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2023 | Praxis | Forschung

Jahresbericht 2022

Unser Jahresbericht 2022 kann ab sofort angesehen und heruntergeladen werden.

 Digitale Version des Jahresberichts

 

Vorwort

Kontraste haben das gesamte Jahr 2022 geprägt, sowohl im JFF als auch weit über die Mauern unserer Einrichtung hinaus. Zu Jahresbeginn war die Corona-Pandemie nach wie vor das zentrale Thema, das den gesellschaftlichen Diskurs dominierte und prägte. Masken, Tests, Quarantäne und Isolierung gehörten zum Alltag. Zwar nahmen die Gesundheits-Auflagen rasch ab, dennoch gab es kein befreiendes Aufatmen. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine brachte neue Ängste mit sich. Nicht abreißende Schreckensmeldungen sorgten für Bestürzung, Verunsicherung und Fassungslosigkeit. Mit einem Schlag war Frieden keine Selbstverständlichkeit mehr, sondern ein kostbares Gut, das verloren gegangen ist. Unser Film-Festival „KINO ASYL“ macht uns seit acht Jahren immer wieder deutlich, dass die Welt kein friedlicher Ort ist. Kriege gaben leider immer genug Anlass für dieses besondere Festival. Der Krieg in der Ukraine schockiert besonders und muss verarbeitet werden. Viele Fragen beschäftigen uns dabei. Kinder und Jugendliche stellen sich aber mindestens ebenso viele Fragen. Sie benötigen unsere Unterstützung bei der Suche nach Antworten und dem Zurechtkommen mit der Situation. Und genau das war eine zentrale Mission im Jahr 2022. Ich danke dem Team vom JFF von ganzem Herzen für diesen Fokus und das Engagement in diesem Bereich. Die junge Generation hat durch unsere Unterstützung und Orientierung bei der Bewältigung ihrer Ängste und Sorgen in dieser schwierigen Zeit erhalten. Das Jahr 2022 war für das JFF eine ganz besondere Herausforderung, geprägt durch zahlreiche Kontraste. Während die Jahresauftakttagung zum Thema „Schönheit im digitalen Raum“ noch gänzlich online stattfinden musste, konnte das „Zukunftsforum Digitale Gesellschaft“ in Kassel bereits in Präsenz durchgeführt werden. Hinzu kamen hybride Veranstaltungen, etwa das „BAYERISCHE KINDER UND JUGEND FILMFESTIVAL“. Auch neue Formate wie die „Transform it“ (Workshops zu Digitalisierung, Jugend und Nachhaltigkeit) prägten das Angebot. Daneben fanden Ferienworkshops, die „Kinderfotopreis“- Verleihungen, die Präsentation des „Jugendmedienschutzindex 2.0“, eine interdisziplinäre Tagung zum Thema „Digitale Souveränität“ und zum Jahresende dann – mit erweiterter Bedeutung – „KINO ASYL“ statt. Bei „KINO ASYL“ kam unter anderem die ukrainische Komödie „My Thoughts Are Silent (ukrainisch Мої думки тихі)“ von Antonio Lukitsch zur Aufführung. Sie wurde kuratiert von der jungen ukrainischen Filmemacherin Natali im deutschen Exil. Natali, die früher in Kiew Dramaturgie für Kino und Fernsehen studiert hat, beschreibt den Inhalt wie folgt: „Dieser Film handelt von Ukrainern, gemacht von Ukrainern für Ukrainer. Das heißt, der Film zeigt die ukrainische Mentalität, ohne Angst zu haben, sie zu verbergen. Der Film wirft das Thema Eltern und Kinder auf. Man kann sich in beide Seiten hineinversetzen. Die Mutter der Hauptfigur ist eine typische ukrainische Frau in den 40ern. Sie hat kein Glück im Leben, sie liebt ihren Sohn, hat aber Angst vor Veränderungen. Deshalb will sie ihren Sohn nicht nach Kanada gehen lassen. Und nun zur Hauptfigur. Vadym Rott, ein junger Mann, ist freiberuflicher Tontechniker. Er hat einen Kredit für seine Zähne aufgenommen und muss ihn nun zurückzahlen. Ihm wird ein Job in Kanada angeboten: Er soll Tiergeräusche für ein Videospiel aufnehmen. Vadym hat eine Frage: Was ist der Unterschied zwischen Kühen und anderen Tieren in Kanada und denen in der Ukraine? Und erhält die Antwort: Die Stimmen der ukrainischen Tiere sind ängstlich, während die kanadischen Tiere voll und zufrieden sind. Lachen und sündigen, wie man in der Ukraine sagt.“ „My Thoughts Are Silent“ ist also ein Film über Kontraste und steht damit stellvertretend für dieses Jahr zwischen Pandemie und Energiekrise, zwischen Fake-News und sauber recherchierten journalistischen Beiträgen. Für uns bedeuten die Entwicklungen in 2022, dass es noch mehr gilt, die Auseinandersetzung mit medialen Inhalten zu befördern. Kinder und Jugendliche sollen Medien als Mittel der demokratischen Partizipation und als Bereicherung des gesellschaftlichen Diskurses erfahren. Wie überzeugend und beeindruckend sie das umsetzen können, zeigen die Beiträge des bayerischen Jugendradiopreises. Hier konnten junge Menschen zwischen zehn und 26 Jahren ihre Audiobeiträge einreichen. Das junge Radio in Bayern lebt und überschreitet Grenzen: regionale und ideologische. Neben dem Jugendradiopreis in drei Altersklassen wurde auch der Sonderpreis „GRENZENLOS“ verliehen. Prämiert wurde hier ein Gespräch mit Alexander Huber, einem der beiden Extremkletterer aus dem Team „Huaberbuam“. Von den Kolleg*innen im JFF wurden in 2022 insgesamt knapp hundert Projekte umgesetzt und über 200 Veranstaltungen online, offline und auch hybrid geplant, vorbereitet und durchgeführt. Geschaffen wurde damit medienpädagogische Kompetenz für Tausende. Ich bin sicher, dass diese Menschen begeistert auf die Angebote zurückblicken und vor allem gerne an die kompetenten, zugewandten und sympathischen Teams denken. Das JFF-Team trägt das medienpädagogische Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen nach außen zu unseren Zielgruppen, aber auch zu unseren Partner*innen. Wir bekommen großartiges Feedback für unser Engagement und dafür, wie wir die Medienpädagogik nach außen repräsentieren. Das machen wir gemeinsam, mit einer gewaltigen Bandbreite an Themen, Engagement und Kontakten. Ich danke allen Partner*innen, allen Förderer*innen, allen Fürsprecher*innen und all jenen, die positiv von uns erzählt und über uns berichtet haben. Stellvertretend für den Vorstand und für alle Mitglieder des JFF darf ich hier im Jahresbericht zurückblicken und den Dank aussprechen. Meinen Kolleg*innen im Verein danke ich für das Vertrauen und die hervorragende Zusammenarbeit. Ich wünsche uns allen ein gutes Jahr 2023 und möchte die Hoffnung auf baldigen Frieden nicht aufgeben. Es lohnt sich, sich dafür einzusetzen.

 

Prof. Dr. Thomas Knieper
Vorsitzender des JFF – Jugend Film Fernsehen e. V.

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