GamesLab Werkstatt: Real☆Life☆Game : Projekt & Ergebnisse

Real☆Life☆Game

Die Werkstatt Game Reviews fand als einwöchiges Ferienprojekt in Kooperation mit dem offenen Jugendtreff Café Dom@in, eine offene Einrichtung der Kirchlichen Jugendarbeit der Diözese Würzburg statt.
Projektumfang: Projektwochenende vom 5. bis 7. Oktober 2012 (Fr Abend, ganztägig)
Projekttag am 16. Dezember 2012 (ganztägig)
Teilnehmer: 5 Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren
Projektphase #1 ✪ RealLife Movie Angesetzt am Lieblingsspiel ‚League of Legend‘ der Jugendlichen des Jugendtreffs Dom@in wurde das Spiel auf seine Spielprinzipien und Herausforderungen für Spieler und Spielfigur analysiert und diskutiert. Im ersten Projektabschnitt bildeten die herausgearbeiteten Elemente die Grundlage zur Entwicklung eines kleinen Drehbuchs für die Videoverfilmung des Browsergames. An zwei Tagen wurde gemeinsam ein Kurzfilm produziert und auf YouTube veröffentlicht.
Projektphase #2 ✪ RealLife Game Als zweiter Abschnitt des Projekts wurde ebenfalls basierend auf den Spielprinzipien von LOL ein mobiles Street-Game entwickelt. An einem Sonntag wurde in einer Laboratmosphäre mit verschiedenen Smartphones, Tablets, Apps und Methoden experimentiert und gemeinsam ein Spielkonzept entwickelt.
Entwurf des Spielkonzepts : LOL als RealLife StreetGame
[Ein Street Game entwickelt @Dom@in]

reallife_own-mapMAP: Es gibt eine öffentliche Map (Google Maps) auf der man eine Übersicht über alle Quests bekommt. Auf dieser Map sieht man nur, wo sich verschiedene Quests befinden; man kann nicht erkennen, um welche Quests genau es sich handelt.

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ZEIT: Für das Spiel wird eine bestimmte Zeit vereinbart. Nach Ablauf der Zeit müssen sich alle Spieler am Startpunkt des Games befinden. Für Verspätungen gibt es Punktabzug.

reallife_champ3reallife_champ2SPIELER: Gespielt wird gegeneinander. Am besten in zwei Teams. Es können aber auch mehrere Teams gegeneinander antreten. Oder auch nur zwei einzelne Spieler.

Quests: Innerhalb der vorgegebenen Zeit müssen die Spieler so viele Quests wie möglich erledigen. Verschiedene Quests bringen unterschiedliche Punkte. Die Gruppe entscheidet eigenständig, welche Quests sie annimmt und ob sich die Gruppe aufteilt oder zusammen bleibt.

Hauptquests: Die Hauptquests befinden sich auf der Map, sie umfassen unterschiedliche Aufgabenstellungen mit unterschiedlichen Herausforderuingen und geben unterschiedliche Punkte. Jedes Hauptquest darf von jedem Team nur einmal erledigt werden.

  • Energie aufladen [1 Punkt]:
  • Statue küssen [2 Punkte]:

Nebenquests: Nebenquests können jederzeit unabhängig von Orten oder Zeiten und beliebig oft erledigt werden.

  • Töten gegnerischer Vasallen [5 Punkte]: Vasallen sind alle Menschen, denen man (in der Stadt, im Park, wo auch immer) begegnet. Sie können zum Kampf herausgefordert werden. Die Waffen sind kleine 2-Player Handygames. Jedes Team führt kleine Spiele-Apps auf ihren Smartphones mit sich. Die Vasallen werden zum Kampf herausgefordert. Gespielt wird so lange, bis das Team einen Sieg mit dem Mini-Game erziehlt. Als Beweis für das Töten eines Vasallen wird ein Foto geschossen. Die Passanten halten sich für das Beweisfoto eine Vasallenmaske vors Gesicht.
  • Kampf gegnerischer Champs [2 Punkte]: Treffen zwei gegnerische Champs (alle Spieler stellen Champs dar) aufeinander, so können sie sich mit den Waffen kleinen Bluetooth Games batteln. Vom Sieger wird ein Foto geschossen.

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reallife_item2Items: Während des Spiels müssen verschiedene Items gesammelt werden. Diese Items geben keine Punkte, werden aber für den Endkampf benötigt. Die Items bekommt man durch versteckte Quests (Punkte, welche nicht auf der MAP eingezeichnet sind, aber durch das App Layar zu sehen sind, wenn man sich in ihrer Nähe befindet.) Das Quest in der Nähe des Items gibt einen Hinweis darauf, was über die Layar Scanning App zu scannen, ist um das Item zu bekommen (Man erhält einen Downloadlink für das Bild). Alle Bilder, die man später auf dem Handy vorweisen kann, können im Endkampf der Teams eingesetzt werden.

reallife_facebookFoto-Upload: Alle Quests erledigt man durch das Schießen von Fotos. Welche Fotos für die einzelnen Quests zu schießen sind, erfährt man, wenn man sich am Ort der Quests befindet. Die Fotos können (je nach Absprache) offline auf dem Handy abgespeichert werden oder über die facebook-Gruppe zum Game gepostet werden. Über die facebook-Gruppe können sich die verschiedenen Teams Einblick in den Spielfortschritt ihrer Gegner verschaffen.

LAYAR & Hoppala: Mit Hilfe der App Layar und Hoppala (vgl. Medien.Päd-Praxis-Blog) werden die verschiedenen Quests sichtbar, sobald man sich in ihrer Nähe befindet.

Der Endkampf: Am Ende treffen die beiden Teams wieder aufeinander. Es kommt zum Endkampf. Die gesammelten Items können hierbei eingesetzt werden. In Anlehnung an ‚Schere Stein Papier‘ setzen die Teams wahlweise ihre Items ein. Zu Beginn des Spiels muss noch bestimmt werden, welche Items gegen welche siegen oder verlieren. In zehn Kämpfen sammeln die Teams zusätzliche Punkte, welche zur Gesamtpunktzahl addiert werden.

Sieg über die gegnerische Base: Am Ende siegt die Gruppe mit der höchsten Punktezahl. Die Gruppe mit der meisten Punkten hat auf ihrem Weg zur gegnerischen Base die umfangreichsten Erfahrungen gesammelt und sich durch Items und den geschickten Einsatz dieser den größten Vorteil für den Endkampf verschafft.

Zum Konzept der Werkstatt: ‚Real Life Game‘
„Real Life – Game Life“ setzt dabei den Fokus auf die Herausforderungen an die ‚Helden‘ der digitalen Spielewelten, wie auch an die Spieler selbst, reflektiert ‚Quests‘ und ‚Challenges‘ und setzt sie in Beziehung zu den Herausforderungen des realen Lebens. Herausforderungen in virtuellen Spielewelten werden von Kindern und Jugendlichen mit Spaß und Motivation angenommen und gemeistert. Dabei eignen sie sich spielerisch immer neue Skills / Fähigkeiten, wie z.B. Konzentration, Reaktion, Geduld, Durchhaltevermögen, Strategie, Teamplay etc. an.Die Wahl der Schwierigkeitsstufe und die sich langsam steigernden Herausforderungen ermöglichen es, in einen Spiel- Lern- und Motivations-Flow zu gelangen. Frustrationen stellen sich gar nicht erst ein oder können leichter überwunden werden. Die Angst zu versagen gibt es nicht. Jederzeit bekommt man immer wieder eine neue Chance, mit der man sich erneut seiner Aufgabe stellen kann, bis man in der Lage ist, sie zu meistern.Spiele wecken zudem die Motivation immer besser zu werden, die Aufgaben – oft auch im Vergleich zu anderen Spielern – schneller und besser zu bewältigen, mehr Punkte zu machen und seine Fähigkeiten zu optimieren.Die Werkstatt setzt hier an und zielt darauf ab, Reflexionsanstöße zu setzen, um Erfahrungen, Fähigkeiten und Motivationen aus Spielen zu übertragen auf die realen Lebenswelten. Es wird ein reflexives differenziertes Nachdenken über Computerspiele angeregt und herausgefordert, sich kreativ und aktiv mit digitalen Videospielen auseinanderzusetzen anstatt diese rein konsumtiv zu nutzen.In der ‚RealLife – GameLife‘ Werkstatt wird angesetzt an den aktuellen Spielpräferenzen der Jugendlichen. Die Games der Jugendlichen werden gemeinsam auf ihre Spielprinzipien und Herausforderungen (‚Quests‘) analysiert und unter Bezugnahme zum realen Leben reflektiert. Wie funktioniert das Spiel? Welchen Regeln folgt es? Welche Herausforderungen werden den Helden der Videospiele gestellt? Welche Fähigkeiten braucht der Spieler, um diese zu meistern? Wenn das Leben ein Spiel wäre, wenn die Helden der Games in der echten Welt auftauchen würden, wie würde das Game im RealLife ablaufen?Übertragen auf nachspielbare Spielelemente und filmische Darstellungsformen entwickeln die Jugendlichen hieraus eine eigene kreative ‚Games Story‘. Diese wird zum einen umgesetzt in Form eines ‚mobile Games‘, einer Handyrallye, welche die Jugendlichen durch ihre Stadt führt und sie dort vor Herausforderungen in Form von ‚Games-Quests‘ stellt. Zum anderen wird das Medium Film aufgegriffen, welches die entwickelte ‚Games Story‘ filmisch erzählt. Orientiert an der Zielgruppe der 12- bis 16-jährigen Jugendhausbesuchern wird das Konzept der Werkstatt stark an die Möglichkeiten, Ressourcen und Lebenswelten der jeweiligen Teilnehmer angepasst und entsprechend in vereinfachter oder erweiterter Form durchgeführt.

Im Rahmen der offenen Jugendarbeit ist es von Bedeutung, die Jugendlichen zu einer freiwilligen aktiven Teilnahme zu motivieren. Spaß, großer Lebensweltbezug, Aufgreifen von Interessen, angemessene Anforderungen (keine Überforderungen), Handlungsorientierung, Mitbestimmung, Selbstwirksamkeitserfahrungen, wie auch Produktorientierung usw. spielen dabei eine große Rolle.

Parabol.Dom@in
Die GamesLab Werkstatt ‚RealLifeGames‘ wurde entwickelt und durchgeführt vom Medienzentrum Parabol in Kooperation mit dem offenen Jugendtreff Café Dom@in, eine offene Einrichtung der Kirchlichen Jugendarbeit der Diözese Würzburg.