Charlotte Horsch
Beiträge in merz
- Charlotte Horsch: Pflichtlektüre für junge Foto-Fans
Charlotte Horsch: Pflichtlektüre für junge Foto-Fans
Hauschild, Günter (2016). Der Fotokurs für junge Fotografen. Ein Buch zum Lesen, Lernen, Ausprobieren. Bonn: Vierfarben. 190 S., 24,90 €.
Die Fotografie ist das perfekte Einstiegsmedium für Kinder. Wenn es aber darum geht, mehr als nur Schnappschüsse zu knipsen, ist auch mehr als nur die trockene Bedienungsanleitung der Kamera gefragt. Fotograf und Biologielehrer Günter Hauschild erklärt in seinem Buch Fotokurs für junge Fotografen Kindern ab zehn Jahren sehr detailliert und in einfacher Sprache die komplexen technischen Zusammenhänge einer Kamera. Das Buch ist in drei Teile gegliedert: Zunächst werden die technischen Möglichkeiten einer Digitalkamera erklärt und wie damit umzugehen ist. Die Leserinnen und Leser werden in die Möglichkeiten ihrer Kamera eingeführt und lernen zum Beispiel, wieso die Einstellung der Blende wichtig ist und was die Belichtungszeit mit einem guten Foto zu tun hat. Auch auf das Smartphone als Kamera-Ersatz wird kurz eingegangen. Im zweiten Teil behandelt Hauschild das Motiv: Was kann man fotografieren und wie bringt man das Motiv am besten zur Geltung? Welche Perspektive kann gewählt werden und welche Tageszeit ist am besten dafür geeignet, um Tiere in der freien Wildbahn zu fotografieren? Diese und weitere Fragen werden ausführlich beantwortet.
Der letzte Teil des Buches behandelt die Bildbearbeitung und Veröffentlichung. Dabei wird das Bearbeitungsprogramm Adobe Photoshop Elements 14 detailliert erklärt. Außerdem werden Möglichkeiten aufgezeigt, wo und wie die fertigen Fotos gezeigt werden können, sei es auf sozialen Netzwerken wie Facebook, via E-Mail oder ausgedruckt per Post. Hierbei wird genau erklärt, was bei Facebook beachtet werden sollte. Auch auf die Bildbearbeitung auf dem Smartphone wird eingegangen sowie einige Apps vorgestellt, die interessante Möglichkeiten bieten. Neben den Erklärungen sind im Buch immer wieder konkrete Projektideen oder Aufforderungen zum Fotografieren enthalten, mit denen die jungen Leserinnen und Leser das Gelernte direkt umsetzen können. Das Buch ist sehr schön aufgemacht und gestaltet, es enthält verschiedene kreative Fotografien, von denen sich Lesende inspirieren lassen können.
Die Sachverhalte der Fotografie werden in leicht verständlicher Sprache umfassend erklärt, ohne dabei zu kompliziert zu erscheinen. Im Hinblick auf die junge und nicht zwangsläufig solvente Zielgruppe hätte der Autor allerdings auf kostenfreie Alternativen zu Photoshop hinweisen können, anstatt ausschließlich ein kostenpflichtiges Bearbeitungsprogramm zu erklären. Außerdem wäre es sinnvoll, Alternativen zu Facebook zu empfehlen, da dieses Netzwerk hinsichtlich des Datenschutzes häufig in der Kritik steht und außerdem erst für Jugendliche ab 13 Jahren zugänglich ist. Hier wäre es gut, auf die Gefahren von Facebook hinzuweisen und Alternativen wie den Knipsclub (knipsclub. de) zu empfehlen, wo Kinder ihre Bilder in einem geschützten Rahmen online posten können. Dennoch ist der Fotokurs eine gute Empfehlung für junge Fotografinnen und Fotografen, die sich intensiv mit ihrer Kamera und den Möglichkeiten der Fotografie auseinandersetzen möchten.
Charlotte Horsch hat Theaterwissenschaft an der LMU München studiert. Sie beschäftigt sich in ihrer Freizeit intensiv mit Fotografie.
- Charlotte Horsch: Sexuelle Identität und Popkultur. Eine Betrachtung der Jugendserie Druck
Charlotte Horsch: Sexuelle Identität und Popkultur. Eine Betrachtung der Jugendserie Druck
Der Webserie Druck gelingt es, das Lebensgefühl Jugendlicher gekonnt widerzuspiegeln. Themen wie Liebe, Partys und Schulstress vermischen sich mit tiefgreifenden Fragen nach der eigenen Identität. In der dritten Staffel liegt ein besonderer Fokus auf der sexuellen Identität zweier Protagonisten und ihrem Umgang damit, anders als die vermeintliche Norm zu sein. Welchen Mehrwert die Serie dadurch für die Jugendarbeit bietet, wurde in dieser Expertise erarbeitet.
Literatur:
Degele, Nina (2008). Gender/Queer Studies. Eine Einführung. Paderborn: Wilhelm Fink.
Döring, Nicola (2009). Internetangebote von und für Transsexuelle. In: PiD – Psychotherapie im Dialog, Nr. 10 (01), S. 69–74.
Döring, Nicola (2015). Die Youtube-Kultur im Gender-Check. In: merz | medien + erziehung, (59) 1, S. 17–24.
Götz, Maya (Hrsg.) (2013). Die Fernsehheld(inn)en der Mädchen und Jungen. Geschlechterspezifische Studien zum Kinderfernsehen. München: kopaed.
Hanckel, Benjamin/Vivienne, Son/Byron, Paul/Robards, Brady (2019). ‚That’s not necessarily for them‘: LGBTIQ+ young pepole, social media platform affordances and identity curation. In: Media, Culture & Society, Nr. 41 (8), S. 1261–1278.
Horsch, Charlotte/Schemmerling, Mareike (2020). Expertise: Sexuelle Identität in der Jugendserie Druck und deren Mehrwert für die Jugendarbeit. München 2020. https://webhelm.de/wp-content/uploads/2020/02/webhelm_Expertise_sexuelle-Identit%C3%A4t.pdf [Zugriff: 07.05.2020]
Kutter, Inge (2014). Achtung, ihre Zeit läuft. www.zeit.de/zeit-wissen/2014/05/psychologie-momente-zeit-minute-komplettansicht [Zugriff: 08.01.2020].
Kröger Michael (2019). Sexualität und Medien im Jugendalter. Pädagogische Handlungsoptionen. In: Deutsche Jugend, 2019 (9), S. 379–386.
Lenz, Karl/Adler, Maria (2010). Geschlechterverhältnisse. Einführung in die sozialwissenschaftliche Geschlechterforschung, Band 1. Weinheim/München: Juventa.
Maier, Tanja (2015). Feminismus, Gender und Queer. In: Hepp, Andreas/Krotz, Friedrich/Lingenberg, Swantje/Wimmer, Jeffrey (Hrsg.), Handbuch Cultural Studies und Medienanalyse. Wiesbaden: Springer Fachmedien, S. 49–58.
Prommer, Elizabeth/Wegener, Claudia/Linke, Christine (2019). Selbstermächtigung oder Normierung? Weibliche Selbstinszenierung auf YouTube. In: Televizion 32 (1), S. 11–15.
Quellen in Videoform:
Bantry Bay Productions (2018/2019). Druck. 40 Folgen in 4+ Staffeln. www.youtube.com/channel/UCr5zglOqHZAEfCcAx_nw1dQ[Zugriff: 26.03.2020]
Funk (2018). DRUCK – Der Teaser. www.funk.net/channel/druck-11790/druck-der-teaser-1341979 [Zugriff: 26.03.2020]
Zitierte Folgen der Serie:
Bantry Bay Productions (2019). Druck. Folge 25. Ich bin nicht schwul. www.youtube.com/watch?v=hh8mHcujsps [Zugriff: 26.03.2020]
Bantry Bay Productions (2019). Druck. Folge 28. Outing. www.youtube.com/watch?v=acmNKAlJIgs [Zugriff: 26.03.2020]
Bantry Bay Productions (2019). Druck. Folge 30. Unsere Zeit ist jetzt. www.youtube.com/watch?v=LfU1KPlmaIY [Zugriff: 26.03.2020]
- online-exklusiv: Charlotte Horsch/Reißmann Wolfgang: Katja Krasavice als aktuelles Beispiel für Selbstsexualisierung. Drei Methodenvorschläge für die medienpädagogische Arbeit
online-exklusiv: Charlotte Horsch/Reißmann Wolfgang: Katja Krasavice als aktuelles Beispiel für Selbstsexualisierung. Drei Methodenvorschläge für die medienpädagogische Arbeit
Katja Krasavice polarisiert. Für die einen steht sie für Selbstsexualisierung und sexualisierte Selbstvermarktung. Für die anderen ist sie eine ernstzunehmende Größe im deutschen HipHop. Zumindest für einen Teil Jugendlicher und junger Menschen scheint sie ein Idol zu sein, das – dem selbsterzeugten Image folgend – gegen Widerstände Erfolg hatte. Auch in der außerschulischen medienpädagogischen Praxis wird Krasavice von Jugendlichen zum Thema gemacht. Im vorliegenden Aufsatz wird die Performance der Künstlerin als mustergültiges Beispiel für einen Typus social-media-getriebener Karrieren gedeutet, in denen (weibliche) Selbstsexualisierung und Plattformlogik ineinandergreifen. Im merz-Themenheft ‚Sexualität und Medien‘ (merz 3-21) wurde Katja Krasavice als aktuelles Popphänomen analytisch eingeordnet (vgl. Reißmann/Horsch 2021). In diesem Onlineartikel werden drei Methodenvorschläge gemacht, wie zu dieser Medienfigur mit Jugendlichen medienpädagogisch gearbeitet werden kann.
- Wolfgang Reißmann/Charlotte Horsch: Katja Krasavice als aktuelles Beispiel für Selbstsexualisierung. Eine analytische Einordnung
Wolfgang Reißmann/Charlotte Horsch: Katja Krasavice als aktuelles Beispiel für Selbstsexualisierung. Eine analytische Einordnung
Katja Krasavice polarisiert. Für die einen steht sie für Selbstsexualisierung und sexualisierte Selbstvermarktung. Für die anderen ist sie eine ernstzunehmende Größe im deutschen HipHop. Zumindest für einen Teil Jugendlicher und junger Menschen scheint sie ein Idol zu sein, das – dem selbsterzeugten Image folgend – gegen Widerstände Erfolg hatte. Auch in der außerschulischen medienpädagogischen Praxis wird Krasavice von Jugendlichen zum Thema gemacht. Im vorliegenden Aufsatz wird die Performance der Künstlerin als mustergültiges Beispiel für einen Typus social-media-getriebener Karrieren gedeutet, in denen (weibliche) Selbstsexualisierung und Plattformlogik ineinandergreifen.
Im zugehörigen Artikel werden drei Methodenvorschläge aufbereitet, wie ansetzend an Katja Krasavice mit Jugendlichen medienpädagogisch gearbeitet werden kann.
Literatur:
Balzer, Jens (2020). Dominante Position. Um den Song „WAP“ der Rapperinnen Cardi B und Megan Thee Stallion ist in den USA eine wilde Diskussion entbrannt. www.zeit.de/2020/36/rapsong-wap-cardi-b-megan-thee-stallionusa-video [Zugriff: 29.03.2021]
Döring, Nicola (2017). Online-Sexualaufklärung auf YouTube: Bestandsaufnahme und Handlungsempfehlungen für die Sexualpädagogik. In: Zeitschrift für Sexualforschung, 30 (4), S. 349–367.
Hunter, Margaret/Cuenca, Alhelí (2017). Nicki Minaj and the Changing Politics of Hip-Hop: Real Blackness, Real Bodies, Real Feminism? In: Feminist Formations, 29 (2), S. 26–46.
Jünger, Nadine (2011). „Also ich gucke da nichts ab“. Die Bedeutung des Porno-Rap für die sexuelle Sozialisation Heranwachsender. In: merz | medien + erziehung, 55 (4), S. 53–57.
McRobbie, Angela (2010). Top Girls. Feminismus und der Aufstieg des neoliberalen Geschlechterregimes. Wiesbaden: Springer VS.
Méritt, Laura (2012). PorYes! Feministische Pornos und die sex-positive Bewegung. In: Martina Schuegraf/Angela Tillmann (Hrsg.), Pornografisierung von Gesellschaft. Perspektiven aus Theorie, Empirie und Praxis. Konstanz: UVK, S. 371–380.
Prommer, Elizabeth/Wegener, Claudia/Linke, Christine (2019). Selbstermächtigung oder Normierung? Weibliche Selbstinszenierung auf YouTube. In: Televizion, 32 (1), S. 11–15.
Seeliger, Martin/Dietrich, Marc (Hrsg.) (2020). Deutscher Gangsta-Rap II. Popkultur als Kampf um Anerkennung und Integration. Bielefeld: transcript.
Steffes-lay, Friedrich (2021). Zwischen Sexklischee und Emanzipation: Katja Krasavice, die Boss Bitch aus dem Netz. Musikexpress. www.musikexpress.de/katja-krasavice-die-boss-bitch-aus-dem-netz-interview-1823971 [Zugriff: 13.02.2021]
Walulis (2017). Nackt auf YouTube – Das Prinzip Krasavice. www.funk.net/channel/walulis-1031/nackt-auf-youtube-das-prinzip-krasavice-walulis-492046 [Zugriff:
13.02.2021] - Charlotte Horsch: Steckbrief: ,Like, Follow, Comment - Influencer*innen im Netz'. Webhelm Methodenpaket
Charlotte Horsch: Steckbrief: ,Like, Follow, Comment - Influencer*innen im Netz'. Webhelm Methodenpaket
Influencer*innen haben vieles zu bieten. Sie lassen ihre Follower*innen an ihrem Leben teilhaben und liefern Unterhaltung, Inspiration und Orientierung. Jugendliche können in Influencer*innen vielfältige Vorbilder finden, gleichzeitig steckt auch ein Geschäftsmodell dahinter. Die meisten bekannten Content Creator*innen dienen als Werbefiguren – in ihren Postings verschwimmen die Grenzen zwischen persönlichen Empfehlungen und bezahlten Werbeinhalten. Jungen Menschen kann es so mitunter schwerfallen, dieses Geschäftsmodell zu durchschauen. Um Jugendliche zur Reflexion über Influencer*innen anzuregen und ihnen das dahinterstehende Geschäftsmodell zu erläutern, ist im Rahmen des Projekts webhelm – kompetent online ein sogenanntes Starterkit entstanden. Dabei handelt es sich um eine Projektbox, die pädagogischen Fachkräften alle Materialien liefert, die sie für einen zweitägigen Workshop zum Thema Influencer*innen benötigen. Enthalten sind Methodenbeschreibungen, Hintergrundinformationen und Anschauungsmaterialien.
Die Materialien des Starterkits sind in zwei Einheiten gegliedert. Die erste Einheit legt den Fokus auf das Berufsbild und das Geschäftsmodell von Influencer*innen. In reflexiven und aktiven Methoden setzen sich die Teilnehmenden intensiv und differenziert mit Influencer*innen und ihrem Berufsbild auseinander. Sie haben die Möglichkeit, über ihre liebsten Influencer*innen zu reflektieren, beschäftigen sich mit deren Glaubwürdigkeit und lernen, welche Marketing-Strategie damit verbunden ist. Begriffe wie ‚Nano- oder Mega-Influencer*innen‘ werden erklärt und die rechtliche Lage bezüglich Werbekennzeichnung erläutert. Außerdem werden die Teilnehmenden selbst aktiv: Im Rahmen eines Rollenspiels dürfen sie fiktive Influencer*innen verkörpern und sich mit kreativen Ideen für einen fingierten Werbedeal bewerben. Diese aktive Methode bringt ihnen den Arbeitsalltag von Influencer*innen näher und zeigt, wie viel Arbeit und Aufwand hinter deren Postings steckt. Die zweite Einheit des Starterkits widmet sich dem Thema Geschlechter- und Rollenbilder. Das Spannungsfeld zwischen Erfolg und einseitigen Rollenbildern wird verständlich erläutert. Auch die Möglichkeit, Social Media als Sprachrohr für Vielfalt zu nutzen, wird den Teilnehmenden nähergebracht. Hierbei kommt erneut eine praktische Methode zum Einsatz: Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, gestalterisch kreativ zu werden und ein Kampagnenplakat zum Thema Vielfalt zu gestalten.
Das Starterkit bietet pädagogischen Fachkräften eine niedrigschwellige Möglichkeit, mit ihrer Zielgruppe umfassend zu Influencer*innen und dem dahinterstehenden Geschäftsmodell zu arbeiten. Fachkräfte aus Bayern können die Projektbox kostenfrei bestellen, außerdem stehen alle Materialien online zum Download bereit. webhelm ist ein Info-Angebot für pädagogische Fachkräfte und interessierte Erwachsene, welches sich der Frage widmet, wie Kinder und Jugendliche sich Online-Medien aneignen und wie sie dabei von Fachkräften und Eltern unterstützt werden können. Im Rahmen des Projekts werden bayernweit Workshops mit Kindern und Jugendlichen, Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte sowie Elternabende angeboten. Auf der Online-Plattform webhelm.de finden pädagogische Fachkräfte neben hilfreichen Artikeln und medienpädagogischen Methoden auch Materialien, die sich für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen anbieten. webhelm ist ein Projekt des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis in Kooperation mit der Aktion Jugendschutz – Landesarbeitsstelle Bayern e. V. und wird vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales gefördert.
Beitrag aus Heft »2023/04: Ökonomie und Medien. Entwicklungen - Zusammenhänge - Herausforderungen«
Autor: Charlotte Horsch
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