2004/05: Neue Wege der Umweltbildung
thema
- Klaus Hübner: Bildung für nachhaltige Entwicklung
Klaus Hübner: Bildung für nachhaltige Entwicklung
Welchen Weg die Umweltbildung bisher zurückgelegt hat, welchen Stand sie als „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ heute hat und wie sie pädagogisch umgesetzt wird, das stellt der folgende Beitrag dar.
(merz 2004-5, S. 7-14)
- Katrin Echtermeyer / Nadine Kloos: Medien: Neue Potenziale für die Umweltpädagogik
Katrin Echtermeyer / Nadine Kloos: Medien: Neue Potenziale für die Umweltpädagogik
Das Potenzial der Medienpädagogik liegt in der Faszination Heranwachsender für Medien. Sie haben großen Spaß an Medien und daran, mit Medien aktiv zu sein, und lassen sich über die Arbeit mit Medien für die Auseinandersetzung mit Themen begeistern.
Ob und wie Medien auch in der Umweltbildung zum Einsatz kommen können und welche Chancen sich dem Duo Umweltpädagogik und Medienpädagogik eröffnen, wird im Folgenden diskutiert. In den eingestreuten grauen Kästen finden sich Statements von MedienmacherInnen, die zum Thema Umweltpädagogik befragt wurden.
(merz 2004-5, S. 15-23)
Beitrag aus Heft »2004/05: Neue Wege der Umweltbildung«
Autor: Katrin Echtermeyer, Nadine Kloos
Beitrag als PDF - Günter Klarner: Multimedia in der außerschulischen Umweltbildung
Günter Klarner: Multimedia in der außerschulischen Umweltbildung
Zwar unterhalten nahezu alle Verbände und Organisationen, die Umweltbildung anbieten, Internetseiten, die zum Teil auch multimedial aufgebaut sind, praktische pädagogische Projekte aber finden sich eher selten.
Die Ursachen mögen im doch erheblichen Aufwand für Hard- und Software und der Qualifizierung von Mitarbeitern liegen. Der folgende Artikel stellt einige der Projekte vor, die Multimedia in der praktischen pädagogioschen Arbeit einsetzen.
(merz 2004-5, S. 24-28)
spektrum
- Sabina Misoch: Selbstdarstellungen Jugendlicher auf privaten Homepages
Sabina Misoch: Selbstdarstellungen Jugendlicher auf privaten Homepages
Das Darstellen der eigenen Identität gehört zum Alltagshandeln. Vor allem für Jugendliche erweisen sich Selbstpräsentationen als wichtige Verhaltensweisen, da diese im Kontext der adoleszenten Identitätssuche und -absicherung stehen. Durch die gesellschaftliche Etablierung des Internet, das inzwischen von ca. 92 Prozent der Jugendlichen genutzt wird, haben sich für Selbstdarstellungen neue Bühnen herausgebildet. So wird im nachfolgenden Beitrag der Frage nachgegangen, wie sich Jugendliche mittels privater Homepages im Netz präsentieren.
(merz 2004.5, S. 43-47)
- Yuriko Kinoshita / Yoshihiro Tedori / Yoshinori Naka: Communication through School Newspaper
Yuriko Kinoshita / Yoshihiro Tedori / Yoshinori Naka: Communication through School Newspaper
Die Medienpädagogik in Japan steckt im Spanungsfeld zwischen Politik und Pädagogik. Während die Politik Medienerziehung als Qualifizierung von Kindern und Jugendlichen für den zukünftigen Markt zu sehen scheint, entwickeln und erproben Lehrer und Professoren Konzepte einer handlungsorientierten Medienarbeit. Wie diese Konzepte aussehen und wie die Umsetzung gelingt, beschreiben sie am Beispiel einer Schülerzeitung in Kishiwada, Osaka.
(merz 2004-5, S. 49-53)
Beitrag aus Heft »2004/05: Neue Wege der Umweltbildung«
Autor: Yuriko Kinoshita, Yoshihiro Tedori, Yoshinori Naka
Beitrag als PDF - Niels Brüggen / Anja Hartung: Grenzgänge zur Ästhetik
Niels Brüggen / Anja Hartung: Grenzgänge zur Ästhetik
Das Projekt „MixTOUR“ steht Modell für die aktuelle Auseinandersetzung mit medienkünstlerischen und kunstpädagogischen Sichtweisen.
Auf dem Forum für Kommunikationskultur 2003 zum Thema „Media Art meets Media Education – Künstlerische Impulse für die Medienpädagogik“ allerdings wurde im Hinblick auf diese Öffnung von kunstpädagogischer Seite aus nachgefragt: „Ist denn alles ästhetisch? Reicht irgendwie und sowieso?“
Anhand von Materialien der Evaluation des Projektes wird nach Impulsen und Grenzen künstlerisch-kreativer Medienarbeit gefragt.
(merz 2004-5, S. 54-59)
Beitrag aus Heft »2004/05: Neue Wege der Umweltbildung«
Autor: Niels Brüggen, Anja Hartung-Griemberg
Beitrag als PDF - Gabriele Hooffacker: E-Learning lernen
Gabriele Hooffacker: E-Learning lernen
E-Learning hat so manche Hoffnung enttäuscht. Nicht so am Bildungszentrum der Stadt Nürnberg. Dort erfreut sich das Aktionsfeld Multimedia seit 1997 großer Akzeptanz und hat Hunderten von Besuchern die Möglichkeiten des E-Learning aufgezeigt. Derzeit läuft Phase 2: das Selbstlernzentrum.
(merz 2004.5, S. 64-68)
medienreport
- Sybille Neth: Medienpädagogik vernetzt
Sybille Neth: Medienpädagogik vernetzt
Fernsehen, Radio, CDs, PC, Videospiele, DVDs. Medien gehören heute selbstverständlich zum Kinderalltag. Doch der kritische und selbstbewusste Umgang mit dem unüberschaubar großen Angebot will gelernt sein. Deshalb installierte das Stuttgarter Landesmedienzentrum (lmz) im vergangenen Frühjahr in Zusammenhang mit der Medienoffensive für die Schule, die von der Landesregierung von Baden-Württemberg angestoßen wurde, ein viel versprechendes Internet-Portal für Lehrkräfte, ErzieherInnen, Eltern und SchülerInnen: www.mediaculture-online.de.
Dahinter verbirgt sich ein beachtlicher Fundus an Informationen rund um die Themen Medienbildung, Medienpraxis und Medienkultur für den schulischen und außerschulischen Bereich. Sie wollen beispielsweise Medienprojekte mit Kindern und Jugendlichen dokumentieren, Anregungen für den sinnvollen und kreativen Umgang mit dem PC oder mit AV-Medien geben und Nachahmer in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen finden. Im Angebot des Portals sind auch die entsprechenden Anleitungen enthalten sowie die Literatur für eigene Produktionen, für die Medienanalyse im Unterricht oder Hinweise auf die zielgerichtete Mediennutzung. Darüber hinaus werden stets Ansprechpartner genannt, die mit Rat und Tat zur Seite stehen, wenn das entsprechende Projekt für die eigene Einrichtung übernommen werden soll.
Das Portal ist übersichtlich in fünf große Teilbereiche gegliedert: Der erste erscheint gleich mit der Startseite und bietet unter „Aktuell“ Berichte über Wettbewerbe, Tagungen, Kongresse oder neueste Entwicklungen im Medienbereich. Zum Beispiel, dass jetzt auch 3sat mit seiner Sendung nano eine Container-Soap hatte - natürlich eine der etwas anderen Art, denn im Stuttgarter Hauptbahnhof hausten im vergangenen Sommer 16 Schüler in Containern, dem „nano-Camp“, um so konzentriert am Modell einer „Stadt der Zukunft“ zu bauen. In der virtuellen „Bibliothek“ wartet eine umfangreiche Volltextsammlung zu medienrelevanten Themen wie Werbung, Gewalt, Computer, Sprechen und Schreiben, Internet, Medienpädagogik, Medienkultur und Journalismus. Im Bereich „Know-how“ gibt es zum Beispiel eine Anleitung dafür, wie Jugendliche ihre eigene Radiosendung oder Website produzieren können. Und damit das Ganze nicht so theoretisch wird, sondern richtig Appetit zum Nachmachen macht, gibt es vorhandene Beispiele auch zum Ansehen oder Anhören. Davon gibt es im Unterpunkt „Medienprojekte“ jede Menge: Hier stellen sich bereits abgeschlossene Projekte von Schulen, Jugendhäusern oder Behinderteneinrichtungen vor. Etwa Arbeiten mit der Trickfilmkiste, mit deren Hilfe schon Zehnjährige ihre eigenen Trickfilme drehen können.
Dies ist ein Projekt aus dem Teilbereich „Medi@Culture-Praxis“. Im Rahmen dieses Konzepts bieten insgesamt 20 Lehrerinnen und Lehrer aus Baden Württemberg mit Unterstützung des Landesmedienzentrums Projekte aus Themengebieten wie Text, Foto, Musik, Video, Computer an den Schulen des Landes an. Dann gibt es noch als theoretischen Hintergrund die „Specials“ mit den Themenkomplexen Dokumentarfilm, Medienpädagogik oder Politik im Internet. Und wer immer auf dem Laufenden bleiben will über die Entwicklungen im medienpädagogischen Bereich, kann den Newsletter abonnieren. Medi@Culture-Online ist ein Teil des Gesamtprojektes Medi@Culture, das aus den Bausteinen Medi@Culture-Praxis, Medi@Culture-Netzwerk und Medi@Culture-Online besteht. Der erste Bereich unterstützt medienpädagogische und medienkulturelle Projekte und Vorhaben in Schulen und erarbeitet daraus übertragbare pädagogische Handlungsmodelle und Handreichungen für die aktiv-kreative Medienarbeit.
Dr. Susanne Pacher, die Direktorin des Landesmedienzentrums, hält die Vermittlung von Medienkompetenz angesichts Gewalt verherrlichender Medieninhalte für dringend geboten: „Die Jugendlichen ahmen die Gewalt aus den Medien nicht mehr nach, sie produzieren selbst Gewalt für die Medien.“ Das zeigten, so Pacher, die erschreckenden Dokumente aus jener Hildesheimer Berufschule, in der Jugendliche Monate lang die Folterungen von Mitschülern auf Video festhielten. Wertvorstellungen und Styling – alles wird von den Medien beeinflusst. Kinder und Jugendlichen richten sich komplett nach deren Vorbild. Die Schule als Ort der Bildung und Erziehung steht hier in der Pflicht.
Das Mediaculture-Portal kann hier ein wichtiger Markstein auf dem Weg sein, Kindern und Jugendlichen neben Medienkompetenz auch Medienbildung zu vermitteln. Letztere geht über den Kompetenzbegriff hinaus und beschreibt den ganzen Kanon dessen, was der Mensch in der Informationsgesellschaft beherrschen muss: Erkennen, wann er Informationen benötigt; wissen, wie die Informationen ausgewertet werden können; sicher stellen, dass die verwendeten Informationen seriös sind und mit ihrer Hilfe schlussendlich die gestellte Aufgabe selbstständig lösen.
Das Medi@Culture-Netzwerk hat sich zur Aufgabe gesetzt, schulische und außerschulische Aktivitäten in diesem Sinne zu verbinden. Darüber hinaus fördert es den regionalen und überregionalen Austausch zwischen medienpädagogischen Einrichtungen und Trägern.
Sybille Neth
- Tilmann P. Gangloff: Tatort: Jugendschutz
Tilmann P. Gangloff: Tatort: Jugendschutz
Städte wie Konstanz oder Bremen sind viel zu beschaulich für abscheuliche Gewalttaten. Trotzdem wird hier regelmäßig gemordet, wenn auch nur im Fernsehen. In Bremen scheint die Fallhöhe besonders hoch, denn mit seinen letzten Beiträgen zur Krimireihe Tatort ist der kleine ARD-Sender ins Gerede gekommen. Vor allem „Abschaum“, ausgestrahlt im April, entfachte heftige Diskussionen: Der Tod einer sexuell missbrauchten Zwölfjährigen führte die Kommissare ins satanistische Milieu. Der Film endete mit einem Massaker, bei dem 14 Menschen starben. Fast reflexhaft gab es die üblichen Reaktionen. So zitierte Bild am Sonntag Peter Gauweiler (CSU), den stellvertretenden Vorsitzenden des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien: „Es ist ein Skandal, dass im staatlich unterstützten Fernsehen gezeigt werden kann, was im Privatfernsehen verboten wäre. Jugendschutz wird hier mit zweierlei Maß gemessen.“ Andere sehen das genauso. „Jugendschutz ist unteilbar“: für Jürgen Doetz und Wolf-Dieter Ring fast eine Art Mantra.
Seit Jahren wiederholen sie diesen Satz, wann immer die Rede auf den Jugendschutz bei ARD und ZDF kommt: Der eine als Präsident des Privatsenderverbandes VPRT, der andere als Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und seit April 2003 auch als Vorsitzender der Kommission für Jugendmedienschutz. Öffentlich-rechtliche Sender, kritisiert Ring, könnten um 20.15 Uhr ungestraft Filme zeigen, „die nicht mal die FSF für diese Uhrzeit freigeben würde“. Besagte FSF, die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (Berlin), ist ein Verein, in dem fast alle kommerziellen TV-Sender Mitglied sind. Hier legen RTL und Sat 1 ihre eigenproduzierten Filme vor, hier erkundigt sich RTL 2, ob ein Erotikstreifen womöglich pornografisch ist (und dann nicht gezeigt werden darf). Die FSF hat in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen gefeiert. Sie verdankt ihre Existenz dem Grundgesetz: Weil eine Zensur in Deutschland nicht stattfinden darf, stellte sich Anfang der Neunzigerjahre die Frage: Wie kann die Flut von Sex- und Gewaltfilmen im Privatfernsehen eingedämmt werden?
An sich war der Fall klar, schließlich existieren klare Vorgaben: Filme, die fürs Kino ab 16 Jahren freigegeben worden sind, dürfen im Fernsehen erst um 22.00 Uhr gezeigt werden, Filme ab 18 ab 23.00 Uhr. Für TV-Movies aus Amerika aber gab’s keine Kinofreigaben, und für die Eigenproduktionen der deutschen Sender erst recht nicht. Da staatliche Stellen erst nach der Ausstrahlung eingreifen können, gab es nur eine mögliche Lösung: Eine Selbstkontrolle musste her. 1993 gründeten die kommerziellen Sender daher die FSF; am 25. Mai 1994 nahm sie in Berlin offiziell ihre Arbeit auf. Zu ihren Mitgliedern zählen praktisch alle deutschen Privatsender; die fixen Kosten (etwa 1,2 Millionen Euro im Jahr) werden den Marktanteilen entsprechend umgelegt. Die FSF prüft Sendungen vor deren Ausstrahlung (jeder Prüfvorgang kostet den Sender eine Extragebühr) im Hinblick auf die Jugendschutzbestimmungen und legt Sendezeiten fest. Das Modell hätte wunderbar funktionieren können, wenn es nicht immer wieder zu Kompetenzstreitigkeiten gekommen wäre: Auch die Landesmedienanstalten, die staatlichen Kontrolleinrichtungen der Privatsender, fühlten sich für den Jugendschutz zuständig.
Selbst heute noch mischt sich Zorn in die ohnehin energische Stimme Wolf-Dieter Rings, wenn der Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien feststellt: „In circa 30 Prozent der Fälle hat die FSF anders entschieden als die Landesmedienanstalten – und das stets zu Gunsten der Sender“. Joachim von Gottberg, einst Vertreter der Obersten Landesjugendbehörden bei der FSK, Initiator der FSF und von Anfang an ihr Geschäftsführer, sieht das anders und unterstellt den Ländergremien, sie hätten mit ihrer ablehnenden Haltung „die zu liberale Haltung der FSF-Prüfer und damit die Sendernähe der FSF demonstrieren wollen“.Die Unterstellung kommt nicht von ungefähr. „Die praktische Arbeit der FSF in ihrer früheren Struktur hat beim Umgang mit bestimmten Themen eine große Nähe zu den Sendern offenbart“, bestätigt Ring prompt und belegt die Behauptung mit dem Beispiel Pornografie: „Es gab deutliche Differenzen bei der Auslegung des Pornografiebegriffs“.
Die FSF habe in diesem Zusammenhang außerdem die These vertreten, „dass Pornografie nicht jugendgefährdend sei. Solchen Positionen überhaupt Raum zu gewähren, halte ich für unverantwortlich“. Mit Ring und von Gottberg stoßen ohnehin die Repräsentanten zweier Welten aufeinander. Aus Sicht der Privatsender steht Ring für eine Regulierungswut der Deutschen, die in liberaleren Mitgliedsstaaten der EU wie etwa den Niederlanden oder in Skandinavien berüchtigt ist. Von Gottberg hingegen verkörpert ein Liberalitätsprinzip, das den Landesmedienanstalten oftmals zu weit geht. Kein Wunder, dass die beiden Galionsfiguren selten einer Meinung sind. Der Geschäftsführer der FSF betrachtet die Doppelaufsicht der letzten zehn Jahre sogar „als erhebliche Bremse für einen vernünftigen Jugendschutz im Fernsehen“. Freunde, darf man vermuten, werden die beiden nie. Dabei sitzen sie eigentlich im selben Boot; sie rudern nur nicht immer in dieselbe Richtung. Wenigstens hat sich das Verhältnis seit gut einem Jahr entspannt: Im April 2003 ist der neue Jugendmedienschutzstaatsvertrag in Kraft getreten. Der bis dato völlig undurchdringliche Paragrafendschungel wurde gelichtet, diverse Gesetze gebündelt und die Rolle der Selbstkontrolle gestärkt.
Die staatliche Aufsicht (und damit auch die Bemühungen der Landesmedienanstalten) manifestiert sich seither in der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM). Deren Vorsitzender ist, wie vorher erwähnt, von Gottbergs alter Widersacher. Einig sind sich die beiden allerdings, wenn es um die Unteilbarkeit des Jugendschutzes geht. Kaum jemand versteht eigentlich, warum ARD und ZDF nicht längst Mitglied der FSF geworden sind. Nach dem strittigen Tatort von Radio Bremen kritisierte auch der Bundestagsabgeordnete Bernd Neumann (CDU/CSU), Mitglied im Rundfunkrat des Senders, die Ungleichbehandlung: „Bei der Novellierung des neuen Jugendmedienschutzgesetzes gab es den Vorschlag, ARD und ZDF einer zentralen Instanz wie der FSF zu unterstellen, die über den Jugendschutz aller Sender wacht. Das ist am massiven Widerstand der beiden Sendeanstalten gescheitert.“ Spricht man mit den Jugendschutzbeauftragten der öffentlich-rechtlichen Konkurrenz, sieht die Lage natürlich ganz anders aus. Jugendschutz unteilbar?
Das sei „im Grunde“ ja auch nicht falsch, doziert ZDF-Jurist Gunnar Krone, man müsse es nur differenzierter sehen: „Es kann in der Tat nicht sein, dass ein privater Sender andere Kriterien hat als die öffentlich-rechtlichen. Was hingegen medienpolitisch kontrovers diskutiert wird, ist die formale Umsetzung: Wer kontrolliert die Einhaltung der Vorschriften?“ Und das ist bei ARD und ZDF genauestens geregelt: hier eine „Ständige Fernsehprogrammkonferenz“, an der in der Regel alle Fernsehdirektoren sowie ARD-Programmdirektor Günter Struve teilnehmen, dort der Fernsehrat. Die ARD-Konferenz nimmt eigenproduzierte Filme (und natürlich auch Shows, Serien etcetera) zwar in erster Linie unter qualitativen Gesichtspunkten unter die Lupe, achtet aber in einem Aufwasch auch auf Aspekte des Jugendschutzes. Das letzte Wort hat bei der ARD der Rundfunkrat, der allerdings in der Regel ebenso wie der ZDF-Fernsehrat erst nach der Ausstrahlung einer Sendung aktiv wird. Außerdem muss jeder deutsche Fernsehsender einen Jugendschutzbeauftragten haben. Beim ZDF ist das Dr. Gunnar Krone, im ZDF-Justiziariat hauptberuflich für den Bereich „Rundfunkverfassungsrecht und neue Medien“ zuständig. ARD-Repräsentantin ist Inge Mohr (RBB); sie ist Vorsitzende eines Arbeitskreises der Jugendschutzbeauftragten bei öffentlich-rechtlichen Sendern. Dank der diversen Gremien sieht sie „absolut keine Notwendigkeit für einen Beitritt zur FSF“.
Wichtigstes Gegenargument: „Dann würde man den Jugendschutz auslagern“. Diese Verantwortung aber könne und dürfe nicht delegiert werden. Tatsächlich scheinen Welten zwischen den beiden System zu liegen; vor allem in Hinblick auf das jeweilige Selbstverständnis. Aus Mohrs Perspektive ist Jugendschutz für die Privatsender offenbar nur notwendiges Übel, „ein Faktor in der Abwägung zwischen dem Streben nach potenziellem Quoten-Erfolg und möglichen Schäden entweder für das Image oder aber in wirtschaftlicher oder medienpolitischer Hinsicht“.
Diese Haltung scheint auch bei ihren Kolleginnen und Kollegen verbreitet zu sein. Im Jugendschutzbericht wird den Privatsendern vorgeworfen, sie brächten die angebliche Tatort-Gewalt immer dann ins Spiel, wenn sie die ARD entweder diskreditieren oder zur gleichen Sendezeit „noch härtere oder schärfere Szenen rechtfertigen wollten“. Natürlich verstoßen ARD und ZDF nicht Abend für Abend gegen die Jugendschutzauflagen, doch gerade in der Reihe Tatort gibt es zumindest immer wieder Grenzfälle; und da Tatort regelmäßig ein Publikum von mindestens sieben Millionen Zuschauern hat, werden die Grenzüberschreitungen auch stärker wahrgenommen, zumal man von öffentlich-rechtlichen Sendern ohnehin eine größere Sensibilität erwartet. Beim Tatort aber nimmt die ARD anscheinend in Kauf, immer wieder Gegenstand der öffentlichen Diskussion zu sein. Immerhin will Joachim von Gottberg, Geschäftsführer der FSF, nicht ausschließen, dass auch die Freiwillige Selbstkontrolle der Privatsender umstrittene Tatort-Filme wie „Abschaum“ für den Sendetermin um 20.15 Uhr freigegeben hätte.
Tilmann P. Gangloff
- Michael Bloech: Der deutsche Kinderfilm lebt... im Osten!
Michael Bloech: Der deutsche Kinderfilm lebt... im Osten!
In der deutschen Kinderfilmszene bewegt sich etwas: Anknüpfend an die klassische und hoch geschätzte Tradition des Kinderfilms der DDR findet zur Zeit im Osten unserer Republik anscheinend unabhängig von großen Produktionsfirmen und Studios eine Wiederbelebung des oft schon totgesagten Kinderfilms statt. So wurde beispielsweise im Jahr 2000 in Erfurt die Produktionsfirma Kinderfilm GmbH gegründet, die sich ausschließlich auf die Produktion von Kinderfilmen für Fernsehen und Kino konzentriert. Ihr aktueller Titel ist Die Blindgänger von Bernd Sahling, der nach seiner Ausbildung bei der DEFA unter anderem als Regieassistent bei Helmut Dziuba und Rolf Losansky arbeitete, die bekanntlich als Ikonen des DDR-Kinderfilms gelten. Auch bei Sahlings neuester Produktion spürt man die Nähe zu der erzählerischen Tradition klassischer DDR-Regiearbeit, hier geht es eben nicht um eine von der Lebenswelt der Jugendlichen abkoppelte Story oder um die Präsentation platter Action. Ganz im Gegenteil, sofort spürt man die Ehrlichkeit, mit der unspektakulär, aber um so eindringlicher der Alltag junger Menschen geschildert wird.
Die Blindgänger erzählt die Geschichte der beiden 13-jährigen Mädchen Marie und Inga, die gemeinsam in einem Internat für Sehbehinderte leben. Für beide bildet die Musik die Brücke zur Wirklichkeit, Marie spielt Gitarre und Inga Saxophon. Als sie von einem Bandwettbewerb hören, wollen sie sich zunächst einer Band anschließen, die gerade Musiker sucht. Doch das misslingt gewaltig, denn die Bandmitglieder sind zwar von der Musikalität der Mädchen beeindruckt, doch die „Guckis“, wie Inga und Marie die Sehenden nennen, wollen eine „andere Bühnenpräsenz“. Die beiden Mädchen sind zunächst deprimiert, allerdings gerät ihr Alltag ziemlich bald aus den Fugen, als sie Herbert, einen jungen Russlanddeutschen, in einer alten Sternwarte vor der Polizei verstecken. Marie fühlt sich sofort zu dem Jungen hingezogen. Doch Herbert möchte unbedingt wieder nach Hause und so beschließen die drei, eine Straßenband zu gründen, um auf diese Weise das Geld für Herbert einzuspielen. Als dieser Versuch aber kläglich scheitert, ruht ihre letzte Hoffnung auf der Teilnahme an dem Bandwettbewerb. Glücklicherweise gibt es da in Herrn Karl aus dem Internat einen engagierten und feinfühligen Lehrer, der dem Trio mit Rat und Tat zur Seite steht.
Dominique Horwitz als Herr Karl ist einer der prominentesten in diesem Film. Dennoch sind die beiden sehbehinderten Mädchen die wahren Schauspielstars. Ihre Natürlichkeit gibt dem Film die notwendige Authentizität, die wohl bei einer Besetzung mit Sehenden niemals so eindringlich hätte realisiert werden können. Nahezu dokumentarisch muten vor allem die Szenen an, in denen sich die beiden Mädchen, ganz auf sich allein gestellt, in ihnen unbekannten Räumen zurechtfinden müssen. Hier ist auch die Kompetenz der Sehbehinderten zu spüren, auf Geräusche und Hell-Dunkel-Unterschiede zu reagieren. Überhaupt versteht es Sahling ganz wunderbar, die jungen Menschen nicht als Opfer ihrer Behinderung darzustellen, vielmehr präsentiert er sie als ganz normale Jugendliche, die die gleichen Probleme haben wie ihre nicht behinderten Altersgenossen: Pubertät, erste Liebe, Stress in der Schule, Geldnot und vieles mehr. Dennoch wird nicht der Versuch unternommen, ihre durch die Behinderung bedingten Schwierigkeiten zu ignorieren. Dieser Spagat, einerseits die Jugendlichen als kompetent und normal zu präsentieren, ohne dabei andererseits ihre Behinderung zu verleugnen, gelingt durch eine geschickte visuelle und akustische Inszenierung der geradlinigen Erzählung. Vor allem die Geschichte der beiden Mädchen transportiert „Normalität“, während die Sensibilisierung der ZuschauerInnen für die Sehbehinderung mittels beeindruckender Kameraarbeit gelingt. Mit gezielten Lichteffekten, atmosphärisch dichten Bildern und einer generell dunklen Lichtstimmung fokussiert der Kameramann Peter Ziesche den Blick der ZuschauerInnen konsequent auf die Probleme des Nicht-sehen-Könnens. Der präsente Ton und die ungeheuer wirkungsvoll eingesetzten akustischen Effekte verdichten diese Wirkung.
Allerdings hat der Film leider auch einige kleine dramaturgische Schwächen; vor allem die Szenen, in denen die Mädchen von dem Bandwettbewerb erfahren, wirken merkwürdig unbeholfen und konstruiert. Dennoch lassen einen die empfindsamen Dialoge zwischen Marie und Herbert und vor allem das melancholische Ende dies schnell vergessen. Der Film erhielt daher mehr als verdient viele nationale und internationale Preise, unter anderem den Deutschen Filmpreis 2004 als bester Kinder- und Jugendfilm.
Ein weiterer interessanter Kinderfilm, der jetzt im Herbst in Deutschland anläuft, kommt ebenfalls aus dem „Wilden Osten“. Das augenfälligste beim Kinderkrimi Der Dolch des Batu Khan von Günter Meyer ist vor allem die „Location“: Die Stadt Dresden spielt die heimliche Hauptrolle und besticht selbstbewusst mit unverbrauchten Schauplätzen. Sind wir inzwischen mit Berlin, Hamburg und München durchaus an vorzeigbare deutsche Drehorte gewohnt, so tut es doch gut, endlich einmal neue, frische Bilder zu Gesicht zu bekommen. Und auch die Handlung bewegt sich souverän und selbstbewusst in der Dresdner Kunst- und Museumsszene rund um das berühmte „Grüne Gewölbe“. Bei all diesem modernen Schick muten die bunt in den Film eingestreuten Szenen mit wilden mongolischen Reiterhorden dann aber doch auf den ersten Blick ein wenig antiquiert an. Allerdings wird schnell klar, dass mit mir ein Wessi im Kino sitzt, denn in der Kinderbuchlandschaft Ostdeutschlands hat der Kult um den furchtlosen Dschingis Khan und seinen nicht minder draufgängerischen Enkel Batu Khan eine lange Tradition. Die Abenteuer der wilden mongolischen Reiter sind in Ostdeutschland mindestens genauso beliebt wie im Westen die spannenden Winnetou-Geschichten und haben dementsprechend bei Kindern hohes Ansehen.
All dies ist natürlich nur schmückendes Beiwerk, viel wichtiger ist die spannende Geschichte des 12-jährigen Sebastian, der mit seinem verwitweten Vater, dem Chefkonservator des „Grünen Gewölbes“, in einer Gründerzeitvilla lebt. Es sind Ferien und dem jungen Burschen ist langweilig. Auch wird’s mit der vom Vater versprochenen Urlaubsreise nichts, denn bei Ausgrabungen tauchen merkwürdige Kisten auf: wertvolle Kunstschätze, die zum Ende des 2. Weltkriegs von den Nazis vergraben wurden. Die Suche nach dem kostbarsten Stück dieser Ausgrabung, dem Dolch des Batu Khan, beginnt. Denn die Kisten bergen zwar allerlei Kostbarkeiten, doch scheint der darin vermutete Dolch wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Spezialisten werden zur Suche hinzugezogen und auch Sebastian nimmt mit seinen Freunden Benni und Maria die Jagd auf. Allmählich wird jedoch klar, dass auch finstere Gestalten an dem wertvollen Kunstgegenstand interessiert sind, die offenbar einen Komplizen in das Mitarbeiterteam des Museums eingeschleust haben. Ein spannendes Katz- und Maus-Spiel beginnt, so dass der Film für Kinder bis zum Schluss echte Gänsehautspannung bietet: wer sich schließlich als Bösewicht herausstellt, kommt tatsächlich erst beim dramatischen Showdown heraus. Dabei geht es aber nicht um die platte Präsentation von actiongeladenen Gewaltszenen, sondern vielmehr um logisches Denken. So fordert der Film auf eine mehr als sympathische Weise die jungen ZuschauerInnen zu gedanklichen Spitzenleistungen auf. Jeder kann sich somit als kleiner Detektiv fühlen und muss ständig neue Hypothesen aufstellen, die dann immer wieder verworfen werden.
Der Regisseur Günter Meyer, der vor allem durch den Kinderfilmklassiker Kai aus der Kiste bekannt wurde, hat es damit geschafft, auf spannende und intelligent unterhaltsame Weise einen netten, im besten Sinne nostalgisch anmutenden Kinderkrimi zu produzieren, der dabei ganz nebenbei Werbung für eine sympathische Stadt macht. So gesehen ist es nicht verwunderlich, dass der Kinder-Publikumspreis „Fox Kids Award“ im Rahmen des diesjährigen Kinderfilmfests München trotz starker Konkurrenz an den Dolch des Batu Khan ging.
Michael Bloech
Der Dolch des Batu Khan
Regie: Günter Meyer - Buch: Günter und Katrin Meyer - Kamera: Sebastian Richter - Musik: Thomas Metschinski - Darsteller: Marian Lösch, Sarah Bellini, Benjamin Seidel, Babette Kuschel, Björn Casapietra und andere - Produktion: Deutschland (Mediopolis GmbH), 2004 - Länge: 98 Min. -Verleih: Atlas Intermedia
Die Blindgänger
Regie: Bernd Sahling - Buch: Helmut Dzuiba und Bernd Sahling - Musik: Christian Steyer - Kamera: Peter Ziesche - Darsteller: Ricarda Ramünke, Maria Rother, Dennis Ritter, Oleg Rabcuk, Dominique Horwitz und andere - Produktion: Deutschland (Kinderfilm GmbH), 2004 - Länge: 87 Min. - Verleih: MFA 35 mm
- Danny Kringiel: How to Read a Game
Danny Kringiel: How to Read a Game
Jugendmedienschutz im Bereich digitaler Spiele stützt sich in Deutschland wesentlich auf zwei Institutionen: Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) indiziert als jugendgefährdend eingestufte Medien und verhängt damit ein Werbe- sowie ein Abgabeverbot an nicht Volljährige, während die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) Altersfreigaben für Games vergibt. Seit der Einführung des neuen Jugendmedienschutzgesetzes am 1. April 2003 gelten die einstigen Altersempfehlungen der USK verbindlich. Lehnt sie eine Kennzeichnung ab, kann ein Indizierungsverfahren durch die BPjM eingeleitet werden.
Danny Kringiel, der an der Universität Frankfurt an einer Dissertation über Computerspielanalyse und intermediale Beziehungen des digitalen Spiels arbeitet, sprach mit Klaus-Peter Gerstenberger, dem Leiter der USK, über Schlüsselkompetenzen Jugendlicher im Umgang mit Games.
Wenn es um fehlende Kompetenzen Heranwachsender im Umgang mit Computerspielen geht, wird vor allem die mangelnde Fähigkeit zum Umgang mit medialer Gewalt in der öffentlichen Debatte attestiert. Wie wichtig ist dieser Aspekt für die USK?
Gewalt kann kein isoliertes Thema sein. Zu fragen wäre etwa: Kann man die Gewaltdarstellung in der jeweiligen Altersgruppe eigentlich in einem bestimmten Kontext verstehen? Ein Kontext kann eine Spielverabredung sein, aber auch eine Stilistik – z.B. schwarzer Humor oder Horror. Welche Altersgruppe kann die Gestaltung als Stilelement erkennen und daraus auch auf die Inszeniertheit der Gewalt zurückschließen? Bei Tom & Jerry beispielsweise geht es ziemlich heftig zu. Aber das ist Teil einer spezifischen Inszenierung, die überspitzt gemeint ist und auch von jüngeren Spielern klar so gelesen wird. Um diese Kontextbezüge zu erkennen, muss der Spieler über eine gewisse mediale Lesefähigkeit verfügen.
Die USK unterstellt also weniger einen pauschalen Kompetenzmangel im Umgang Heranwachsender mit Spielgewalt, als dass sie auf die Rahmungsfähigkeiten bestimmter Altersgruppen und die Rahmungshilfen des Spieles blickt?
Genau. In vielen Games geht es wie beim guten alten Schach darum, eine Figur zu führen, sie zu retten und gegen andere Figuren zu verteidigen. Neu ist die digitale Inszenierung: Statt einem Spielbrett aus Pappe oder Holz nun digitale Konstruktionen von Räumen und Figuren. Spieler erkennen hier aber nicht nur Verweise auf die Realität, sondern auch auf bestimmte Computerspielgenres. Das ist unabdingbar: Hielten sie es für Realität, könnten sie schließlich gar nicht spielen. Die Frage ist: Welche Altersgruppe hat die Lesefähigkeit, sich in diesem Szenario zurechtzufinden? Wir betrachten also bestimmte Genremerkmale und beobachten, wie klar sie im jeweiligen Spiel erkennbar oder verschleiert werden. Eine weitere wichtige Kompetenz ist die historische Rahmungsfähigkeit. Nehmen wir etwa ein militärisches Strategiespiel, das im zweiten Weltkrieg angesiedelt ist. Ein Strategiespiel kann prinzipiell völlig ohne Altersbeschränkung ausfallen. Bei einem historischen, militärischen Strategiespiel aber wird die Rahmungsfähigkeit besonders gefordert. Bringt man in der angepeilten Altersgruppe das nötige Geschichtsbewusstsein mit? Und versteht man in diesem Alter, dass dies kein Bildungsprogramm ist, sondern ein Spiel, das seine Aufgabenstellung im Rahmen eines geschichtlichen Szenarios ansiedelt und gleichwohl Fiktion ist?
Hinzu kommen auch Rahmungskompetenzen durch tagespolitisches Hintergrundwissen. Command and Conquer: Generals, ein militärisches Strategiespiel, hat z.B. eine USK 16, da sein fiktives Irakkriegs-Szenario auch im Aktuellen angesiedelt ist. Wir unterstellen, dass hier Wissen um aktuelle Geschehnisse notwendig ist, um den Titel angemessen als Spiel würdigen zu können. Dennoch ist der Titel deutlich Fiktion. Er hat mit dem realen Irakkrieg herzlich wenig zu tun: Eine Kriegspartei sind beispielsweise die Chinesen. Ein gewisser aktueller Bezug gehört ja nicht nur beim Computerspiel dazu, um einen besonderen Aufmerksamkeitswert zu erzielen und die fiktive Handlung mit unserer Alltagserfahrung zu verknüpfen. Denken Sie nur an James Bond und den kalten Krieg. Diesen Anflug des Realen kann man bei C & C: Generals ohne Frage mit 16 als Fiktion verstehen. Dennoch wurde der Titel von der BPjM 2003 indiziert.1
Immer wieder haben Amokläufe die Debatte um gewaltfördernde Wirkungen von Computerspielen angeheizt. Sind Vorfälle wie in Littleton oder Erfurt Symptome einer medialen Herausforderung, der die Kompetenzen Jugendlicher nicht mehr gewachsen sind?
Wenn wir uns diese spektakulären Fälle ansehen, fallen Ähnlichkeiten auf: Junge Männer in extremen Leistungsstresssituationen, die keine Gelegenheiten haben, sich über ihre emotionalen Verletzungen im Freundeskreis oder der Familie auszutauschen. Sie inszenieren sich dann am Ort ihrer Verletzung – in der Leistungsinstitution Schule. Hier werden Medienerfahrungen – unter anderem mit Computerspielen – zu Mustern der Selbstinszenierung. Das ist etwas ganz anderes, als zu sagen, die Aggression sei Ausfluss des Medienkonsums und einer medialen Überforderung der Jugendlichen. Ursächlich scheinen vor allem die Biografien der Täter von Bedeutung zu sein.
Die USK erstellt ihre Freigaben in Altersgruppen, etwa von 0-6, von 6-12 usw. Entsprechen diese Grenzen Einschnitten in der Entwicklung der Medienkompetenz Heranwachsender?
Hier ist einfach historisch etwas gewachsen, das sich dann fortgeschrieben hat. Diese Einteilungen sind bekannt und daher akzeptiert. Dabei markiert das Alter zwischen sechs und zwölf einen Riesenunterschied – in der Entwicklung und der Medienbiografie findet da sehr viel statt. Beim Jahrhunderte alten Medium Buch gibt es ja überhaupt keine Freigaben nach Alterskohorten. Wahrscheinlich wird es eines fernen Tages auch beim Computerspiel keine gesetzlichen Freigaben mehr geben.
Welche zukünftigen Entwicklungen sehen Sie im Jugendmedienschutz? Müssen noch präzisere Kategorien zur Beurteilung von Computerspielen gefunden werden?
Wenn Sie der modernen konstruktivistischen Konzeption folgen, die der Jugendschutz meiner Meinung nach zur Kenntnis nehmen muss, würden Sie eher fragen: Wie ist die subjektive Welt desjenigen, der das Spiel erlebt? Der Trend der Wirkungsforschung geht eindeutig dahin, die Biografien zu betrachten. Man darf allerdings auch nicht vergessen, dass die Fragestellungen des Jugendschutzes nicht rein wirkungstheoretischer Natur sind. Prof. Jürgen Fritz vom Forschungskreis „Wirkung virtueller Welten“ hat wiederholt erklärt, die Wirkungsforschung könne letztendlich zu Indizierungsentscheidungen wenig beitragen, weil diese Entscheidungen den Bereich der Wirkungen verlassen und in das Feld der Moral und der politischen Mehrheiten übergehen. Wir arbeiten also mit einer Mischung aus Medienverständnis und Beobachtung der öffentlichen Haltung zum Medium. Die digitale Kulturrevolution hat eine Menge Unsicherheit hervorgerufen. Die Popularität der Matrix-Filme etwa zeigt das große Interesse an der Frage, wie gut wir Realität und Fiktion noch auseinander halten können angesichts zunehmender technischer Möglichkeiten, diese Grenze zu verschleiern. Diese Unsicherheit muss die USK in ihrer Arbeit auch berücksichtigen.
Besteht angesichts dieser Verpflichtung der USK gegenüber den Ängsten der Nicht-Spielenden die Gefahr, dass Jugendmedienschutz auch zu einem Konservierungsmittel des Kulturpessimismus werden könnte?
Das wäre schlimm. In diesem Zusammenhang haben wir der neuen Gesetzgebung zum 1. April 2003 mit gemischten Gefühlen entgegengesehen, die unsere Altersempfehlungen zu verbindlichen Freigaben gemacht hat. Unsere Empfehlung war als Orientierungshilfe für mit dem Medium nicht vertraute Eltern gedacht. Anschließend sollten die Eltern sich immer noch unabhängig davon Gedanken machen, ob der Titel für ihr Kind geeignet ist. Das nicht festzuzurren ist wichtig, denn homogene Alterskohorten gibt es im wirklichen Leben schlicht nicht. Sollte die verbindliche Freigabe dazu führen, dass sich Eltern nicht mehr um das Medium und um das eigene Kind kümmern, dann wäre das sehr bedenklich. Lesekunde zum Medium Computerspiel ist für Eltern enorm wichtig. Da gibt es noch viele Missverständnisse. Eltern nehmen z.B. Spiele meist als Zuschauer wahr und unterstellen dabei oft fälschlicherweise Wirkungsmechanismen des Films. Sie sehen dann – anders als ihre spielenden Kinder – die Helden nicht als funktionale Spielfiguren, sondern empathisch als Charaktere. Aufklärung ermöglicht kompetentes Verhalten auch der Eltern. Restriktive oder rein regulierende Vorgehensweisen wie etwa verbindliche Altersfreigaben werden zudem auf Dauer beim Computerspiel gar nicht greifen. Ein erheblicher Anteil der Spiele verbreitet sich nicht über Läden, sondern auf Schulhöfen und zukünftig viel häufiger über das Internet in Form von Raubkopien. Und in Amerika oder Japan gelten die USK-Freigaben nun einmal nicht.
Anmerkungen
1 Aus der elfseitigen Begründung der BPjM für die Indizierung: „Der größte Schrecken moderner Kriegsführung liegt sicherlich im Einsatz von ABC-Kampfmitteln. Eben diese Schrecken verleugnet Command & Conquer – Generals. Stattdessen können großflächig Giftgaswolken und Milzbrandbomben eingesetzt werden, die neben der großen Wirkung gegen Infanterie in erster Linie durch ihre ‘hübsch anzusehenden’ bunten Nebelschwaden auffallen. Aus Gründen der besseren Unterscheidbarkeit, welches Kampfmittel gerade die Massen dahinrafft, setzt das Spiel für die verschiedenen Waffen unterschiedliche stark leuchtende Farben ein. Somit wird in Generals das wohl größtmögliche denkbare Kriegsgrauen zum Grafikspektakel verniedlicht. (...) Zusammenfassend hat das Gremium der Bundesprüfstelle festgestellt, dass das glorifizierende Darstellen von realitätsbezogenen, grausamen Kriegsszenarien, insbesondere mit spielerischem Einsatz von Massenvernichtungswaffen und einer beson-ders menschenverachtenden Haltung gegenüber Nicht-Kombattanten, ein hinreichendes Indiz für eine verrohende Wirkung ist, die von diesen Spielen ausgeht.“ (Quelle: BPjM, Entscheidung Nr. VA 1/03 vom 25.02.2003, bekannt gemacht im Bundesanzeiger Nr. 41 vom 28.02.2003)
Danny Kringiel
- Andrea Breuer: Startklar ins 3. Schuljahr
Andrea Breuer: Startklar ins 3. Schuljahr
Avanti! 2. Lustige Abenteuer für 7- bis 8-jährige zur Vorbereitung auf das 3. Schuljahr. Windows 95 / 98 / XP. Westermann multimedia, Vertrieb über www.top tem.ch, www.toptem.de und www.top tem.at. 19,90 €
Avanti! 2 ist eine Lernsoftware für das 2. Schuljahr. Spielerisch können die Grundlagen der 2. Klasse eingeübt und wiederholt werden. Um mit dem Auto durch verschiedene Landschaften in die Ferien fahren zu können, muss man einige Aufgaben erledigen. Hierzu stellen uns die grafisch sehr schön gestalteten Landschaften vor unterschiedliche spannende Aufgaben. Erst wenn alle Aufgaben gelöst sind, ist das Auto startklar.
Die Spiele werden von einem Sprecher gut erklärt und sind leicht verständlich. Die Aufgaben sind sehr abwechslungsreich: Ob Lückentexte, Puzzle, Rätsel, Matheaufgaben, Sachkundeaufgaben oder das Einüben der deutschen Grammatik, es dürfte den Kindern nicht langweilig werden. Auch gibt es Überraschungen in Form von Spiel- oder Bastelanleitungen oder Postkarten zum Ausdrucken. Bei einem schnellen Ratequiz kann man seine Punktzahl steigern und sein Wissen testen.
Insgesamt eine kurzweilige CD, die spielerisch auf das 3. Schuljahr vorbereitet.
Andrea Breuer
- Olivia Wartha: Umweltbildung spannend
Olivia Wartha: Umweltbildung spannend
Hexerei im SandLand – Ödis spannende Abenteuer
Windows 98 / ME / 2000 / XP, Erlangen: Birke + Sommer Verlagsgesellschaft mbH, 2004, 19,95 €.
Zu erwerben im Handel oder unter www.sandachse.de.Die Hexe Sandarella ist wütend und verzaubert Ödis Heimat, das SandLand; alles erstarrt zu Stein. Nur Ödi, eine blauflügelige Ödlandschrecke, kann diesen Fluch aufheben. Auf einer langen Reise quer durch das SandLand lernt Ödi viele Tiere und Pflanzen kennen. Er kann sich mit allen Tieren, die er trifft, unterhalten, ihnen Fragen stellen und so kleine Gespräche führen, um diese Tiere und Insekten besser kennen zu lernen. Unter ihnen befindet sich auch die Ameisenjungfer Leonie, von ihr kann Ödi bzw. der Computerspieler Zaubersprüche erfahren und so die versteinerte Tier- und Pflanzenwelt befreien. Allerdings gibt Leonie ihr Wissen nicht ohne weiteres heraus, Ödi erhält die nötigen Zaubersprüche nur, indem er sie gegen sein neu erworbenes Wissen eintauscht oder sie sich in zahlreichen weiteren, kleinen Spielen und Rätseln verdient.
Im Laufe des Spiels erhält Ödi viele nützliche Dinge und Zaubersprüche, welche er in seinem Rucksack bzw. seinem Zauberbuch aufbewahren und jederzeit nutzen kann. Das Zauberbuch enthält neben den Zaubersprüchen viele interessante Informationen und detailgetreue Bilder über die zu rettenden Tier- und Pflanzenarten. Doch nicht nur Flora und Fauna der Sandbiotope, sondern auch die anderer Lebensräume werden in dem Zauberbuch vorgestellt.
Bayerns größtes Naturschutzprojekt „SandAchse Franken“ zeigt mit diesem Computerspiel, dass Natur- und Umweltbildung nicht langweilig und trocken sein muss. Das interaktive Lernabenteuer entführt seine Spieler ab 8 Jahren in die Welt der fränkischen Sandbiotope und weckt bestimmt so manchen Wunsch, das neue Wissen dort in einem Urlaub unter Beweis zu stellen.
Olivia Wartha
- Udo Feist: Quax als Sprechpilot
Udo Feist: Quax als Sprechpilot
Heinz Rühmann: Gesammelte Hörspiele. 6 CDs (Audiothek / Deutsche Grammophon Literatur 2004; 36 e) – auch einzeln erhältlich.
Heinz Rühmann in Heinrich Spoerls Die Feuerzangenbowle. 2 CDs (Audiothek/Deutsche Grammophon Literatur 2004; 18 m)
Die Schafe kennen ihres Hirten Stimme, sagt Jesus bei Johannes. Ein ähnliches Gefühl von Nötigung kommt bei Heinz Rühmann auf. Wenn man ihn nur hört, sieht man ihn gleich ganz vor sich. Was bereits beschreibt, welche Rolle er im Filmgedächtnis der Deutschen spielt und zugleich wohl Grund dafür ist, dass sich an ihm die Geister scheiden: Er steht für ein zwiespältiges Wiedererkennen, da er weniger Hirte als vielmehr Paradeschaf gewesen ist - „das lebende Denkmal des kleinen Mannes im deutschen Film“, wie ihn einmal Wim Wenders nannte. In dessen In weiter Ferne, so nah spielte er 1993 seine letzte Rolle.
Die Karriere des 1902 in Essen geborenen Schauspielers, der 1930 mit der Tonfilm-Operette Die Drei von der Tankstelle zum Star avancierte, verlief fast bruchlos, auch in der NS-Zeit. Seine schüchtern-lausbübischen Kleinbürger, die mal aufrecht-pfiffig, mal frech-gebeugt ihr Glück machten, hatten ungebrochen Konjunktur. Von 1933 bis 1945 war er damit einer der meistbeschäftigten Komiker im deutschen Film, der in seinen Rollen munter weiter unterhielt, auch als Land und Welt zusehends in Trümmern versanken. Rühmann war die Inkarnation des Arglosen in arger Zeit, ein Tröster, als Trostlosigkeit bittere Realität war. Als vorgebliches Flug-As Otto Groschenbügel, genannt Quax, poussierte der auch selbst passionierte Flieger 1941 in Quax, der Bruchpilot mit Happy End-Heiterkeit, die in der Wirklichkeit damals noch Siegesparaden begleiteten. Anders sah es dagegen 1944 aus, als Die Feuerzangenbowle um den Schulzeit und Streiche nachholenden, zuvor völlig drögen Dr. Hans Pfeiffer anlief. Bombennächte überschatteten die Dreharbeiten, doch die mitwirkenden Primaner hofften auf eine lange Produktionszeit, damit sie nicht einberufen wurden.
Erschütternd zeitlos wirkt denn auch das Ergebnis dieser ihm auf den Leib geschriebenen Rolle. Rühmanns regressive, in vorgeblich unbeschwerte Jugend zurückfallende Pennälergalanterie jenes Pfiffikus mit den drei f („eins vor und zwei nach dem ei“) versorgte mit Brüllern und Schenkelklopfern. Scheinbar unverfänglich, dabei ist Die Feuzerzangenbowle der Inbegriff betäubender Nostalgie, jener Sehnsucht nach Dingen, die es nie gegeben hat, und insofern Opium fürs Volk – wobei zu denken gibt, dass ausgerechnet dieser Rühmann-Film nach dem Krieg eine intensive TV-Karriere hatte, so dass zumindest 40-Jährige und Ältere die Gags („de Dampfmaschin‘: da stellen wir uns mal ganz dumm“ oder die alkoholische Gärung mit dem „wönzigen Schlock“) verlässlich aufsagen können.
In unseren TV-gewandelten Zeiten mit Werbeunterbrechung, Zapping und SitCom-Elend, wo außerhalb des Kinos kaum noch einer einen Film von Anfang bis Ende anschaut, ist es da vielleicht sogar schlüssig, diesen fraglosen Klassiker deutscher Filmgeschichte als Hörbuch herauszubringen. Zum Anlass nimmt die Deutsche Grammophon Literatur Heinz Rühmanns Todestag (3. Oktober 1994), der sich zum zehnten Mal jährt, und nennt zudem die „tiefe Verankerung im auditiven Bewusstsein der Bevölkerung“ als charmantes Motiv.
Grundlage ist die Originalfilmtonspur, die man um einen Erzähler (Friedhelm Ptok) erweitert hat, der sinnergänzend Passagen aus Heinrich Spoerls Romanvorlage liest. Zum ‚Film im Kopf und Kopfhörer‘ wird die Fassung aber wohl doch nur dem, der die bewegten Bilder kennt und eine Geschichte damit verbindet. Die kann wiederum nur zwiespältig sein: Entweder geprägt von der Inszenierung als Humor-Highlight mit Kultcharakter, die seit Jahren die Feuerzangenbowle-Präsentation in Hörfunk (gern mit Höreraktionen) und Fernsehen bestimmt, oder sie hält sich an die genuine Beruhigungsfunktion des Films. Die Rezeption wird dann kritisch in größeren Zusammenhang eingebettet sein – und die Hörfassung insofern vor allem als Dokument betrachten. Das Verkaufskalkül zielt indes auf den Kultcharakter und die Verklärung: Im Booklet suggeriert das Rühmann-Bonmot „Der Ton macht die Musik – und der Resonanzboden muß das Herz sein“ Zeitlosigkeit, wo Fragezeichen nötig sind. Die gibt es dafür bei den „Gesammelten Hörspielen“, in einer 6 CD-Box ebenfalls zum Todestag erschienen. Rühmann-Biograph Torsten Körner betont im Begleittext dessen Wandlung vom „Trostspender und unzerbrechlichen Gummimännchen“ zu einem nachdenklichen Mann „auf der Suche nach leisen Tönen“ und würdigt ihn fast apologetisch von seinen späten Jahren her, indem er beispielhaft Rühmanns Bibellesungen zum Advent 1977 in einer Kirche nennt.
Die in der Box gesammelten Hörspiele sind geeignet, diese Wandlung zu illustrieren. Sie stammen alle aus der frühen Nachkriegszeit, karrieretechnisch für Rühmann eine Krisenzeit: Die zeitweilige und fälschliche Verdächtigung, er sei Nazi und Fliegeroffizier mit Geheimaufträgen gewesen, beschädigen seinen Ruf. Die Rollen bleiben aus, er beginnt wieder Theater zu spielen und zu tingeln und gründet, geschäftlich unerfahren und gegen den Rat von Freunden, mit einem Partner eine Produktionsgesellschaft – die mit Millionendefizit Pleite macht. In dieser Phase beginnt er für den Rundfunk zu arbeiten.
Sein Hörspiel-Debut ist 1949 ein typischer ‚Rühmann-Film‘, in diesem Fall allerdings tatsächlich nur zum Hören: In Du kannst mir viel erzählen gibt er den Möchtegern-Don Juan, der seine Frau von seiner Virilität zu überzeugen versucht, indem er Affären erfindet, was dem Treu-Tappsigen kräftig über den Kopf wächst. Rühmann-Lustspiel ist auch Ein Engel namens Schmitt, in dem er als kleiner Angestellter wegen einer vertauschten Blutprobe mit dem baldigen Tod rechnet. Kennt man irgendwie.
Spannender sind da schon Abdallah und sein Esel – Geschichten der Kinderbuchautorin Käthe Olshausen um einen Gemüsehändler und seinen Esel, der plötzlich spricht – mit Rühmanns Stimme, die stets sein Markenzeichen war. In Fritz Kortners Inszenierung von Becketts Warten auf Godot hatte er dann 1954 endlich Gelegenheit, in einer ernsten Theaterrolle zu zeigen, was er kann: Er spielte den Landstreicher Estragon, was für einiges Aufsehen sorgte und nun als Hörbuch vorliegt. Dem Rühmann-Bild fügt das eine Facette hinzu, die man kaum kennt. Dennoch zeigen die Gesammelten Hörspiele nicht zuletzt, wie dicht ihm die fulminante Kleinbürger-Überhöhung auf den Fersen blieb. Irgendwo im Hintergrund meint man mitunter ein Schaf zu hören.
Udo Feist
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