1. Expert(inn)engespräch: Computerspiele in der pädagogischen Praxis

Das erste Treffen im Juni 2012 stand unter dem Motto „Das Thema Computerspiele in der pädagogischen Praxis“ und versammelte Expertinnen und Experten aus verschiedenen (medien)pädagogischen Bereichen wie der Jugendarbeit und dem Jugend(medien)schutz, dem Bayerischen Landesjugendamt, dem Münchner Kindl-Heim, dem Hochschulbereich, der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur und dem Medienzentrum Parabol – Kooperationspartner von GamesLab.

Das Projekt GamesLab, einen Überblick über die Zielgruppe und die Zielsetzungen des Projekts sowie über die einzelnen Module stellte Dr. Ulrike Wagner, Direktorin des JFF, den Anwesenden vor. Peter Gerlicher, JFF, präsentierte im Anschluss daran die methodische Herangehensweise und erste Ergebnisse der Expertise, die sich mit der Frage beschäftigt, welche pädagogischen Handlungsansätze und Informationsmaterialien es gibt und wie sie aus medienpädagogischer Perspektive einzuschätzen sind (www.gameslab.jff.de/gameslab-expertise/).

Danach waren die Expertinnen und Experten gefragt. Die Aufteilung in Kleingruppen angelehnt an die Welt-Café-Methode bot Raum für Diskussion und interdisziplinären Austausch. An den moderierten Diskussionstischen standen die Meinungen und Erfahrungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hinsichtlich drei verschiedener Schwerpunkte im Vordergrund: Die Gruppe am Tisch „Level Gelb“ beschäftigte sich mit der Beschaffenheit, der Form und dem Inhalt von Informationsmaterialien im Allgemeinen. „Level Blau“ ging Möglichkeiten der Auseinandersetzung zum Thema Computerspiele in den jeweiligen Arbeitsfeldern der teilnehmenden Experteninnen und Experten auf den Grund und bei „Level Grün“ tauschten sich die Anwesenden über Strukturen und Angebote für Vernetzung, Fortbildung und Distribution von Handreichungen und Informationsmaterial aus.

Kurze Ergebniszusammenfassung

Weitgehend einig waren sich die Expertinnen und Experten darüber, dass Informationsmaterialien – z. B. in Hinblick auf die Beschaffenheit – an die jeweilige Zielgruppe angepasst sein sollten. Eine Print-Version könne demnach beispielsweise für pädagogische Fachkräfte und Eltern gut geeignet sein, Jugendliche seien jedoch meist besser über das Internet erreichbar. Vor allem für pädagogische Fachkräfte erscheint zudem ein gut verständlicher Überblick über grundlegende Informationen hilfreich. Es wurde desweitern deutlich, dass die Akzeptanz von Computerspielen als eine Spielform allgemein erhöht und Vorurteile relativiert werden müssen.

Da die Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen stammten, sind auch deren jeweilige Zielgruppen vielfältig (z. B. Kinder, Jugendliche, Eltern oder päd. Fachkräfte) sowie die Anknüpfungsmöglichkeiten zur Auseinandersetzung mit Computerspielen in ihrem beruflichen Alltag. Auch die räumlichen und zeitlichen Möglichkeiten für die Arbeit zum Thema Computerspiele werden je nach Arbeitsfeld unterschiedlich bewertet.

Eine gute Mischung aus Theorie und Praxis sowie Raum für Austausch zeigt sich laut Expertinnen und Experten bei Fortbildungsangeboten als vorteilhaft. Vor allem in Bezug auf Computerspiele wird zudem das eigene Spielerlebnis als wichtig erachtet: Die Faszination des Spielens einmal selbst zu erleben sowie eigene Erfahrungen zu sammeln, könne demnach dabei helfen, Fachkräfte zu qualifizieren und gegen Ängste und Vorbehalte anzugehen.