Politisches Bildhandeln
Identitätsarbeit Jugendlicher in sozialen Medien im Kontext politischer Kontroversen und islamistischer Ansprachen
Sowohl der Erfolg sozialer Medien bei Jugendlichen als auch der Erfolg extremistischer Propaganda in sozialen Medien ist in großen Teilen mit der Verwendung visueller Kommunikate verbunden. Bilder, Memes, animierte Gifs oder Videos bieten niederschwellige Zugänge zu unterschiedlichsten religiösen und politischen Aussagen. Visuelle Kommunikate sind leicht zu rezipieren und können, wenn sie erfolgreich sind, dazu anregen, sie zu liken, zu teilen, zu verändern und/oder zu kommentieren. Sie sind Ausgangs- und Bezugspunkte individuellen und interaktionalen Handelns in sozialen Medien und darüber hinaus.
Wie dieses Bildhandeln konkret aussieht, ist jedoch bisher wenig erforscht (vgl. Lobinger/Geise 2015, 2012; Reißmann 2015). Noch weniger Studien gibt es über den Zusammenhang zwischen der Aneignung visueller Kommunikate in sozialen Medien und den politischen und religiösen Haltungen Jugendlicher. Ausgehend vom aktuellen Forschungsstand über die Nutzung und/oder Gestaltung visueller Kommunikate durch Jugendliche in sozialen Medien fragt die Studie „Politisches Bildhandeln":
- Welche politischen Themen spielen im Bildhandeln für die Identitätsarbeit von Jugendlichen in sozialen Medien eine Rolle? Wie spiegeln sich darin Teilhabe, Zugehörigkeit und Gemeinschaft der Jugendlichen? Inwiefern finden sich darin Bezüge zu den Themen Religion und Migration?
- Welche visuellen Kommunikate betrachten Jugendliche als unpolitisch, politisch und welche als extremistisch? Welche Merkmale zeichnen diese Kommunikate aus? Wie eignen Jugendliche sich die unterschiedlichen visuellen Kommunikate in den Verweisstrukturen sozialer Medien (kommentieren, weiterleiten, löschen, melden etc.) an?
- Welchen Einfluss auf den Umgang mit und das Erkennen von anti-muslimischen Rassismen und islamistischen Ansprachen haben die personalen und sozialen Kontexte Jugendlicher?
Ziel der Studie ist, empirisch gesicherte Forschungsergebnisse zum politischen Bildhandeln Jugendlicher vorzulegen. Damit schafft die Studie u. a. eine verbesserte Grundlage für die präventive Jugendarbeit gegen politisch- und religiös-motivierte Radikalisierungskampagnen durch demokratiefeindliche Gruppen in sozialen Medien.
Die Studie "Politisches Bildhandeln" ist die Begleitstudie des Praxisprojektes "bildmachen - Politische Bildung und Medienpädagogik zur Prävention rel.-extremistischer Ansprachen in sozialen Medien". Neben empirischer Forschung ist der Transfer wissenschaftlicher Forschungsergebnisse in die praktische Jugendarbeit ein wichtiger Bestandteil des Studienkonzeptes. Während der geförderten Laufzeit (10/2017-12/2019) gibt es einen regelmäßigen Austausch zwischen dem bildmachen-Praxisprojekt und der Begleitstudie "Politisches Bildhandeln". Zum Abschluss der Studie werden die Ergebnisse wissenschaftlich publiziert und in praxisnaher Form pädagogischen Fachkräften zugänglich gemacht.
Politisches Bildhandeln
Neue Studie zum Umgang Jugendlicher mit visuellen politischen, populistischen und extremistischen Inhalten in sozialen Medien
Neue Herausforderungen für die Demokratiebildung
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bildmachen: Broschüre "Jugendliche gegen islamistische Inhalte in Sozialen Medien stärken"
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Steckbrief
Projektteam
-
Dr.
Georg
Materna
Forschung | Büro Berlin
georg.materna@jff.de
+49 30 87 33 79 52 -
Dr.
Niels
Brüggen
Leitung der Abteilung Forschung
niels.brueggen@jff.de
+49 89 68 989 130
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