geschehen teilzuhaben und mehr Möglichkeiten zur Selbstbestimmung zu erlangen. Damit leistet die Lernplattform einen großen Beitrag zur Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes und wird als Pionierprojekt hoffentlich noch viele weitere Ansätze inspirieren, um Menschen mit Beeinträchtigung digitale und analoge Teilhabe zu ermöglichen.
Isabel Klotz ist studentische Hilfskraft bei merz | medien + erziehung. Sie studiert Lehramt für Realschulen an der LudwigMaximilians-Universität München.
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Autor: Isabel Klotz
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publikationen
Andreas Lange: Familie digital gestalten. Digitale Medien und die Herstellung von Familie im Fadenkreuz qualitativer Längsschnittforschung
Die Digitalisierung des Familienlebens schreitet in Verknüpfung mit ihrer Medialisierung und Mediatisierung stetig voran und wurde durch die Pandemie nochmals forciert. Mit der vorliegenden Forschungsarbeit gewähren uns die Autor*innen fundierte Einblicke in diesen Prozess und in die Konsequenzen für die kindliche Medienaneignung.
Methodisch gesehen handelt es sich um eine qualitative Längsschnittstudie. In sechs Erhebungen wurden zu Beginn bei 20 Familien, von denen noch 14 bei der letztmaligen Datenerhebung im Herbst 2020 dabei waren, detaillierte Informationen zu folgenden Aspekten eingeholt (S. 15ff): Mittels eines Leitfadens wurden die allgemeine Lebenssituation, Betreuungs- und Wohnkonstellation, Rolle der Medien im Familienalltag, kindliche Entwicklung sowie Haltung der Eltern zu digitalen und mobilen Medien abgefragt. Dazu wurden teilweise ergänzend eigene Erhebungsinstrumente konzipiert wie ein ‚Medienhaus‘ und eine ‚Medienpizza‘.
Ein instruktiver Forschungsüberblick bahnt den Weg in die Darstellung der eigenen Ergebnisse. Aufgegliedert in kognitive, emotionale, motorische und soziale Entwicklung werden die medienbezogenen Fähigkeiten der Kinder beschrieben. Besonders innovativ ist die vertiefende Auseinandersetzung mit den Potenzialen, die das digitale Medienrepertoire speziell Kindern mit Förderbedarf bietet. Für alle Kids wiederum sind neben der Entspannung durch Medienrezeption die Erlangung von Selbstwirksamkeit durch das immer bessere Bedienen der Geräte sowie die orientierende Funktion hervorhebenswert. Insgesamt gesehen erklären sich die medienbezogenen Fähigkeiten der Kinder durch den Fortschritt in anderen entwicklungsbedingten Fähigkeiten, die medienbezogenen Erfahrungen und durch den jeweils zugänglichen Medienfundus – ökologisch eingebettet in die sozialen Parameter wie Geschwister und die elterliche Medienaffinität (S. 61).
In Kapitel 4 warten die Autor*innen mit einem gelungenen Transfer eines familienwissenschaftlichen Konstrukts auf die Digitalisierungsthematik auf. Sie greifen auf das maßgeblich durch Karin Jurczyk, Andreas Lange und Barbara Thiessen entwickelte Konzept der ‚Familie als Herstellungsleistung‘ – Doing Family – zurück, um zwei Sachverhalte ins Rampenlicht zu stellen. Zum einen wird danach gefragt, wie sich Familiales auf den Medienumgang auswirkt. Umgekehrt wird zum anderen der Tragweite des Mediengebrauchs für den Vollzug der Familienwirklichkeit nachgegangen. Wie zu erwarten, erweist sich der vielfältige Mediengebrauch als feste Koordinate im Familienalltag, wobei das eingesetzte und genutzte Medienspektrum zwischen den Familien erheblich variiert. Gemeinsam aber ist der geräteübergreifende Zugriff auf die präferierten Medieninhalte. Die Orchestrierung und Interpunktierung des Doing Family hängt von den konkreten Lebensweltumständen ab.
Auch auf der emotionalen Ebene fungiert die Medienaneignung als wichtiges familienstützendes Moment. Dies kommt insbesondere in den regelmäßigen Medienritualen zum Tragen, die über die Erhebungszeit der Studie weitgehend stabil bleiben.
In Nichtroutinesituationen werden die digitalen Medien ebenso familienintegrativ und -dienlich eingesetzt. Das gilt für das Hören von Hörspielen via MP3-Player bei längeren Urlaubstrips ebenso wie für eher lästige institutionell bedingte Wartezeiten beim Arzt und Behörden (S. 105). Und es hatte herausgehobene Bedeutung während der Hochzeiten der Pandemie (S. 119).
Einem Schlüsselfaktor des gelingenden und entwicklungsförderlichen Medienumgangs wird umfassend in Kapitel 5 Rechnung getragen. Angesprochen sind die Haltungen der Eltern zu digitalen Medien und der Medienerziehung. Welche Haltung gegenüber den Medien eingenommen wird, hängt von einem Multifaktorengeflecht ab (S. 163).
Die konkrete Medienerziehung ist sehr differenziert in Kapitel 6 beschrieben und wird in einer Typologie systematisiert abgebildet. Diese Typologie konstituiert sich durch den Einbezug der Haltung der Eltern zu digitalen Medien, zu Medienerziehung allgemein und zur konkreten Regelsetzung. Unterschieden werden können auf diese Weise sechs Typen der Medienerziehung (Die Unterstützenden, die Flexiblen, die Anspruchsvollen, die Zwiegespaltenen, die Überzeugten und die Verunsicherten). Eine zusammenfassende Übersicht über die Hauptergebnisse findet sich in Kapitel 8.
Insgesamt gesehen liegt hiermit ein wichtiger Beitrag zur Debatte um die Digitalisierungsfolgen in Familien vor. Das Verdienst der Studie liegt in einer engen Kopplung von Forschungsstanderuierung, theoretischer Konzeptualisierung und unprätentiöser Auswertung. Unterstrichen werden soll durch eine wissenschaftssoziologische Brille gesehen die enge Verzahnung familien- und medienwissenschaftlicher Expertise.
Besondere ‚take-aways‘ sind neben der konzisen Ergebnisdarstellung und überzeugenden theoretischen Rahmung vier Elemente, die an dieser Stelle hervorgehoben werden sollen. Erstens sind die Fallstudien zu den einzelnen Familien klugerweise nicht linear aneinandergefügt, sondern inhaltlich passend zu einzelnen Teilkapiteln. Zweitens folgen auf jedes Kapitel anregend formulierte, unaufdringliche Medientipps. Drittens ist das Buch in einer klaren, plastischen Sprache verfasst – was für sozialwissenschaftliche Texte nicht immer zutrifft. Und viertens tragen die Visualisierungen zu einer aufgelockerten Lektüre bei.
Eggert, Susanne/Oberlinner, Andreas/Pfaff-Rüdiger, Senta/Drexl, Andrea (2021). Familie digital gestalten. FaMeMo – eine Langzeitstudie zur Bedeutung digitaler Medien in Familien mit jungen Kindern. München: kopaed. 277 S., 19,80 €.
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Autor: Andreas Lange
Beitrag als PDFEinzelansichtWolfgang Schill: Medienerziehung und Medienbildung in der Grundschule
Dass die bundesdeutsche Schule in Zukunft wohl nicht mehr ‚so funktionieren‘ kann und wird wie noch zu Beginn des neuen Jahrzehnts, das hat uns bedauerlicherweise die aktuelle pandemische Situation in Sachen Corona gezeigt. Alle, die mit Schule, Unterrichten und Erziehen zu tun haben, haben nämlich direkt und indirekt erleben können, dass die Institution Schule sich auf den dynamischen Prozess der Digitalisierung und Mediatisierung unserer Lebenswelten in der Vergangenheit nur unzureichend eingestellt hat. Was sich da vor allem inhaltlich und konzeptionell in der Vergangenheit nicht deutlich in der Schulwirklichkeit durchsetzen konnte, lässt sich an dem neuen Buch des emeritierten Paderborner Erziehungswissenschaftlers und Medienpädagogen Gerhard Tulodziecki exemplarisch nachvollziehen. Dessen vielzitiertes ‚Konzept einer handlungs- und entwicklungsorientierten Medienpädagogik‘ ist fast drei Jahrzehnte lang zum ‚klassischen‘ Bezugspunkt für viele bundesdeutsche Rahmenlehrpläne und (KMK-)Positionspapiere geworden. Und es bildet auch die Grundposition für dieses Buch, in dem Gerhard Tulodziecki speziell die Grundschule in den Mittelpunkt seiner Überlegungen stellt. Das Buch ist als zweiter Band beim Kohlhammer Verlag in der Buchreihe ‚Grundschule heute‘ erschienen, deren Ziel es laut Umschlagtext ist, „die institutionellen Bedingungen der Grundschule und die Frage nach zeitgemäßen Bildungsinhalten neu zu bestimmen“. Und zweifellos gehören aus dieser Sicht heute Medienerziehung und Medienbildung ganz wesentlich zum Erziehungs- und Bildungsauftrag der Grundschule. Denn Kinder eignen sich in unserer Gesellschaft schon relativ früh die natürliche, soziale und gegenständliche Welt auch mithilfe von Medien aller Art an. Dabei versteht Gerhard Tulodziecki unter Medienerziehung vor allem „den Versuch einer Einflussnahme auf die Bereitschaft bzw. den Willen zu einem sozialverantwortlichen Verhalten in Medienzusammenhängen, während bei der Medienbildung die Förderung der geistigen Entwicklung im Zusammenhang mit der Aneignung medienbezogenen Wissens und Könnens und eines entsprechenden Handelns im Mittelpunkt steht“ (S. 14). Beide Begriffe, die er wegen ihrer Überschneidungen und Übergänge nicht voneinander trennt, bilden dann den Bezugsrahmen für zehn systematisch aufeinander aufbauende Kapitel. Dabei werden in den ersten fünf Kapiteln vor allem wesentliche Bedingungen des Medienhandelns von Kindern aufgezeigt. Seine Darstellungen und Überlegungen verdichtet er dann im 6. Kapitel in Form eines konzeptionellen Rahmens für medienbezogene Erziehungs- und Bildungsaufgaben und ihre Umsetzung in der Grundschule (S. 115–117). Dieses Konzept mit den grundschulspezifischen Aufgabenfeldern Information und Lernen, Unterhaltung und Spiel, Austausch und Kooperation sowie Gestaltung und Präsentation eigener Beiträge bildet gleichsam das Herzstück des Buches und wird dann in den Kapiteln 7 und 8 in Form von Unterrichtsbeispielen und Projekten veranschaulicht. Anregungen für die Entwicklung und Pflege schuleigener Konzepte werden im 9. Kapitel geboten, und im Schlussteil des Buches (10. Kapitel) wird dann thematisiert, wie bedeutsam „für Lehrpersonen eine hinreichende Medienkompetenz im Sinne von Voraussetzungen für ein sachgerechtes, selbstbestimmtes, kreatives und sozial verantwortliches Handeln in einer von Medien beeinflussten Gesellschaft (ist)“ (S. 173).
Die einzelnen Kapitel sind ausgesprochen lesefreundlich aufgebaut: Einer kurzen Einleitung folgt ein Fallbeispiel, mit dem sich Lesende zunächst auf der Grundlage ihrer eigenen (Medien)Erfahrungen, Kenntnisse und Fähigkeiten thematisch auseinandersetzen können. Das darauffolgende Textangebot ist sinnvoll gegliedert und Hinweise zur Weiterarbeit regen dazu an, erworbenes Wissen auch praktisch anzuwenden. So lässt sich zusammengefasst Folgendes zu diesem Buch sagen:
- Es gibt die aktuelle Diskussion zu Medienerziehung und Medienbildung in der Grundschule pointiert wieder und bereichert sie fundiert um ein grundschulspezifisches Rahmenkonzept.
- Es geht dabei differenziert auf die relevanten Medien und ihre spezifischen ‚Sprachen‘ ein und verschafft einen Überblick über die gegenwärtige Medienlandschaft und ihre digitalen Grundlagen.
- Es überzeugt durch seinen systematischen Aufbau und die gute Verständlichkeit des klar gegliederten Textangebots.
- Es bietet zudem sinnvolle Praxisbezüge, balanciert dabei theorie- und praxisbezogene Anteile gut aus und animiert so die Lesenden zum Nachdenken, Diskutieren und Handeln.
Kurzum: Wer sich als Anfänger und Fortgeschrittener in Sachen Medienerziehung und Medienbildung für die Grundschule auf den Stand der Dinge im digitalen Zeitalter bringen will, dem sei Gerhard Tulodzieckis Buch als Pflichtlektüre ausdrücklich empfohlen.
Tulodziecki, Gerhard (2021). Medienerziehung und Medienbildung in der Grundschule. Stuttgart: Kohlhammer. 190 S. 34,00 €.
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Autor: Wolfgang Schill
Beitrag als PDFEinzelansichtAnna-Clara Pentz: Kowalsky, Jan (2021). Als Schisser durchs Netz. Eine Berg- und Digitalfahrt der Gefühle. Goldmann. 256 S., 14,00 €.
In ‚Als Schisser durchs Netz‘ begegnet der Illustrator Jan Kowalsky der Digitalisierung mit größter Skepsis und viel Humor. Mit viel Witz und (Selbst-)Ironie beschreibt er seinen Alltag in der zunehmend digitalisierten Welt und seine Angst vor der Weltherrschaft der Maschinen. Er hinterfragt dabei die Notwendigkeit von Smart Homes ebenso wie etwa das blinde Vertrauen auf GPS oder die Wetter-App. Glücklicherweise steht an der Seite des ‚Schissers‘ seine mutige und digital affine Frau Sarah, die ihm mit ihrem positiven Blick auf die technischen Errungenschaften so manche Angst nehmen kann – ihn aber mit ihrer ständigen Smartphone-Nutzung auch in den Wahnsinn treibt. Kowalsky wirft in seinem Buch einen sehr kritischen aber ebenso augenzwinkernden Blick auf Themen wie Online-Dating, Challenges in den Sozialen Medien oder auch KI. Er beobachtet die ‚Smombies‘ um sich herum, den ‚Phono Sapiens Remotius‘, wobei er sich auch selbst dabei ertappt, wie er zum Beispiel Wartezeiten mit einem Blick auf sein Smartphone überbrückt. Begleitet werden seine Beobachtungen durch Kowalskys Illustrationen, einem Gedicht über die Liebe zum Smartphone, oder kurzen Text-Nachrichten. Die Illustrationen lassen sich sehr gut als Diskussionsanlässe für Heranwachsende in Projekten und auch auf Fortbildungen und Elternabenden nutzen.
Der Epilog fasst nochmal treffend den Duktus des Buches zusammen: Der Autor verbringt mit seiner Frau einen Smartphone-freien Urlaub, um sich wieder näherzukommen und bemerkt dabei: „Zugegeben, nach einigen Tagen vermissten wir den Online-Kosmos schon ein bisschen. Es ging nicht mit und nicht ohne. Es war wie bei Sarah und mir. Auch das Internet schien wie eine Art Ying und Yang zu sein. Es erleichterte uns den Alltag, barg aber auch Gefahren.“ ‚Als Schisser durchs Netz‘ ist keine Absage an die Digitalisierung und Technisierung, evoziert aber einen kritischen Blick darauf.
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Autor: Anna-Clara Pentz
Beitrag als PDFEinzelansichtLisa Melzer: Piallat, Chris (Hg.) (2021). Der Wert der Digitalisierung. Gemeinwohl in der digitalen Welt. Bielefeld: transcript. 437 S., 29,50 €.
Die tiefgreifenden Veränderungen, welche die Pandemie nach sich gezogen hat, haben das gesellschaftliche Bewusstsein für den Stellenwert der Digitalisierung geschärft. Was jedoch zu wenig stattgefunden hat, ist eine konkrete Auseinandersetzung mit Gestaltungsbedarfen und -möglichkeiten des Mammutprojekts ‚digitale Transformation‘.
Gleich zu Beginn stellt Pillat die These auf, dass wir als Gesellschaft an einem Punkt angekommen seien, an dem wir die Digitalisierung nicht länger als selbstverständlich hinnehmen dürfen, sondern endlich aktiv werden müssten, um uns für die Herausforderungen der digitalen Zukunft zu wappnen. Ganz nach dem Motto: „Die Digitalisierung ist weder gut noch schlecht, schon gar nicht ist sie neutral. Sie ist das, was wir aus ihr machen.“ (S. 9)
Um seinem Anliegen Ausdruck zu verleihen, lässt Piallat 24 Expert*innen aus Politik, Wissenschaft und Praxis zu Wort kommen und zukunftsgerechte Digitalisierungsstrategien entwickeln. Eine entscheidende Rolle spielt dabei eine intensivere Verständigung über Wertefragen und -konflikte. Entlang von drei zentralen Wertebereichen (Freiheit und Autonomie, Gerechtigkeit und Gleichheit sowie Demokratie, Zugang und Souveränität) wird im zweiten Teil des Buches diskutiert, wie technologische Phänomene mit unseren Werten in Einklang gebracht werden und daraus Impulse und Ideen zur Umsetzung einer gemeinwohlorientierten Gestaltung der Digitalisierung abgeleitet werden können.
Der letzte Teil des Buches nimmt schließlich Entwicklungs- und Veränderungsbedarfe in den Blick. Was definitiv geleistet werden muss, sei eine bundesweite Koordinierung und stärkere rechtliche Regelung der digitalen Transformationsprozesse sowie eine veränderte digitalpolitische Prioritätensetzung. Auch das Thema ‚Digital Gouvernance‘ wird hier als richtungsweisend dargestellt, um bestehenden Herausforderungen und Problemen der Digitalisierung angemessen begegnen zu können.
Insgesamt richtet sich der Sammelband an all diejenigen, die sich mit digitalpolitischen und -ethischen Fragen auseinandersetzen – Interessierte, Studierende, Wissenschaftler*innen oder Praktiker*innen finden hier gleichermaßen Anregungen zu einem Weiter- bzw. Umdenken von Digitalisierung. Durch die informativen, aufklärenden, aber auch kritischen Beiträge wird der Blick für die Bedeutsamkeit des Projekts ‚gemeinwohlorientierte Digitalisierung‘ geschärft und es werden wichtige Impulse für ein neues Mindset im Hinblick auf die Gestaltung der digitalen Zukunft gesetzt.
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Autor: Lisa Melzer
Beitrag als PDFEinzelansichtLuisa Baier: von Gross, Friederike/Röllecke, Renate (Hrsg.) (2021). Dieter Baacke Preis Handbuch 16. Mehr als Homeschooling und Onlinebasteln. Medienpädagogik als Experimentier- und Erfahrungsfeld digitaler Jugendarbeit. München: kopead. 177 S., 18,00 €.
Die Corona-Pandemie hat der digitalen Jugendarbeit unverhofft zu mehr Bedeutung verholfen. Doch wie wird sie sinnvoll umgesetzt? Antworten liefert das 16. Dieter Baacke Preis Handbuch. „Kinder und Jugendliche sind mehr als nur Schüler*innen im Homeschooling“, beschreiben die Herausgeberinnen auf dem Klappentext treffend. Sie bewegen sich heutzutage selbstverständlich in der digitalen Sphäre. Das bedeutet auch, dass der mediale Raum immer mehr der Ort wird, an dem sie ihre Bedürfnisse befriedigen. Umso wichtiger ist es für die Medienpädagogik darauf zu reagieren und Heranwachsende in ihrer Kreativität und Partizipation zu fördern, aber auch vor Gefahren zu schützen. Im ersten Teil des Handbuchs geben die Autor*innen einen Überblick über aktuelle Entwicklungen. Der zweite Teil stellt die nominierten und prämierten Projekte des Dieter Baacke Preis vor. Themen, Zielgruppen, Methoden, Perspektiven und Ergebnisse der Gewinnerprojekte in sechs verschiedenen Kategorien werden anschaulich mit Bildern dargestellt und durch ein Interview mit den Verantwortlichen abgerundet. Es wird in vielen Projekten deutlich: Corona prägte die (digitale) Kinder- und Jugendarbeit. So werden im Buch auch gleichzeitig Erfahrungen mit einer digitalisierten Jugendarbeit in Zeiten von coronabedingten Beschränkungen verhandelt und deren Herausforderungen und Erfolge dargestellt. Teil drei des Handbuchs fokussiert noch einmal den Dieter Baacke Preis selbst.
Beitrag aus Heft »2021/06 Kinder- und Jugendmedienschutz mitmachen«
Autor: Luisa Baier
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kolumne
Elisabeth Jäcklein-Kreis: Feel old yet?
Na, woran denken Sie, wenn Sie TikTok hören? An den Wecker neben Ihrem Bett und sein grausames Piepsen? Und bei ‚Feed‘? Assoziieren Sie sofort den alten McDonald und seine vielen, tierischen Freunde? Dann können Sie sich ‚Reel‘ doch sicher nur mit einem Rechtschreibfehler erklären? Nun, es tut mir leid, aber – Sie sind offiziell alt.
Das wüssten Sie natürlich schon längst, wenn Sie in letzter Zeit mal einen Blick in Ihren Feed geworfen hätten, statt immer nur Kinderlieder zu singen und von der Snooze-Funktion zu träumen. Dort fasst sich nämlich die ‚Jugend von heute‘ ein Herz und hilft den betagteren Mitmenschen liebevoll digital über die Straße. Soll heißen: Gibt großzügig Nachhilfe darin, wie und wo man sich altersmäßig bitteschön zu kategorisieren hat. Beispiel gefällig?
Sie müssen sicher gar nicht weit scrollen, bis sie über vertraute Bilder stolpern werden. Kassetten und Bleistifte finden sich da oder auch Telefonzellen. Na, kommen schon nostalgische Gefühle auf? Denken Sie jetzt, diese Feeds wären doch genau das richtige für Sie. Quasi die Ü-30-Party im Netz? Dann lesen Sie mal, was drunter steht: „Young people will never understand!“ zum Beispiel. Herzlichen Glückwunsch. Zur jungen Generation gehören Sie also schonmal nicht. Ach, das kann Sie noch nicht beeindrucken? So alt sind Sie ja gar nicht? Dann scrollen Sie ruhig mal weiter!
Vielleicht schaut Ihnen dann ein sehr junger Harry Potter neben einem gar nicht mehr so jungen John Lennon aus dem Bildschirm entgegen. „Remember Harry Potter?“ werden Sie gefragt. Und während Sie noch arglos nicken, lesen Sie weiter: „This is him now. Feel old yet?“ Na? Geht das Nicken weiter? Feel very old yet? Nicht? Gut, ich hab‘ da noch was für Sie!
Manchmal gibt es nämlich auch lustige Mitmach-Aufgaben im großen, digitalen Kindergeburtstag. Fast so wie damals die Kettenbriefe. Nur ohne Papier und Stift und ohne die Chance auf 1.000 Päckchen Gummibärchen. Heutzutage gibt’s als Hauptgewinn 1.000(.000) Views und Kommentare. Diese Aufgaben heißen dann zum Beispiel: „Tell me you are old without telling me you are old.“ (Also: „Zeig mir, dass du alt bist, ohne zu sagen, dass du alt bist.“)
Und was fällt den jungen Leuten dazu lustiges ein? Sie halten Festnetztelefone und Nintendos in die Kamera. Spielen die Spice Girls und die herzzerreißenden Szenen auf der Titanic ein. Oder sie lauschen dem Geräusch eines Modems, das sich gerade verbindet. Piepiep Krächz Quietsch. Und: Sie zeigen auf ihrem Ausweis, dass ihr Geburtsjahr mit einer 1 beginnt! Eine 1! Als Beweis dafür, dass man den Stempel ‚alt‘ verdient …
Nun ja. Ich persönlich drücke jetzt lieber nochmal auf ‚Snooze‘. Ich weiß eh gerade nicht, wo ich meinen Ausweis hingelegt habe. Hia-Hia-Ho.
Beitrag aus Heft »2021/06 Kinder- und Jugendmedienschutz mitmachen«
Autor: Elisabeth Jäcklein-Kreis
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