Wie sehen Kinder und Eltern, Lehrkräfte und pädagogische Fachkräft in der schulischen und außerschulischen Bildung den Jugendmedienschutz? Welche Risiken und Herausforderungen haben sie bei der Nutzung von Onlinemedien im Blick? Und wie gehen sie mit ihnen um?
Das sind einige der Fragen, die sich im Zusammenhang mit der Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen stellen und die für einen funktionierenden Jugendmedienschutz von großer Bedeutung sind. Im Auftrag der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e. V. (FSM) wird diesen Fragen in einer gemeinsamen Studie des Hans-Bredow-Instituts für Medienforschung und des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis nachgegangen.
Bisherige Forschungen befassten sich zumeist mit einzelnen Risiken oder Schutzmaßnahmen. Damit lieferten sie nur punktuelle Einblicke in die Perspektiven einzelner Akteure.
Ziel des vorliegenden Projekts ist es daher, eine aktuelle, wissensbasierte und wiederholbare Grundlage für die Weiterentwicklung des Jugendmedienschutzes zu schaffen. Hierzu werden die Perspektiven unterschiedlicher relevanter Akteure (Kinder bzw. Jugendliche, Eltern, pädagogische Fachkräfte) gemeinsam beleuchtet und zusammengeführt. Durch die mehrperspektivische Betrachtung des Themas können aktuelle Entwicklungen in Bezug auf den Jugendmedienschutz umfassend dargestellt werden. Zudem lassen sich die Antworten der drei Akteursgruppen vergleichen und in Bezug zueinander setzen.
Mit Hilfe eines standardisierten Erhebungsinstruments werden relevante wissens-, einstellungs- und handlungsbezogene Aspekte erfasst du in einem übergreifenden „Jugendschutzindex“ gebündelt und dargestellt.
In einem ersten Schritt fand eine standardisierte Befragung in Familien statt. Durch die Befragung jeweils eines Kindes zwischen neun und 16 Jahren und eines zugehörigen Elternteils lassen sich repräsentative Ergebnisse zu beiden Perspektiven gewinnen. Eltern- und Kinderantworten können direkt zueinander in Beziehung gesetzt werden, wodurch Rückschlüsse auf das genaue Zusammenspiel beider Perspektiven möglich sind.
Auf Grundlage vorhandener Forschung sowie der empirischen Ergebnisse aus der Eltern- und Kinderbefragung wurde in einem zweiten Schritt ein Erhebungsinstrument für die Befragung pädagogischer Fachkräfte erstellt und in einer explorativen Studie eingesetzt.
Ziel ist die Entwicklung eines reliablen und validen standardisierten Erhebungsinstruments, das wesentliche wissens-, einstellungs- und handlungsbezogene Aspekte des Jugendmedienschutzes erfasst und in einem so genannten „Jugendmedienschutzindex“ zusammenführt, der dann in Folgeuntersuchungen erneut erfasst und im Hinblick auf Veränderungen interpretiert werden kann.