MeproF - Medienhandeln von Kindern und Jugendlichen in problembelasteten Familien
Teilstudie im Rahmen des Forschungsschwerpunktes „Benachteiligt aufwachsen in mediatisierten Lebenswelten – Grundlagen für eine ressourcenerweiternde Begleitung“
Das übergreifende Ziel des Forschungsschwerpunktes ist es, Grundlagen dafür zu schaffen, dass Kindern und Jugendlichen, die unter benachteiligenden Bedingungen aufwachsen, adäquate Angebote bereitgestellt werden können, die ihre Ressourcen für einen selbstbestimmten, sozialverantwortlichen und partizipativen Medienumgang erweitern und ihre Resilienz gegenüber Gefährdungen, die mit Medien verbunden sein können, stärken.
Die Bedeutung von sozio-ökonomischen Lebensbedingungen ist in der Corona-Krise besonders deutlich zutage getreten – insbesondere mit Blick auf Kinder und Jugendliche. Angesichts der besonderen Bedeutung von Medien in dieser Zeit für die Teilhabe an Bildung (inkl. Fernbeschulung zuhause) wie auch hinsichtlich der erzieherischen Begleitung des Medienumgangs zeigen sich Unterschiede entlang sozio-ökonomischer Daten. Von sozialer Benachteiligung betroffene Kinder und Jugendliche erleben eine Beschränkung ihrer Entwicklungschancen. Zugleich ist wenig über das Medienhandeln dieser Gruppe bekannt, für die zielgruppenadäquate pädagogische Angebote aber gerade eine wichtige Kompensation darstellen könnten.
Teilstudie: Medienhandeln von Kindern und Jugendlichen in problembelasteten Familien
Mit der Teilstudie 2021/2022 wird der Fokus auf Familien gerichtet, die Hilfeleistungen in Form von sozialpädagogischer Familienhilfe (SPFH) erhalten. Wenngleich bekannt ist, dass diese Familien mit unterschiedlichen Problemlagen zurechtkommen müssen, sind auch Fragen zum Medienhandeln ein zentrales Thema und auch ein Anlass für Konflikte. Dabei stehen die Kinder auch vor medialen Teilhabeanforderungen in Bezug auf Schule und Peergroup – sei es für Hausaufgaben oder auch zur sozialen Vernetzung.
Mit Blick auf die Kinder und Jugendlichen ist dann u. a. von Interesse, inwiefern diese für sich Potenziale der medialen Teilhabe an Bildung und sozialer Einbettung realisieren können. Zugleich soll auch betrachtet werden, inwiefern sie über mediale Teilhabe (oder auch Hürden in der Teilhabe) Risiken ausgesetzt sind und wie sie mit diesen umgehen sowie welche Unterstützung bzw. Wünsche sie bezüglich der Verhinderung von potenziellen Schädigungen haben.
Von Interesse ist darüber hinaus, wie die Eltern, Erziehungsberechtigten bzw. Erziehenden in den Familien das Medienhandeln der Kinder begleiten, welche Unterstützung sie diesbezüglich geben (können), wo typische Konflikte entstehen und welche Form der Unterstützung sie sich von externen Angeboten erhoffen.
Um diese Fragen zu klären, werden mehrfach belastete Familien mit Kindern im Alter von sieben bis 14 Jahren in zwei Altersgruppen (7-10 und 11-14 Jahre) untersucht. Je Altersgruppe werden mindestens 5 Familien in die Studie einbezogen. Um eine ausreichende Erhebungstiefe zu erreichen, sind drei Termine je Familie mit unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten geplant (z. B. wo bieten Medien Chancen, wo machen Medien Sorgen, wie stellen die Heranwachsenden wie auch ihre Eltern sich ein gutes Aufwachsen mit Medien vor?).
Befragt werden jeweils die Heranwachsenden und mindestens ein Elternteil, Erziehungsberechtigte*r bzw. Erziehende*r sowie die für die Familien zuständigen Fachkräfte der SPFH.
Medienhandeln in pädagogisch begleiteten Familien
Ergebnisbericht der vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales (StMAS) geförderten Studie „Medienhandeln in pädagogisch…
Steckbrief
Projektteam
-
Dr.
Susanne
Eggert
Leitung der Abteilung Forschung
susanne.eggert@jff.de
+49 89 68 989 152 -
Andreas
Oberlinner
Forschung | Geschäftsstelle
andreas.oberlinner@jff.de
+49 89 68 989 152
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