Mockumentary Filmprojekt – Ideen für Jugendarbeit digital
Videoreihe "digital youthwork good practices" gibt Impulse für Jugendarbeit digital. #1 Sozialraumbezogenes Filmprojekt spielt mit Dokumentation und Fake News.
Im Rahmen des Projekts digitally agile youth work wurden gute Beispiele von Jugendarbeit digital aus verschiedenen Ländern Europas mit kurzen Videoprojekten portraitiert. In einer wöchentlichen Reihe stellen wir diese Inspirationen für die Praxis der Jugendarbeit auch hier vor.
Mockumentary Filmprojekt (DE)
Ein Filmprojekt von JUST Wienerberg, einem Wiener Jugendzentrum in der Nähe eines großen Naherholungsgebietes namens Wienerberg. Um diese Gegend gibt es viele Gerüchte und Mythen, die für junge Menschen potenziell einschüchternd und beängstigend sind. Aber: Was steckt hinter diesen Geschichten? Fake News? Beim Mockumentary-Filmprojekt gehen die Jugendlichen aus dem Jugendclub den Gerüchten auf den Grund...
Land
Österreich
Organisation
JUST Wienerberg, Verein Wiener Jugendzentren
Zielgruppe
Jugendliche zwischen 9 und 19 Jahren, die das Jugendzentrum besuchen und am Filmprojekt interessiert waren
Entwicklung und Ziele
In der Nachbarschaft des Jugendzentrums JUST Wienerberg befindet sich das gleichnamige Naherholungsgebiet Wienerberg. Rund um diese Gegend ranken sich Gerüchte und Mythen, die potentiell einschüchternd und beängstigend sind: Gewalttaten, gefährliche Tiere,… . Für einige Jugendliche und ihre Eltern ist der Wienerberg dadurch eine No-Go-Area, das ergab eine Sozialraumanalyse des Jugendzentrums.
Was steckt hinter diesen Gerüchten und Mythen? Sind die Geschichten echt? Fake News? Auf diese angstbesetzte Situation reagierte das JUST-Team mit der Mockumentary-Filmidee. Eine Mockumentary (Wortkomposition aus “Movie” und “Documentary”) erlaubt es, mit der Grenze zwischen Realität und Fiktion zu spielen. Eine Chance, sich mit den Ursprüngen der Gerüchte und Mythen auseinanderzusetzen und sie zu erforschen. Das Filmprojekt schaffte die Gelegenheit, mit den Jugendlichen das Areal kennenzulernen und den Erzählungen auf den Grund zu gehen.
Aktivitäten
Das Team des Jugendzentrums startete das Mockumentary-Filmprojekt mit einem flexiblen Zeit- und Ressourcenrahmen, schlussendlich dauerte das Projekt sechs Monate. Ganz im Sinne der offenen Jugendarbeit war die Arbeit am Film offen für alle Interessierten. Wichtig war, dass sich Jugendliche über den gesamten Produktionszeitraum ihren eigenen Ressourcen entsprechend einbringen konnten: Manche waren das ganze Projekt über dabei, manche nur für zwei Stunden. Manche verloren das Interesse, andere sind dazu gestoßen, weil sie die Arbeit am Film im Jugendzentrum beobachtet haben. Zuerst gab es Team-Meetings, um das Thema näher zu beleuchten, anschließend liefen viele Arbeitsschritte parallel: Spaziergänge am Wienerberg mit der Kamera, Interviews mit Passant_innen, Song für den Film schreiben, Aufnahmen im Tonstudio, Erzählstimme einsprechen, Schnitt,…).
Feedback
Die Jugendlichen hatten Spaß daran, Neues auszuprobieren, mit der Kamera zu agieren, Musik zu machen. Sie verstanden dadurch, dass Filme machen Teamarbeit ist und es eine große Portion Energie und Ausdauer braucht: Vom ersten Teammeeting bis zur Premiere, bei der der fertige Film und alle Mitwirkenden gefeiert wurden, verging ein halbes Jahr.
Wirkung
Das Medienprojekt motivierte Jugendliche, verschiedene Aspekte der Filmproduktion kennenzulernen. Die Arbeit an der Mockumentary stärkte die Jugendlichen auch auf der persönlichen Ebene: z.B. durch das Interviewen von Menschen die Scheu verlieren, fremde Menschen anzusprechen – ein Mikrofon in der Hand ist eine gute Gelegenheit mit Menschen in Kontakt zu treten!
Links
http://jugendzentren.at/standorte/justwienerberg/
Diese Informationen auf der Seite des Projekts
https://www.digitalyouthwork.eu/?material=mockumentary-filmprojekt-de
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