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| Praxis

Pressebericht zur Jahresauftakttagung „#Empowerment #Gemeinschaft #Digitalisierung“

Medienpädagogik für alle!

Am 16. Januar 2020 lud das JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Jugendring (BJR) und der Aktion Jugendschutz Bayern (aj) zur fünften jährlich stattfindenden medienpädagogischen Auftakttagung nach Gauting ein. Im Institut für Jugendarbeit wurde die Auseinandersetzung mit medienpädagogischen Fragestellungen in allen Bildungsbereichen diskutiert. Durch die fortschreitende Digitalisierung wird die pädagogische Arbeit mit unterschiedlichen Zielgruppen vielschichtiger, aber auch herausfordernder und es stellt sich die Frage, wie auch junge Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf vollwertig an der Mediengesellschaft teilhaben können. Diese Themen hat die Tagung, die vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales (StMAS) gefördert wurde, aufgegriffen. Dr. Markus Gruber, Amtschef des StMAS, hielt das Grußwort. Er vertrat Bayerns Sozialstaatssekretärin Carolina Trautner, der das Thema ein Herzensanliegen ist: „Mir ist wichtig, dass auch junge Menschen mit besonderem Förderbedarf, beispielsweise aufgrund von sprachlichen Hürden, physischen oder psychischen Beeinträchtigungen, ganz selbstverständlich in unserer hoch mediatisierten Welt heranwachsen und an den digitalen Angeboten teilhaben können. Umso mehr freut es mich, dass sich die Expertinnen und Experten der Tagung heuer dieses Themas angenommen haben.“

Prof. Dr. Frank Fischer, Vorsitzender des Vereins JFF – Jugend Film Fernsehen, Elisabeth Seifert, Geschäftsführerin von der Aktion Jugendschutz (aj) und Matthias Fack, Präsident des Bayerischen Jugendrings (BJR), sprachen als Veranstaltende der Tagung über die Herausforderungen und Möglichkeiten einer Medienpädagogik für alle und griffen dabei das diesjährige Thema „Empowerment, Gemeinschaft, Digitalisierung“auf. Elisabeth Seifert verwies hierbei auf den Begriff des Empowerments, der für sie in der Jugendarbeit besondere Relevanz hat. Das Bewusstsein der eigenen Stärken und die Befähigung zum Handeln sind nach Seifert zentrales Merkmal der medienpädagogischen Arbeit und kennzeichnen erzieherischen Jugendschutz. Matthias Fack thematisierte das Zusammenkommen von Menschen und damit verbunden den Begriff der Gemeinschaft. Durch die Digitalisierung werden zwar neue und wichtige Formen der Gemeinschaft geschaffen, das analoge Gemeinschaftsgefühl werde nach seinen Ausführungen aber nicht abgelöst, so Fack. Prof. Dr. Frank Fischer betonte die Bedeutung einer guten Medienerziehung und Mediendidaktik, um im Prozess der Medienarbeit zu erkennen, wo noch weiterer Unterstützungsbedarf bestehe. 

Dr. Niels Brüggen vom JFF behandelte in seinem Einstiegsvortrag die Frage: Digitale Teilhabe, was steckt dahinter? Aus einer pädagogischen Perspektive fokussierte er aktuelle Herausforderungen. Zentral sei dabei die Einsicht, dass die „Digitalisierung“ als Antwort auf die Komplexität moderner Gesellschaften zu sehen ist und nicht als außenstehende Macht, die das gesellschaftliche Zusammenleben massiv verändert. Genauso nutzen Kinder und Jugendliche digitale Medien, um die Anforderungen ihrer komplexen Lebenswelt zu meistern. Die pädagogische Folge sei: „Neben einer individuellen Befähigung im Umgang ist entsprechend notwendig, Kindern und Jugendlichen die Mitgestaltung an gesellschaftlichen Veränderungsprozesse zu ermöglichen.“ Klaus Lutz vom Medienzentrum Parabol Nürnberg stellte medienpädagogische Ansätze für die Praxis vor und setzte sich mit der Frage auseinander, wie die Digitalisierung die Medienpädagogik verändert. Er hält einen differenzierten Blick auf die Medienlandschaft für notwendig, um festgefahrene Meinungen angemessen diskutieren zu können und dadurch vor allem dem Internet als Erfahrungsraum für Jugendliche Akzeptanz zu verschaffen. Wie die Teilhabe Jugendlicher konkret möglich gemacht werden kann, legte Jürgen Ertelt von jugend.beteiligen.jetzt in seinem Vortrag „So gelingt´s – Digitale Jugendbeteiligung“ dar. Er verwies hierfür auf die Rolle der Medien bei der Herstellung der öffentlichen Wahrnehmung. Hierbei spielten Eigenschaften der Medien wie der Lebensweltbezug, die Flexibilität von Ort und Zeit und die verschiedenen Stufen der Beteiligung eine Rolle. Exemplarisch veranschaulichte Jürgen Ertelt an Fallbeispielen, dass Beteiligung auf mehreren Ebenen denkbar sei. 

Die Tagung wurde von vertiefenden Workshops begleitet, in denen die Teilnehmenden praxisrelevante Themen erarbeiteten. In den Workshops befassten sie sich mit innovativen Ansätzen der digitalen Jugendarbeit, aktiver Medienarbeit und diagnostischem Handeln, der Gesprächsführung in der stationären Kinder- und Jugendhilfe, Möglichkeiten der Teilhabe für neu zugewanderte Familien, Perspektiven für Heranwachsende mit wenig Sprachkenntnissen und wie Menschen mit Handicap durch gezielte Angebote unterstützt werden können. Bei der Zusammenführung der Ergebnisse waren sich die Workshoplleitungen einig, dass gemeinsam mit den Teilnehmenden spannende Erkenntnisse zur digitalen Teilhabe erarbeitet werden konnten. Fabian Wörz vom JFF leitete den Workshop zum Thema „Innovative Ansätze in der digitalen Jugendarbeit in Europa“ und fasste abschließend zusammen: „Es gibt für viele aktuelle Herausforderungen schon gute Lösungen und Ansätze. Man muss die Leute nur zusammenbringen, um über diese Lösungen zu sprechen und die Herausforderungen gemeinsam anzugehen.“ 

Begleitet wurde die Jahresauftakttagung 2020 durch eine Ausstellung zum interkulturellen Filmfestivalprojekt KINO ASYL. Dabei handelt es sich um ein Festival mit Filmen aus der Heimat von in München lebenden jungen Menschen mit Fluchterfahrung. Das Festival wurde von Fotograf Max Kratzer und Filmemacher Tobias Rehm vor, während und hinter den Kulissen dokumentiert, sodass die Ausstellung einen subjektiven Querschnitt der vergangenen Jahre zeigt. Christina Schmiedel und Adrian Klein von bühnenpolka rundeten die Veranstaltung durch ein Impro - Wrap up ab, in das die Themen und Ergebnisse der Tagung eingebaut wurden.  

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