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2020/01 Wie analog ist digitale Gewalt?

„Regierungen der industriellen Welt, ihr müden Giganten aus Fleisch und Stahl, ich komme aus dem Cyberspace, der neuen Heimat des Geistes. Ich erkläre den globalen sozialen Raum, den wir errichten, als gänzlich unabhängig von der Tyrannei, die ihr über uns auszuüben anstrebt.“ Dieser vielzitierte und pathetische Satz stammt aus der von John Perry Barlow veröffentlichten Unabhängigkeitserklärung des Cyberspace aus dem Jahr 1996. Gerade einmal 25 Jahre später ist die Verantwortung von allen, auch von diesen Regierungen bei der Suche nach Lösungen gefordert, wie diese neue Heimat eines Geistes zu (maß-)regeln ist, der selbst zum Tyrannen geworden ist. Die Zeiten, aus denen die Unabhängigkeitserklärung stammt, war verbunden mit der Idee eines neuen sozialen, kreativen und gemeinschaftlichen Miteinanders ‚im Internet‘, einer neuen Welt im Cyberspace. Abgesehen davon, dass sich die Begrifflichkeiten gewandelt haben (der Begriff Cyberspace mutet fast schon unzeitgemäß an), ist heute unverkennbar: Digitale Interaktionen bieten nicht nur Möglichkeiten für eine sinnstiftende, konstruktive und kreative Nutzung, sondern auch für Formen des zerstörerischen Gegenteils. In der öffentlichen Diskussion erscheint dieses Internet immer wieder als Nährboden für Hass und Hetze, als Sprachrohr für extreme Ansichten und als Herd für eine ‚verbale Giftsuppe‘. Aber auch weit über die Gewalt der Sprache hinaus werden digitale Instrumentarien des Netzes für die Überwachung, Kontrolle, Verleumdung oder anderweitige Bedrohungen gegenüber einzelnen Personen genutzt.

merz 2020/01 zeigt, wie breit das Spektrum digitaler Gewalt sein kann. Und deutet an, wie weit digitale Aggression in das Leben eindringt.


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Kati Struckmeyer
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