Julian Kotzsch
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- Julian Kotzsch: Der Deutsche Multimediapreis „MB21 – Mediale Bildwelten“ für Kinder und Jugendliche
Julian Kotzsch: Der Deutsche Multimediapreis „MB21 – Mediale Bildwelten“ für Kinder und Jugendliche
Lässt sich die Qualität kultureller Bildung in medienpädagogischen Projekten messen? Die Studie „Hoch hinaus. Potentialstudie zu Kinder- und Jugendkulturprojekten“ im Auftrag der PwC Stiftung vom Zentrum für Kulturforschung erstellt, liefert als Antwort eine Vielzahl hilfreicher Ansätze und benennt zahlreiche Qualitätsmerkmale, die in kreativen pädagogischen Projekten als Orientierungshilfe dienen können. Dabei steht neben kultureller Teilhabe als übergeordnetes Ziel in medienpädagogischen Projekten vor allem das Ziel der Medienkompetenzvermittlung, unter besonderer Berücksichtigung gesellschaftlich relevanter Themen wie „Virtuelle Welten“, „Soziale Netzwerke“ und dem Potenzial von „Web 2.0“ im Vordergrund. Exemplarisch kann dafür der Deutsche Multimediapreis MB21 – Mediale Bildwelten für Kinder und Jugendliche bis 21 Jahre herangezogen werden, der sich seit nunmehr zehn Jahren für den kreativen und selbstreflexiven Umgang mit neuen Medien einsetzt. Beim Deutschen Multimediapreis können sowohl Medienprodukte als auch medienpädagogische Projekte eingereicht werden, die kreativ am Computer erstellt wurden und in Freizeit, Schule oder außerschulischen Kontexten entstanden sind. Höhepunkt eines jeden Wettbewerbsjahres ist das MB21-Medienfestival mit vielen kreativen Multimediaworkshops, Medienkunst, der Präsentation aller Gewinnerbeiträge und schließlich der feierlichen Preisverleihung. Ein wichtiges Instrument der Qualitätsanalyse im Rahmen des Wettbewerbs ist sicherlich die MB21-Jury, die alle eingereichten Beiträge anhand ihrer inhaltlichen und formal-ästhetischen Aspekte sichtet und anschließend bewertet. Dabei spielt neben einem Kriterienkatalog, welcher Begriffe wie Medienkritik und -reflexion, Originalität, Intention, visuelle Ästhetik, Fremd- und Eigeninitiative usw. enthält, auch die Expertise der Jurorinnen und Juroren eine entscheidende Rolle. Das MB21-Team bemüht sich, das Qualitätsverständnis der Jury auch in den bundesweit angebotenen Projekten, Workshops und Informationsveranstaltungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu vertreten und schult Multiplikatorinnen und Multiplikatoren entsprechend ihres medienpädagogischen Grundverständnisses. Dadurch ist es MB21 im letzten Jahrzehnt gelungen, die Vielfalt der Einreichungen kontinuierlich zu steigern und aus den anfänglichen, sehr computerspezifischen Wettbewerbssparten wie „Interaktive CD-Rom“ und „Webseiten“ zu einem weiter geöffneten Begriff von Multimedia, der beispielsweise Klanginstallationen, Machinimas oder Theater-Medien-Projekte und spezifisch jugendkulturelle Inhalte in den Mittelpunkt stellt, zu gelangen.Der lebensweltliche Bezug und die auf Nachhaltigkeit ausgelegten Organisationsstrukturen des Deutschen Multimediapreises stellen damit ein wesentliches Moment des aktiven, gestaltenden Umgangs mit neuen Medien in den Fokus medienpädagogischer Projektarbeit.