Antonia Giebisch
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- Antonia Giebisch: Hass im Netz und die Folgen für die Demokratie
Antonia Giebisch: Hass im Netz und die Folgen für die Demokratie
Der Anstieg von Hass im Netz und die daraus resultierenden Folgen für die Demokratie sind alarmierend, so das Ergebnis einer repräsentativen Befragung, durchgeführt durch das NETTZ, der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK), HateAid sowie dem Netzwerk Neue deutsche Medienmacher*innen im Kontext des Kompetenznetzwerks gegen Hass im Netz. Die Studie ,Lauter Hass – leiser Rückzug. Wie Hass im Netz den demokratischen Diskurs bedroht’ ist die bisher umfassendste Untersuchung in Deutschland zu diesem Thema. Für die Studie wurden im Zeitraum vom 23. Oktober bis zum 03. November 2023 deutschlandweit über 3.000 Personen ab 16 Jahren befragt.
49 Prozent berichteten von Erfahrungen mit Beleidigungen sowie mit körperlicher (25 %) oder sexualisierter (13 %) Gewalt im Internet. Besonders betroffen sind Frauen (42 %), Personen mit sichtbarem Migrationshintergrund (30 %) sowie Menschen mit homosexueller (28 %) oder bisexueller (36 %) Orientierung. Die politische Einstellung beeinflusst zudem die Wahrnehmung von Hass im Netz, wobei sich Personen, die sich selbst als links einordnen, vermehrt damit konfrontiert sehen.
Auf beliebten Social-Media-Plattformen wie X, TikTok, Instagram und Facebook ist Hass im Netz für die Nutzer*innen besonders präsent. Die Konsequenzen reichen von sozialem Rückzug bis hin zu psychischen Beschwerden. 82 Prozent befürchten eine Einschränkung der Meinungsvielfalt durch Hass im Netz und geben an, sich aufgrund von Angst vor Hasskommentaren bei ihrer politischen Meinungsäußerung zurückzuhalten (57 %), weniger an Diskussionen teilzunehmen (55 %) und Beiträge bewusst vorsichtiger zu formulieren (53 %). Zudem besteht bei vielen Befragten (76 %) die Sorge, dass der zunehmende Hass im Netz zu einer Zunahme von Gewalt im realen Leben führen könnte.
Um diesen bedenklichen Folgen entgegenzuwirken, wird von den Studienteilnehmer*innen gefordert, dass Maßnahmen bezüglich Kontrolle, Eindämmung und Vorsorge gegen Hass im Netz getroffen werden. Darüber hinaus wird gefordert, dass die betreffenden Plattformen (finanzielle) Verantwortung übernehmen.
https:// kompetenznetzwerk-hass-im-netz.de/
lauter-hass-leiser-rueckzug/ - Antonia Giebisch: Studie zu Schönheitsidealen im Internet
Antonia Giebisch: Studie zu Schönheitsidealen im Internet
Die Verbreitung geschlechterspezifischer Schönheitsideale ist fester Bestandteil von Social Media. Bearbeitungstools und zunehmend auch KI vermitteln vor allem Jugendlichen unrealistische Schönheitsstandards.
Die Auswirkungen dieser Entwicklung wurden in der Befragung Schönheitsideale im Internet des Instituts für Jugendkulturforschung und Kulturvermittlung im Auftrag des Österreichischen Instituts für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) und der Internet Service Providers Austria (ISPA) im Rahmen der EU-Initiative saferinternet.at untersucht. Die repräsentative Gruppe, bestehend aus 400 Teilnehmer*innen im Alter von 11 bis 17 Jahren, wurde im Dezember 2023 befragt. Zusätzlich fanden vier Fokusgruppengespräche mit insgesamt 56 Jugendlichen im Alter von 13 bis 19 Jahren statt. Die Ergebnisse der Studie sind alarmierend: 71 Prozent der Befragten geben an, sich aufgrund Sozialer Netzwerke verstärkt mit anderen zu vergleichen, während 65 Prozent einen Zusammenhang zwischen den geteilten Inhalten auf solchen Plattformen und ihrem eigenen Schönheitsempfinden sehen. Infolgedessen hat bereits über die Hälfte (53 %) ihr Aussehen aufgrund Sozialer Medien verändert oder findet sich mit Filtern schöner (33 %). Über ein Viertel (28 %) hat sogar Schönheitsoperationen in Erwägung gezogen. Die Teilnehmer*innen legen Wert darauf, auf Bildern gut (59 %) oder sexy (34 %) auszusehen und bearbeiten ihre Bilder entsprechend (41 %). Auf diese Entwicklung nehmen Influencer*innen erheblichen Einfluss: 84 Prozent der Be- fragten folgen Influencer*innen in Sozialen Netzwerken und 53 Prozent der Jugendlichen haben bereits Produkte gekauft, die von Influencer*innen empfohlen wurden.
www.saferinternet.at/news-detail/neue-studieschoenheitsideale-im-internet - Antonia Giebisch: Autrinnenkollektiv FaBuLoUS (Hrsg.) (2024). Möglichkeitsräume zwischen FabLabs und Schulen. Perspektiven und Praktische Erkundungen. München: kopaed. 200 S., 19,80 €.
Antonia Giebisch: Autrinnenkollektiv FaBuLoUS (Hrsg.) (2024). Möglichkeitsräume zwischen FabLabs und Schulen. Perspektiven und Praktische Erkundungen. München: kopaed. 200 S., 19,80 €.
Wie können Schulen von der Integration von FabLabs profitieren? Welche Möglichkeiten bieten sich für eine sinnvolle Verknüpfung zwischen den formalen Bildungsstrukturen und den kreativen Konzepten der FabLabs? Mit diesen und weiteren Fragen setzt sich das Autorinnenkollektiv FaBuLoUS auseinander.
Zunächst werden die Leser*innen in die Welt der FabLabs eingeführt. Dabei werden die zugrundeliegenden Arbeitsweisen in FabLabs ebenso wie das zugrundeliegende Making-Mindset und die damit verbundenen Werte dargestellt. Auch kritische Betrachtungen des Konzepts werden präsentiert, wodurch neue Blickwinkel auf das Thema eröffnet werden. Durch das Eingehen auf Postdigitalität und eine Definition von Digital Storytelling werden weitere Perspektiven eröffnet. Besonders interessant für Pädagog*innen dürften die Einschätzung des Sachunterrichts an der Grundschule sowie designpädagogische Perspektiven auf FabLabs sein.
Bezogen auf die Praxis, liefert das Autorinnenkollektiv konkrete Anleitungen und Beispiele für Bildungsangebote in FabLabs, die sich an unterschiedliche Fächergruppen und Schulstufen richten. Verschiedene Workshops und Projekte werden detailliert dargestellt. Darüber hinaus werden Tipps zur bestmöglichen Umsetzung und Gestaltung von FabLabs gegeben.
Autorinnenkollektiv FaBuLoUS (Hrsg.) (2024). Möglichkeitsräume zwischen FabLabs und Schulen. Perspektiven und Praktische Erkundungen. München: kopaed. 200 S., 19,80 €.
- Antonia Giebisch: Hoffmann, Peter (2024). Next Generation Internet. Die Verschmelzung von Realität und Virtualität im Metaversum. Wiesbaden: Springer Vieweg. 239 S., 32,99 €.
Antonia Giebisch: Hoffmann, Peter (2024). Next Generation Internet. Die Verschmelzung von Realität und Virtualität im Metaversum. Wiesbaden: Springer Vieweg. 239 S., 32,99 €.
In seinem neuen Buch betrachtet der Medieninformatiker und Hochschullehrer für Wirtschaftsinformatik, Peter Hoffmann, die spannende Welt des Metaverse aus verschiedenen Perspektiven. Hierbei beleuchtet der Autor sowohl Chancen als auch Risiken. Dabei führt er die Leser*innen durch die komplexen Definitionen des Metaverse und seine Entstehungsgeschichte.
Es werden verschiedene Facetten des Metaverse beleuchtet. Hierbei wird sich mit den Begriffen Realität und Virtualität sowie deren Zwischenstufen wie Virtual oder Augmented Reality auseinandergesetzt und diese werden kritisch betrachtet. Besonders interessant sind die Betrachtung der Verschmelzung von Realität und virtuellen Welten, sowie die potenziellen Gefahren, die durch die Asynchronität dieser Welten entstehen können. Hoffmann stellt dabei die Frage, inwiefern eine ‚Entschmelzung‘ bestimmter Teilaspekte vorteilhaft sein könnte.
Der Autor widmet sich auch der ökonomischen Dimension des Metaverse und betrachtet es als ein neues Wirtschaftssystem, in dem neue Handlungsfelder entstehen können.
Der Autor reflektiert auch darüber, warum das Metaverse oft nur oberflächlich und anwendungsbezogen diskutiert wird, und stellt Organisationen sowie die Perspektiven von Fachleuten und Benutzer*innen zu diesem Thema vor. Zuletzt werden die enormen Potenziale des Metaverse besprochen und Bezüge zum Thema KI hergestellt. Das Buch endet mit einer interessanten Reflexion darüber, ob das Thema Metaverse gar bereits an Bedeutung verloren hat.
Hoffmann, Peter (2024). Next Generation Internet. Die Verschmelzung von Realität und Virtualität im Metaversum. Wiesbaden: Springer Vieweg. 239 S., 32,99 €.
- Antonia Giebisch: Jugendstudie zum Einsatz von KI an Schulen
Antonia Giebisch: Jugendstudie zum Einsatz von KI an Schulen
Künstliche Intelligenz wirkt sich unaufhaltsam auf sämtliche Lebensbereiche aus. Vor diesem Hintergrund führte die Vodafone Stiftung Deutschland gGmbH die Jugendstudie Pioniere des Wandels – Wie Schüler:innen KI im Unterricht nutzen möchten durch. Die Studie basiert auf den Antworten von 1590 deutschsprachigen Jugendlichen im Alter von 14 bis 20 Jahren, die im Januar 2024 online befragt wurden. Während viele Jugendliche (73 %) den Einsatz von KI im Unterricht als Chance sehen und wichtig für ihr berufliches Vorankommen (69 %) empfinden, ist das Thema Künstliche Intelligenz nur bei wenigen Befragten (38 %) bereits an ihren Schule angekommen. Jedoch nutzen bereits 74 Prozent der Jugendlichen KI-Anwendungen in ihrer Freizeit, wobei ChatGPT (46 %), Google Lens (25 %), Apple Siri (24 %) und Snapchat My AI (19 %) am häufigsten genannt werden.
Die Befragten erkennen vor allem in den Fremdsprachen (57 %) und MINT-Fächern (51 %) das Potenzial des Einsatzes von KI im schulischen Kontext. Sie erhoffen sich dabei Unterstützung bei der Erklärung komplexer Sachverhalte (49 %) und der Informationsbeschaffung (47 %). Jedoch äußern sie auch Bedenken wie die fehlende Unterscheidbarkeit von Eigenleistung und Leistung der KI (57 %) sowie die Befürchtung, das Lernen zu verlernen (49 %).
Die Schüler*innen wünschen sich daher, dass die Prüfungsformen an den Einsatz von KI im Unterricht angepasst werden und bevorzugen praxisorientierte Aufgabenstellungen statt reinen Auswendiglernens (59 %). Zusätzlich sind viele Schüler*innen daran interessiert, ihr Wissen über KI-Systeme zu erweitern, einschließlich einer sinnvollen Nutzung zum Lernen (47 %) und im Alltag (44 %), potenzieller Risiken (46 %) sowie einer optimalen Bedienung (34 %). Über die Hälfte der Befragungsteilnehmer*innen (64 %) betont die Wichtigkeit der Kompetenz, Informationen kritisch zu hinterfragen, während 61 Prozent einen verantwortungsvollen Umgang mit KI und 59 Prozent die Sicherheit im Umgang mit Daten als essenziell erachten.
https://vodafone-stiftung.de/ jugendstudie-kuenstliche-intelligenz
- Antonia Giebisch: Podcast für alle (Verfügbar ab 15.08.2024)
- Antonia Giebisch: App zur Hilfe bei Cybermobbing (Verfügbar ab 15.08.2024)
- Antonia Giebisch: Adeoso, Marie-Sophie; Berendsen, Eva; Fischer, Leo & Schnabel, Deborah (Hrsg.) (2024). Code und Vorurteil. Über Künstliche Intelligenz, Rassismus und Antisemitismus. Berlin: Verbrecher Verlag. 200 S., 20,00 €. (Verfügbar ab 15.08.2024)
- Antonia Giebisch: Wieland, M. (2024). Informiert oder (doch nur) abgelenkt? Potenziale und Herausforderungen automatisierter Nachrichtenkontakte in mobilen sozialen Medien. Herbert von Halem. 412 S., 39,00 €. (Verfügbar ab 15.08.2024)