Ulrike Leutheusser
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- Ulrike Leutheusser: Der Bildungsauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
Ulrike Leutheusser: Der Bildungsauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
Der 11.September hat die Welt in ihren politischen und moralischen Verankerungen verändert. Was Milan Kundera Die unerträgliche Leichtugkeit des Seins nannte, ist damit eine Sache der Vergangenheit. Aberes wird lange brauchen, bis sich die Welt der Medien, der Bildung und der Erziehung neu zusammensetzt. Dennoch kann man heute schon einige der Linien identifizieren, die in die Zukunft führen.
Dabei müssen die Medien einerseits Führung geben, Begriffe prägen und Perspektiven zeigen. Andererseits müssen sie begreifen, dass sie auch in der Versuchung stehen, sich zu übernehmen, Ängste zu verstärken und statt Rat Ratlosigkeit zu schaffen. Wenn die gesamte Kultur neu definiert wird, so ist das nicht nur Anlass, sondern zwingender Grund für die Massenmedien, ihre eigene Rolle kritsch zu befragen und auf Kritik von außen mehr zu hören als in den wunderbaren Jahren, die nun vorbei sind. "Autismus" könnte den Massenmedien genauso teuer zu stehen kommen wie hechelnde Hektik des Dabeiseins. Bildung kann daraus nicht entstehen...
( merz 2002/01, S. 39 )
Beitrag aus Heft »2002/01: Medienwirklichkeiten: der 11. September«
Autor: Ulrike Leutheusser
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