2006/06: Sport und Medien
thema
Jürgen Schwier und Thorsten Schauerte: „Mittendrin statt nur dabei“
Die Medien haben maßgeblich zur Transformation des modernen Sports beigetragen, für den inzwischen das wirkungsvolle Zur-Geltung-Kommen im Fernsehen von erheblicher Bedeutung ist. In diesem Zusammenhang werden die Inszenierungsmuster des Sports und des Fernsehsports sowie die Anpassungen des Sports an mediale Bedingungen rekonstruiert. Ein zweiter Argumentationsschritt beschäftigt sich mit den durch das Fernsehen selbst geschaffenen Sportspektakeln.
The media have played a decisive role in the still lasting transfor-mation of modern sports for which television has become considerably important. In this context the ways of producing sports and sports on television as well as the adaptation of sports to the factual conditions of the media shall be reconstructed. A second step of argumentation deals with those spectacular sports events which have been created by television itself.
(merz 2006-6, S. 9-17)
Beitrag aus Heft »2006/06: Sport und Medien«
Autor: Jürgen Schwier, Thorsten Schauerte
Beitrag als PDFEinzelansichtMarco Dohle und Gerhard Vowe: Der Sport auf der „Mediatisierungstreppe“?
Der Aufsatz soll dazu beitragen, Ausmaß und Art medienbedingter Veränderungen im Sport systematisch zu ermitteln. Dazu wird ein differenziertes Mediatisierungskonzept in Gestalt eines Stufenmodells („Mediatisierungstreppe“) entwickelt. Mit dem Modell können die vielfältigen Veränderungen im Sport geordnet, beschrieben und Ansatzpunkte für ihre Erklärung gefunden werden. Abschließend wird geprüft, wo die Grenzen der Mediatisierung des Sports liegen.
The purpose of the essay is to contribute to the disquisition of media conditioned change in sport through the development of a differentiated concept of mediatization. The concept of mediatization is illustrated by a stage model; its aim is to arrange and describe different phenomena of changes in sport and to find starting points for their explications. In the end, the limits of a mediatization of sport are examined.
(merz 2006-6, S. 18-28)
Beitrag aus Heft »2006/06: Sport und Medien«
Autor: Marco Dohle, Gerhard Vowe
Beitrag als PDFEinzelansichtThomas Horky: Das schnelle Ende der Ehe von RTL und Beachvolleyball
Der Beitrag untersucht das Inszenierungskonzept von RTL bei den Übertragungen von Beachvolleyball im Jahr 2005. In einer zweistufigen Analyse wird das Programmangebot dargestellt, zusätzlich werden Daten der Zuschauerforschung und des Marketings einbegezogen. Als wesentlichen Grund für das Scheitern des Mediensports Beachvolleyball wird die fehlende journalistische Qualität des Angebots von RTL und der Versuch der Abbildung einer kongruenten Rezeptionssituation des Fernsehsports gekennzeichnet.
The paper examines RTL´s production concept of the broadcasting of beachvolleyball in the year 2005. The program will be presented in a two-stage analysis, additional audience research and marketing-data are consulted. Mainly two reasons are marked for the failure of the mediasport beachvolleyball on RTL: the missing journalistic quality of the offer and the attempt to show a congruent situation of TV-sport´s consumption.
(merz 2006-6, S. 29-40)
Tobias Olsson und Dino Viscovi: Who Watches What and Why?
Noch vor zwei Jahrzehnten war Fußball eine seltene Erscheinung im schwedischen Fernsehen. Heute sind in Schweden wie überall in Europa die Fernsehprogramme voll von Sportereignissen, besonders Fußballereignissen. Die Spiele der Bundesliga, der nationalen europäischen Ligen, die paneuropäischen Meisterschaften und die zwischen Nationalmannschaften haben alle ihren Weg in die Primetime-Schienen gefunden. Die treibende Kraft dahinter ist das Mediensport-Publikum. Für die Sendeanstalten ist es zu einer wichtigen Größe geworden – entweder als zahlende Kunden oder als Zielgruppe für ihre Werbekunden. Vor dem Hintergrund hoher Kosten und einem harten Wettbewerb auf dem Markt haben kommerzielle Sender Sport und sein für sie lukratives Publikum als eine zuverlässige Größe für steigende Quoten und steigende Einnahmen erkannt.
Only two decades ago football was a rare occurrence on Swedish television. Today in Sweden, as in the rest of Europe, TV schedules are replete with sporting events, and especially football events. Games in the domestic league, the European national leagues, the pan-European cups and those between national teams have all made their way into primetime slots. The driving force behind this increased coverage of sport is the media sport audience. For broadcasters it has become a highly valued entity – either as paying subscribers of the sports they cover or as targets for their advertisers. As evidenced by the high cost and competitive market for exclusive broadcast rights, commercial broadcasters recognize sport and its lucrative audience as a reliable means of driving up ratings and increasing revenue.
(merz 2006-6, S. 41-50)
Beitrag aus Heft »2006/06: Sport und Medien«
Autor: Tobias Olsson, Dino Viscovi
Beitrag als PDFEinzelansichtMarco Dohle, Christoph Klimmt und Holger Schramm: König Fußball: Rezeptionsmotive und Medienmenüs an einem Bundesliga-Spieltag
Im Artikel werden die Ergebnisse einer zweiwelligen Befragung von 290 Nutzerinnen und Nutzern fußballbezogener Medieninhalte vorgestellt. Analysiert wurde die Selektion von Medienangeboten unter der Voraussetzung, dass mehrere ähnliche Angebote zur Verfügung stehen. Überprüft wurde (1) die Übereinstimmung zwischen allgemeinen Nutzungsmotiven und speziellen Gratifikationserwartungen an konkrete Medienangebote sowie (2) die Frage, ob es eine Übereinstimmung zwischen erwarteten und erhaltenen Gratifikationen gab.
The article presents findings from a two-wave-survey of 290 users of football-related media. The study assessed the selection of media content under the condition that multiple similar media offers exist. Two aspects were examined: (1) The match between general motives and according expectations towards the media offers that respondents intended to use. (2) The match between expectations towards a media product and gratifications which were actually obtained.
(merz 2006-6, S. 51-62)
Beitrag aus Heft »2006/06: Sport und Medien«
Autor: Marco Dohle, Christoph Klimmt, Holger Schramm
Beitrag als PDFEinzelansichtMirko Marr und Frank Marcinkowski: Prominenz als Bedrohung
Vor dem Hintergrund der kommunikationswissenschaftlichen Medialisierungsdebatte fragt der Beitrag nach der möglichen Bedrohung des modernen Spitzensports durch Medienprominenz. Die Diskussion attestiert der sporteigenen Prominenzierung eine weitestgehende Immunität gegenüber direkten Medialisierungseffekten. Da aber sportliche Höchstleistungen zunehmend vom Einsatz kostenintensiver Zusatzfaktoren abhängig sind und mediale Prominenz als Währung den Zugang zu diesen Faktoren begünstigt, lässt sich jedoch eine indirekte Bedrohung des Sports durch Medienprominenz konstatieren.
Referring to the theoretical concept of mediatization the paper asks for the extent modern competitive sports can be impaired by media celebrity. The discussion rests on the basic assumption that sports and media apply different rules and criteria to determine who is prominent in each context and who is not. Since outstanding achievements in sport depend more and more on access to additional resources and publicity as well as popularity can serve as a currency to obtain it, a more indirect interaction between media and sport can be expected
(merz 2006-6, S. 63-72)
Beitrag aus Heft »2006/06: Sport und Medien«
Autor: Mirko Marr, Frank Marcinkowski
Beitrag als PDFEinzelansichtDaniel Beck: Sportstars im Wettkampf und privat
Ein wesentlicher Bestandteil der Sportberichterstattung ist die Berichterstattung über einzelne erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler, wobei ein großes Medieninteresse nicht nur an den sportlichen Leistungen, sondern auch am Privatleben dieser Stars besteht. Der Beitrag beleuchtet mögliche Gründe für die große Bedeutung der Stars und zeigt anhand von Fallbeispielen und einer Inhaltsanalyse von Schweizer Printmedien auf, wie sich Art und Umfang der Berichterstattung über Sportstars seit 1950 verändert haben.
News about successful athletes is considered to be an important part of sports coverage. There is a high media interest in the performances of successful athletes as well as in their private lives. The article first deals with possible reasons for this high media interest. Then it focuses on the changes of topics and the amount of news coverage about sports stars since 1950, based on case studies about famous athletes of various decades and on the results of a content analysis of Swiss newspapers.
(merz 2006-6, S. 73-81)
Christoph Jacke und Marcus S. Kleiner: Fußballjournalismus als Popjournalismus
Popjournalistische Schreibweisen halten Einzug in den einst auf informationslastigen Berichten gründenden Fußballjournalismus. Im vorliegenden Beitrag wird anhand der drei deutschen Fußballmagazine Kicker, 11 Freunde und Rund überprüft, inwiefern sich deren Berichterstattungsmuster sowie Darstellungsformen unterscheiden und sich Aspekte popjournalistischer Schreibweisen in den neuen Magazinen wiederfinden.
Popjournalistic styles enter football-journalism based on informative reports. The following contribution will show on the basis of the three German football-magazines Kicker, 11 Freund and Rund how the representation as well as the forms differ – and if aspects of a popjournalistic style reappear in the new magazines.
(merz 2006-6, S. 82-90)
Beitrag aus Heft »2006/06: Sport und Medien«
Autor: Christoph Jacke, Marcus S. Kleiner
Beitrag als PDFEinzelansichtMinas Dimitriou: „We love to entertain you“
Der Beitrag befasst sich mit den Erscheinungsformen des Online-Sports und versucht im Rahmen einer Inhaltsanalyse sowohl auf formaler als auch auf inhaltlicher Ebene typische Elemente des Infotainments zu identifizieren. Basierend auf der Annahme, dass der Mediensport eine eindeutige Unterhaltungsaffinität aufweist, konnten in der vorgelegten Studie neue Beziehungsebenen im Bereich der Sportkommunikation für die Entfaltung des Infotainments nachgewiesen werden.
The purpose of this study is to analyse the structures of the online sport coverage. On the other hand, this paper employes content analysis of several sport portals and tries to identify formal and structural elements of infotainment. Based on the assumption that mediasport is characterised by entertainment, our study reveales new associations in the field of sport communication with an impact on the increasing of infotainment.
(merz 2006-6, S. 91-101)
Jörg Müller-Lietzkow: Sport im Jahr 2050: E-Sport! Oder: Ist E-Sport Sport?
Die nachfolgende Untersuchung stellt sich die Frage, wie zukünftig das wettkampfmäßige Spielen von interaktiven digitalen Unterhaltungsprogrammen, also Computer- und Videospielen, in den Kanon von Medienaktivitäten einzuordnen ist. Vieles spricht dafür, von einem neuen Sport, dem E-Sport, auszugehen. Um allerdings ein Gleichheitszeichen zwischen E-Sport und Sport zu setzen, bedarf es einer entsprechenden Analyse des Ist-Standes. Anhand einer empirischen Erhebung (n = 195) sowie einer über sieben Vergleichsebenen angelegten Analyse wird eine definitorische Einordnung von E-Sport vorgenommen. Die Quintessenz an dieser Stelle ist, dass es sich bei E-Sport eindeutig um eine moderne Form von Sport handelt, die 2050, ebenso wie heute Fußball oder Tennis, ganz normal sein dürfte.
The following research focuses the best description of the new digital competitions with computer and video games. The question is, what kind of media use is this competition – or more precisely: is e-sport really sport? Empirical evidence (n = 195) and a seven stage analysis draw a clear picture of the state-of-the-art on e-sport. The result is a new, well founded definition of e-sport focused on serious sport. After this study one thing is clear: e-sport is a modern and new kind of sport that will be in 2050 as normal as today football or tennis.
(merz 2006-6, S. 102-112)
Beitrag aus Heft »2006/06: Sport und Medien«
Autor: Jörg Müller-Lietzkow
Beitrag als PDFEinzelansicht
Zurück